Quotencheck

«Entweder - Oder?»

von

Weder Steven Gätjen hatte das Publikum am ZDFneo-Vorabend «Clever abgestaubt», noch wurde «Viel zu bieten» seinem Titel gerecht. Nun also zwei Wochen lang Quiz mit Ben - Top oder Flop?

Kurzkritik zu «Entweder - Oder»

Harmlos, nett und irgendwie austauschbar: So in etwa lässt sich das Dargebotene bei dieser Show zusammenfassen, deren Konzept ganz offensichtlich kurz und knapp am Reißbrett entworfen wurde. Um den Moderations"engel" Ben ist das ein Stück weit schade, denn wenngleich sein Einstieg als TV-Quizmaster eher belächelt wurde, zeigte er ordentliche Ansätze und strahlte eine recht angenehme Lockerheit im Umgang mit den Kandidaten aus.
Meinung von Quotenmeter.de-Redakteur Manuel Nunez Sanchez zur Show.
Es gibt bei ZDFneo derzeit eigentlich kaum einen besseren Sendeplatz als jenen um 19:30 Uhr, immerhin läuft man hier zwischen auch in Wiederholungen noch immer höchst erfolgreichen «Bares für Rares»-Folgen und dem Primetime-Aufgebot des Spartensenders, das mittlerweile oftmals aus ebenfalls sehr publikumsträchtigen Krimireihen besteht. Und doch war man zuletzt sowohl mit dem Trödelquiz «Clever abgestaubt!» als auch mit «Viel zu bieten», einer eher halbgaren Mixtur aus Trödelshow und «Die Höhle der Löwen»-Aufmachung, relativ deutlich am Senderschnitt gescheitert. Für Besserung sollte nun Mitte Oktober die Quizshow «Entweder - Oder?» sorgen, in der das in den 2000er-Jahren einigermaßen erfolgreiche Popsternchen Ben als Moderator fungierte und seinen Kandidaten stets nur zwei mögliche Antworten zur Wahl stellte. Das Publikum votierte aber ganz klar in Richtung Einstellung.

So kam bereits die erste Folge am 9. Oktober nur auf überschaubare 0,61 Millionen Interessenten, was einem für Senderverhältnisse mittlerweile weit unterdurchschnittlichen Marktanteil in Höhe von 2,2 Prozent entsprach. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war Ben ganz offensichtlich kein Grund zum Einschalten, hier debütierte seine Show mit gerade einmal 1,1 Prozent bei 0,09 Millionen. Die weiteren vier Folgen der ersten Woche rutschten dann sogar auf nur noch 0,44 bis 0,58 Millionen Gesamt-Fernsehende ab, was vor allem dahingehend höchst problematisch ist, dass «Bares für Rares» im direkten Vorprogramm nicht selten bei rund einer Million Interessenten rangiert - trotz des weniger zuschauerträchtigen Sendeplatzes. Die damit verbundenen Marktanteile lagen übrigens bei nur 1,6 bis 2,2 Prozent.

Und bei den jungen Zuschauern. Da kam die Mittwochsfolge dem Normalniveau von ZDFneo mit 1,4 Prozent bei 0,11 Millionen noch am nächsten, die drei anderen Episoden hatten sich mit richtig miesen 0,8 bis 1,0 Prozent zu begnügen, was natürlich auch zu einem desolaten Wochendurchschnitt von nur 1,0 Prozent führte. Insgesamt sahen die ersten fünf Folgen 0,52 Millionen, auch die damit verbundenen 2,0 Prozent waren eigentlich viel zu wenig.

Die zweite Hälfte der mit zehn Folgen ohnehin sehr sparsam angesetzten Pilotstaffel musste nun also kräftig liefern - und tat dies in Ansätzen genau ein einziges Mal, nämlich mit der zehnten und letzten Folge am Freitag. Diese erreichte mit 0,64 Millionen und 2,4 Prozent ihre noch am wenigsten schlechten Werte beim Gesamtpublikum, überraschte allerdings insbesondere bei den 14- bis 49-Jährigen mit wirklich schönen 2,1 Prozent bei 0,16 Millionen, weil man damit erst- und natürlich auch schon letztmals oberhalb des Senderschnitts lag. Die vier vorherigen Ausgaben allerdings liefen mit nur 0,43 bis 0,52 Millionen Gesamt-Zuschauern mindestens genauso schwach wie zuvor, bei den Jüngeren fiel die Dienstagsausgabe mit 0,04 Millionen bzw. 0,6 Prozent sogar auf ganz traurige Tiefstwerte. Im Wochendurchschnitt war man also in Anbetracht von 1,9 und 1,2 Prozent bei 0,51 Millionen wieder auf demselben Niveau unterwegs wie in der ersten Woche, ja ohne den Feitagssprung hätte man sogar noch einige Verluste hinnehmen müssen.

Im Durchschnitt verfolgten gerade einmal 0,51 Millionen die zehn Folgen von «Entweder - Oder?», was ohne jede Frage indiskutablen 1,9 Prozent am Gesamtmarkt entsprach. «Clever abgestaubt!» etwa hatte hier im April noch etwas weniger unfreundliche 0,61 Millionen und 2,3 Prozent erlangt und war damit auch deshalb der Sendernorm deutlich näher gewesen, weil ZDFneo damals im Monatsmittel nur 2,6 Prozent erreicht hatte. Inzwischen ist der Spartenkanal dagegen auf beeindruckende 3,3 Prozent gewachsen, was solch miese Werte umso schwerer vermittelbar macht.

Vor allem aber sah das Ben-Quiz auch bei den jüngeren Zuschauern keinerlei Land und hatte sich hier mit desolaten 1,1 Prozent bei 0,09 Millionen Interessenten zu begnügen, womit der Senderschnitt von zuletzt 1,9 Prozent beinahe halbiert wurde. Zumindest hier hatte Steven Gätjen mit seiner trödelbezogenen Raterei noch ein paar Argumente sammeln können, immerhin lag er damals über vier Wochen hinweg bei durch und durch soliden 1,7 Prozent. Bedenkt man den bei Jung und Alt tollen Vorlauf, war auch das ein wirklich stichhaltiges Argument für eine mögliche Fortsetzung des Projekts, aber es war zumindest eines. Ben hingegen wird großen Einfallsreichtum an den Tag legen müssen, sollte er um den Erhalt seiner Show kämpfen wollen.

Übrigens: Mittlerweile und noch bis Freitag läuft auf diesem Sendeplatz das Quiz «Kennste den?» mit Nelson Müller - wenn mal jemand reinschauen möchte.

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