Die Kritiker

«Bella Block: Mord unterm Kreuz»

von
Story
Pastor Justus Bauernfeind wird von seiner Haushälterin unter merkwürdigen Umständen tot aufgefunden. Mit ihrem Assistenten Martensen recherchiert Bella im Umfeld des christlichen Johannes-Internats in Hamburg, welches Bauernfeind früher geleitet hat und dem er als Seelsorger und Religionslehrer treu geblieben war. Sie stößt auf unglaubliche Geschichten über die Erziehungsmethoden christlicher Institutionen in den Sechzigern und Siebzigern.

Auch Bauernfeind war maßgeblich an körperlichen und seelischen Misshandlungen seiner damaligen Schützlinge beteiligt. Es gibt mehrere Verdächtige: die Haushälterin, die Bella angelogen und alle Beweismaterialien zerstört hatte, und Andreas Zeil, den 50-jährigen Vorsitzenden einer Selbsthilfegruppe misshandelter Heimkinder. Er, der jahrelang unter Bauernfeinds Erziehungsmethoden leiden musste, ist heute ein psychisches Wrack. Und dann ist da noch Peter Schulte - auch er wurde von Bauernfeind aufs Schwerste misshandelt, was er jedoch als unbedeutend abtut.

Privat plagen Bella zwei Dinge: Zum einen hat sie höllische Rückenschmerzen, die einfach nicht besser werden wollen, zum anderen hat Simon die Wohnung eines Kollegen an der Hand und will mit Bella zusammenziehen.

Darsteller
Hannelore Hoger («Commissario Laurenti») ist Bella Block
Rudlof Kowalski («Stolberg») ist Simon Abendroth
Devid Striesow («Der rote Kakadu») ist Jan Mertensen
Peter Fitz («Die Braut von der Tankstelle») ist Justus Bauernfeind
Monica Bleibtreu («Eine Liebe in Saigon») ist Ursula Hambach
Jürgen Tonkel («Helen, Fred und Ted») ist Peter Schulte

Kritik
Seit Jahren ermittelt Hannelore Hoger nun bereits als Bella Block für das ZDF. Auch in ihrem neuesten Fall stellt die Schauspielerin einmal mehr ihr Können unter Beweis. Sie verleiht der Produktion Wiedererkennungswert – gerade heutzutage eine wohltuende Abwechslung am Fernsehhimmel.

Der Titel „Mord unterm Kreuz“ wirkt wenig einfallsreich, hat es jedoch in sich. Im Laufe des Films ist es Regisseur Hans Steinbichler, der bereits mit Filmen wie «Hierankl» und neuerdings auch «Winterreise» zu überzeugen wusste, gelungen, ein aufwühlendes Psychogramm zu zeichnen. Existenzprobleme werden realitätsnah an den Zuschauer herangeführt, ohne zu aufdringlich zu wirken. Das Publikum erhält dadurch die Möglichkeit, selbst über die Personen zu urteilen.

Besondere Spannung entwickelt „Mord unterm Kreuz“, weil für den Dreh nur sehr wenige Handlungsorte verwendet wurden. Das hat weniger mit geringeren Produktionskosten zu tun, als vielmehr mit Unaufgeregtheit. Dieser Aspekt wird dem Zuschauer innerhalb der 90 Minuten näher gebracht – es entsteht dennoch eine sehr gespannte und intensive Stimmung, wie sie in vielen Krimis leider nicht zum Ausdruck kommt.

Dass die neueste Folge der «Bella Block»-Reihe so gut ist, ist jedoch auch dem tollen Ensemble zu verdanken. Nahezu alle Darsteller spielen ihre Rollen makellos – insgesamt erhält der Film daher das Prädikat: „Sehr empfehlenswert.“

Das ZDF zeigt «Bella Block: Mord unterm Kreuz» am Samstag, den 25. November 2006 um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/17579
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