
Die Wahl des neuen Intendanten verlief insgesamt durchaus holprig. Denn Hendrik Lünenborg war nicht der erste Kandidat, der sich als Nachfolger von Joachim Knuth zur Wahl gestellt hatte. Anfang April scheiterte Sandra Harzer-Kux im ersten und einzigen Wahlgang. Der Rundfunkrat hatte sich gegen die einzige vorgeschlagene Kandidatin entschieden, da eine Person mit Erfahrung aus dem öffentlich-rechtlichen System gewünscht war. Diese brachte Harzer-Kux aber nur bedingt mitgebracht. Sie arbeitete vor allem für den Bertelsmann-Konzern und später beim Verlag Gruner + Jahr. Ganz im Gegensatz zu Hendrik Lünenborg: Der studierte Geschichts- und Politikwissenschaftler volontierte zwischen 1999 und 2001 beim NDR, ehe er zahlreiche Posten innerhalb des öffentlich-rechtlichen Senders ausfüllte. Zwischen 2012 und 2016 sowie von 2020 bis 2023 war er Leiter der Intendanz, von 2016 bis 2019 Programmchef von NDR 90,3 und stellvertretender Direktor des Landesfunkhauses Hamburg. Seit Juli 2023 ist er als Direktor des Landesfunkhaus Hamburg tätig.
„Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir erst der Verwaltungsrat und dann der Rundfunkrat ausgesprochen haben. Ich werde mich gemeinsam mit allen NDR Mitarbeitenden dafür einsetzen, dass der NDR stark und vor allem unabhängig bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir uns verändern und die digitale Transformation konsequent vorantreiben. Damit der NDR auch in der digitalen Welt eine Selbstverständlichkeit wird“, so Hendrik Lünenborg.
Noch-NDR-Intendant Joachim Knuth gratuliert seinem Nachfolger zur Wahl: „Ich gratuliere Hendrik Lünenborg und wünsche ihm ab September eine glückliche Hand für dieses Amt. Ich schätze ihn als Menschen, der Verantwortung übernimmt, vertraut, vermittelt und verändert. Darauf wird es ankommen in Zukunft. Gemeinsam werden wir für einen guten Übergang sorgen, damit der begonnene Wandel weitergeht. Unser Erfolg beim Publikum, die finanziell solide Lage, unsere starke Rolle in der ARD und vor allem unsere engagierten Mitarbeitenden geben Rückenwind für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts mit diesem neuen Intendanten.”
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel