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«Strange World» kommt in Frankreich nicht in die Kinos

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Disney spielt den Animationsfilm von Don Hall in Frankreich lediglich auf Disney+ aus. Grund dafür sind die strengen Ausspielregeln. Bei Kinobetreibern sorgt dieser Schritt für Unmut.

Der weltweit agierende Medienkonzern Disney hat bekannt gegeben, dass man auf den französischen Kinostart von «Strange World», der animierte Action-Abenteuerfilm von Don Hall, der am 23. November in die Kinos kommen soll, verzichten wird. Hintergrund sind die in Frankreich geltenden strengen Ausspielregelungen, die vorsehen, dass das Pay-VOD-Fenster von Disney auf vier Monate und das abonnementbasierte Streaming-Fenster auf 17 Monate nach dem französischen Kinostart festgelegt ist. Neben dem langen SVOD-Fenster hat sich Disney auch darüber aufgeregt, dass es fünf Monate später vorübergehend Titel von seiner Streaming-Plattform entfernen muss, damit frei empfangbare Kanäle ihr eigenes exklusives Fenster haben können.

In einer Erklärung von Disney, aus der der US-Branchendienst ‚Variety‘ zitiert, heißt es: „«Strange World» wird allen Disney+-Abonnenten in Frankreich zur Verfügung stehen, wobei auf eine französische Kinoveröffentlichung verzichtet wird. Während wir das französische Kino unterstützen – und das seit Jahrzehnten – ist die neue, umständliche Medienchronologie verbraucherfeindlich, ignoriert die Verhaltensentwicklung der letzten Jahre und setzt uns einem erhöhten Piraterierisiko aus. Wir werden weiterhin Entscheidungen von Film zu Film und gemäß den einzigartigen Bedingungen jedes Marktes treffen.“

Ein Sprecher des französischen Ausstellerverbands (FNCF) erklärte, dass Disney die Veröffentlichung von «Strange World» als Druckmittel nutze, um bessere Bedingungen für seine Fensterregeln zu erreichen, die im kommenden Januar neu verhandelt werden. „Nach unserem Verständnis ist Disney unzufrieden mit der Tatsache, dass sie ihre Titel aus ihrem Dienst ziehen müssen, damit frei empfangbare Kanäle ihr exklusives Fenster haben, also sagen wir ihnen: ‚Statt Druck auszuüben über Kinos, kommen Sie bitte und diskutieren Sie mit den Fernsehsendern'“, wird ein Sprecher der Organisation in dem Bericht zitiert. Er fügte hinzu, dass er das National Film Board gebeten habe, eine Vermittlung zwischen allen beteiligten Parteien zusammenzustellen. Als die Windowing-Regeln Anfang dieses Jahres angekündigt wurden, sagte Disney, sie seien „weder verbraucherfreundlich noch schaffen sie einen ausgewogenen oder verhältnismäßigen Rahmen zwischen den verschiedenen Akteuren im französischen audiovisuellen Ökosystem“.

Bevor die Richtlinien Anfang des Jahres geändert wurden, sahen die Regelungen vor, das Titel erst 36 Monate nach dem Kinostart auf SVOD-Plattformen ausgespielt werden dürften. Zuletzt plante Netflix trotz der harten Auflagen seine Originals auch in den französischen Kinos auszuspielen. Im Februar unterzeichnete der kalifornische Streamingdienst eine Dreijahresvereinbarung mit französischen Filmgilden, um mindestens 40 Millionen Euro in die Finanzierung französischer und europäischer Filme zu investieren. Alle finanzierten Filme sollten in den französischen Kinos uraufgeführt und 15 Monate später auf Netflix veröffentlicht werden (Quotenmeter berichtete).


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