Sonntagsfragen

Julia Krüger: ‚joiz war wie ein Sechser im Lotto‘

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Nachmittags bei RTL II-«Klub», einmal die Woche beim Spieleabend der Rocket Beans: Julia Krüger ist in diesen Tagen gut beschäftigt. Mit der jungen Moderatorin haben wir ausführlich über ihre Zeit bei joiz, den Quotendruck bei RTL II und die irre treue Bohnen-Community gesprochen.

Frau Krüger, Sie moderieren für RTL II derzeit das werktags um 17 Uhr live gezeigte Magazin «Klub», das hauptsächlich Geschichten der RTL II-Gesichter noch einmal wieder gibt oder weitererzählt. Hand auf’s Herz: Welcher RTL II-Promi ist Ihnen denn der liebste?

Zur Person: Julia Krüger

1990 geboren, sammelte Julia Krüger 2012 erste "Fernseherfahrungen" in einer Internet-Sitcom. 2013 ging es zu joiz, wo sie zunächst die Nachrichten «noiz» moderierte und später auch in Shows wie «Check in» oder «Live & Direkt» zu sehen war. Im Herbst 2015 ging sie zu RTL II, moderierte damals schon das tägliche Live-Magazin «Klub». Seit 2016 ist sie zudem auch ein Teil der Rocket Beans-Crew.
Ich verfolge tatsächlich und schon von Anfang an die Geschichten der Familie Reimann. Das finde ich unglaublich spannend. Jetzt sind sie ja wieder umgezogen – von Texas nach Hawaii. Ich finde es so wahnsinnig toll, was der Konny da alles aus dem Boden stampft. Davon träumen so viele Menschen. Was «Klub» angeht: Wir zeigen jede Menge neue, exklusive Geschichten. Zum Beispiel wird Daniela Katzenbergers Schwester Jenny Frankhauser in einer Wochenserie eine männliche Begleitung für Danielas Hochzeit suchen. In den neuen «Klub»-Ausgaben haben wir neben Promi-Storys aber auch noch mehr Geschichten aus dem ganz normalen Leben dabei – zum Beispiel zu Beziehungsthemen, Food Trends, Social Media und zum Nachtleben.

Auch von den Reimanns gibt es in Kürze bei RTL II ja neue Folgen zu sehen. Wenn Sie jetzt für «Klub» vor der Kamera stehen, bleibt Ihnen ja nur eine bestimmte Zeit, um den nächsten Beitrag anzusagen. Wie schwer ist es denn, in diesen paar Sekunden dem Gesagten eine eigene Note zu verpassen und eben nicht nur 08/15 abzuliefern?
Das ist in der Tat nicht so einfach. Damit es gelingt, muss man sich auf jeden Fall gut vorbereiten. Und natürlich kommt es auch mal vor, dass man sich nach einer Sendung denkt: Mist, das war heute bei Weitem nicht deine beste Leistung.

Sie schauen sich Ihre Sendungen im Nachhinein noch einmal an?
Ja – und das finde ich auch wichtig. Wenn man vor der Kamera steht, kann man sich selbst nicht immer richtig einschätzen. Ich schaue dann, wie meine Moderation rüberkam, wie ich aussah, ob mir meine Klamotten gefallen haben, die Haare…

Anders als bei joiz dürfte die Aufregung nicht nur vor der Kamera da gewesen sein, sondern auch morgens, wenn die «Klub»-Quoten kamen…
Die Sache mit den Quoten war für mich neu, bei joiz hat das letztlich keine so große Rolle gespielt. Ich schaue mir dir Quoten zwar immer an, vor allem konzentriere ich mich jedoch darauf, vor der Kamera einen guten Job zu machen.

Wie froh sind Sie denn, dass die Kameras bei Ihnen dann um 18 Uhr ausgehen und diese Sie nicht auch daheim im Wohnzimmer begleiten.
Sehr froh. Ich schaue auch «Keeping Up with the Kardashians» regelmäßig und muss den Leuten da großen Respekt zollen. Krass, bei was die sich da alles filmen lassen. Ich selbst möchte mein Privatleben dann aber schon sehr gerne privat halten.

