
Der Film «Sind wir noch ein Volk?» porträtiert acht Menschen aus den unterschiedlichsten Milieus, begleitet sie in ihrem Alltag und versammelt sie an einem virtuellen Gesprächstisch. In der Realität würden sie nie aufeinander treffen und wenn, würden sie einander nicht zuhören oder unverstanden auseinander gehen. Doch im Schnitt entsteht das Gespräch, im Film werden sie auf diese Weise gezwungen, einander zuzuhören: Ein Pegida-Gründer trifft auf eine türkisch-stämmige, muslimische Rapperin, ein Wut-Bauer auf eine Klimakleberin, eine noch immer überzeugte Pazifistin auf einen ehemaligen Wehrdienstverweigerer, der angesichts der schrecklichen Bilder aus dem Ukrainekrieg entschlossen hat, sich nun doch militärisch ausbilden zu lassen.
Sie tauschen sich aus über die Triggerthemen dieser Gesellschaft: Migration und Klima, Krieg und Gender. Sie sprechen über ihre Auffassungen von Demokratie und darüber, was schief läuft in diesem Land, was uns trennt und spaltet, aber auch was sie sich für die Zukunft wünschen. Es stellt sich die Frage: Wieviel Pluralismus kann die deutsche Gesellschaft aushalten? Ist Meinungsvielfalt nicht auch Teil einer gesunden Demokratie, solange wir dem anderen mit seiner Meinung einen Raum geben. Der Film zieht kein Fazit, das sollen die Zusehenden selbst.
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