
Dem NDR gegenüber bestätigte Eva Herman am Sonntag ihre dazu in der "Bild am Sonntag" zitierte Aussage, wonach "Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft." Volker Herres, NDR-Programmdirektor Fernsehen: "Frau Hermans schriftstellerische Tätigkeit ist aus unserer Sicht nicht länger vereinbar mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin und Talk-Gastgeberin. Dies ist nach ihren Äußerungen anlässlich einer Buchpräsentation in der vergangenen Woche deutlich geworden."

Stattdessen sei es jedoch immer wieder zu "Vermischungen" gekommen, wie es der Sender nennt. So forderte Eva Herman, die beim NDR bisher als freie Mitarbeiterin tätig gewesen ist, in der vergangenen Woche am Rande der Internationalen Funkausstellung in Berlin die Kirchen zu einer stärkeren Präsenz in Talk-Shows auf, um zum "Auftrag von Mann und Frau" Stellung zu nehmen. Programmdirektor Herres: "Äußerungen wie diese wirken polarisierend. Das Ergebnis spürt unsere Redaktion: Gäste sagen ihren Auftritt bei «Herman und Tietjen» ab oder stehen von vornherein nicht zur Verfügung. Einer solchen Entwicklung können wir nicht tatenlos zusehen. Frau Herman steht es frei, ihren 'Mutterkreuzzug' fortzusetzen, aber mit der Rolle einer NDR-Fernsehmoderatorin ist dies nicht länger zu vereinbaren."
Die Trennung von Herman ist für Herres ein guter Zeitpunkt, um die Besetzung der Talkformate am Freitagabend zu überdenken. In der vergangenen Woche hatte Jörg Pilawa im Einvernehmen mit dem NDR erklärt, sein Engagement bei der «NDR Talk Show» spätestens im kommenden Jahr niederzulegen. Wer in der nächsten Ausgabe von «Herman und Tietjen» am kommenden Freitag um 22.00 Uhr live aus Hannover an der Seite von Bettina Tietjen vertretungsweise durch die Sendung führt, wird der NDR kurzfristig klären.