Es heißt immer, joiz sei so ein bisschen das neue VIVA gewesen – lange Livestrecken und ein Spielfeld für junge Moderatoren. Würden Sie das so unterschreiben?
joiz waren für mich zweieinhalb Jahre, die ich auf keinen Fall missen möchte. Es war eine sehr intensive Zeit, aber die beste Schule für einen Moderator. Wir waren immer live und das über lange Strecken hinweg – wir konnten jeden Quatsch erzählen, der uns gerade eingefallen ist.
Julia Krüger
joiz waren für mich zweieinhalb Jahre, die ich auf keinen Fall missen möchte. Es war eine sehr intensive Zeit, aber die beste Schule für einen Moderator. Wir waren immer live und das über lange Strecken hinweg – wir konnten jeden Quatsch erzählen, der uns gerade eingefallen ist. Und wir haben uns wirklich um alles selbst gekümmert. Ich habe damals nicht nur Beiträge anmoderiert, sondern auch recherchiert und selbst geschnitten. Zum Start als junge Moderatorin war Joiz letztlich ein 6er im Lotto.

Vermissen Sie die Zeit?
Ich vermisse manchmal die Kollegen, aber auch das hält sich in Grenzen, weil ich zu vielen auch heute noch Kontakt habe.

Sie sind inzwischen auch bei den Kollegen von Rocket Beans zu sehen – da gibt es schon einige Parallelen, nicht wahr?
Es ist ein bisschen vergleichbar. Auch bei den Rocket Beans gibt es Chats, es ist alles live, wir machen viel Quatsch.

Die Bohnen haben eine unfassbare Fangemeinde. Was macht den Reiz dieses Projekts aus?
Da muss man sagen, dass die Jungs sich das über etliche Jahre hinweg sehr hart erarbeitet haben. Die haben ja einst bei Giga angefangen. Das Projekt ging dann zu Ende, dann kam «Game One» bei MTV. Auch das ist abgesetzt worden. Und dann haben sie einfach einen eigenen Sender aus dem Boden gestampft. Die Community dort ist echt mega krass. Ich war einmal in einer Sendung zu Gast und hatte danach 800 Follower mehr bei Twitter. Das ist eigentlich gar nicht vorstellbar. Letztlich sind sich die Macher aber immer treu geblieben – und das ist wichtig. Das sind vier absolut bodenständige Kerle, was es noch sympathischer macht.

Sie haben dort jetzt eine eigene Show namens «Weekly Wahnsinn».
Das ist ein Format, das wir immer mittwochs um 22 Uhr senden. Die Idee dahinter ist: Bevor wir ordentlich feiern gehen, machen wir alle zusammen einen lustigen Spieleabend.

Sie müssen vermutlich aber nicht jede Nacht auf Donnerstag nach der Sendung durchmachen und die Berliner Clubs kennenlernen…
Gott sei Dank nicht. Ich bin 25 und fühle mich schon manchmal schon etwas zu alt dafür. Mit 15 hat es sich noch besser gefeiert. (lacht)

Wollen Sie später mal auf die ganz große Bühne? RTL II wird eigene Shows in der Primetime starten – wäre das was für Sie?
Ja, klar. Warum auch nicht? Nur momentan würde ich es zeitlich kaum schaffen. Wir machen jetzt zwei Monate lang fünf Tage die Woche «Klub» - da ist keine Zeit für andere Projekte. Ich will mich nur darauf konzentrieren. Ich habe ja manchmal schon Sorgen, dass ich krank werden könnte und dann für eine Sendung ausfalle. Aber für die Zukunft wäre eine Show natürlich ein schöner Schritt in eine neue Richtung.

Wäre auch die Schauspielerei ein solcher Schritt?
Eigentlich wollte ich immer Schauspielerin werden. Ich habe in Hamburg Media Acting studiert – das ist quasi eine Verbindung aus Moderation und Schauspiel. Und irgendwann muss man sich da entscheiden, in welche Richtung man gehen möchte. Für mich war das damals dann die Schauspielerei. Dann kam aber joiz – und für mich ging es doch zur Moderation. Zeit für andere Projekte war dann nicht mehr.

Wenn jetzt ein Produzent kommt, sollte er sie dann lieber für einen Liebesfilm, eine Soap oder als jüngste «Tatort»-Kommissarin des Landes anfragen?
Eine Soap eher nicht. Das ist dann ein Projekt, bei dem man über lange Zeit 120 Prozent geben muss und keine Zeit hat für andere Projekte. Das ist schon krasser Stress. Aber ein Film, an dem man zwei oder drei Monate dreht – warum nicht? Ich habe neulich «Ku‘ damm 56» mit Sonja Gerhardt gesehen und muss ganz ehrlich zugeben: Da hätte ich auch echt gern mitgespielt.

Danke für das Interview.

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