Freizeitmensch vs. Filmschaffender
Selbst beschreibt sich Wim Wenders vorwiegend als Reisender, seine Tätigkeiten als Filmemacher und Fotograf sieht er dabei als zweitrangig. Genau das könnte der Grund dafür sein, weshalb seine Filme so viele Gefühle in ihren Zuschauern erwecken, denn man kann das Fernweh und die Leidenschaft des Autors und Regisseurs förmlich durch die Leinwand spüren. Viele Hobbys und Eigenschaften von Wenders finden sich auch in seinen Projekten wieder. Seine große Passion liegt in allen schöpferischen Prozessen, vom Fotografieren über das Schreiben bis hin zur Oper. Der Deutsche war eine der führenden Stimmen im Autorenfilm, bei dem Regie und Drehbuch von derselben Person übernommen, sowie andere Teile der Produktion maßgeblich von ihr bestimmt werden (etwa Schnitt oder Musik). Für Wenders war es also von Anfang an ein Bedürfnis, sich völlig nach den eigenen Vorstellungen entfalten zu können.
Aber der Filmemacher besitzt auch eine spielerische Seite, mit der er sich von den oftmals schwermütigen Thematiken seiner Werke wieder in Balance bringt. So hat der Düsseldorfer eine Vorliebe für komplexe Spiele wie Backgammon oder Poker, bei denen sowohl Glück als auch strategische Fähigkeiten gefragt sind. Poker wird heute nicht mehr nur am Spieltisch in der eleganten Spielbank ausgeführt, sondern durch neue online casinos auch im Netz angeboten. Hier haben Vielbeschäftigte die Möglichkeit, ihre Leidenschaft auch unterwegs zu zelebrieren und zwischendurch ein paar spannende Runden an den Karten zu genießen.
Die großen Filme von Wenders
Nachdem Wenders als junger Erwachsener sein Studium für Philosophie und Medizin abgebrochen hat, um sich ganz dem Filmemachen zu widmen, verbrachte er längere Zeit in Paris und entdeckte spätestens dort seine Liebe zum Reisen. Er produzierte dabei erste, weniger bekannte Kurzfilme wie Same Player Shoots Again, Victor I. oder Alabama. 1970 erschien sein erstes Projekt in Spielfilmlänge unter dem Titel Summer in the City. Zum damaligen Zeitpunkt gründete der Deutsche außerdem den Filmverlag der Autoren mit, bei dem er sich für den Autorenfilm engagierte und eigene Produktionen inszenierte. Erste große Erfolge feierte Wenders 1974 mit dem Roadmovie Alice in den Städten, welches später durch die Fortsetzungen Falsche Bewegung und Im Laufe der Zeit zu einer Trilogie wurde.
Mit seinem Kinohit Der amerikanische Freund 1977 konnte der Regisseur die Tür zum internationalen Film öffnen und arbeitete danach vorerst in amerikanischen Produktionen. Projekte wie Der Stand der Dinge und Paris, Texas – beide in den USA gedreht – wurden von Kritikern hochgelobt und machten aus dem Deutschen einen Künstler von Weltklasse. Mit Der Himmel über Berlin aus 1987 gewann er zahlreiche Preise, darunter den Deutschen Filmpreis in Gold, den Europäischen Filmpreis und die Auszeichnung zum besten Regisseur bei den Filmfestspielen in Cannes.
Seither hat Wenders zahlreiche Filme erschaffen, war dazu Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und Vorsitzender sowie Präsident der Europäischen Filmakademie. Auch heute begeistert der Filmschaffende noch mit eindrucksvollen Projekten. 2023 fügte er seiner Filmografie gleich mehrere Streifen hinzu: Mit Anselm – Das Rauschen der Zeit dokumentierte er das künstlerische Werk des Malers Anselm Kiefer, in Perfect Days portraitierte er das Leben eines japanischen Toilettenreinigers, der in seiner Freizeit seiner Liebe zu Bäumen und der Fotografie nachgeht.
Wim Wenders gilt als einer der großen Regisseure des deutschen Films und als wichtige Stimme für den Autorenfilm. Als begnadeter Reiseliebhaber spielen viele seiner Projekte im Ausland und zeigen das Leben rund um den Globus.
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