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Upfronts 2017: TBS und TNT wollen's wissen

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Große Namen bei TBS, heiße Themen bei TNT: Die beiden Turner-Sender bestellen vielversprechende Projekte.

Große Namen bei TBS


TBS wird interaktiv

Gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen Super Deluxe möchte TBS diesen Herbst einen interaktiven Late-Night-Block starten. Dieser soll nach Senderangaben einmal wöchentlich 90 Minuten überbrücken und sowohl schwarzhumorig wie auch feuchtfröhlich werden. Er besteht aus 15-minütigen Formaten, die von Comedyserien bis hin zu Zeitgeist-Dokus reichen.


Geplant ist z.B. eine Serie namens «Art Theifs» über zwei Freunde, die durch einen Kunstraub reich werden wollen und feststellen, dass moderne Kunst "es manchmal nicht wert ist, gestohlen zu werden". Außerdem ist eine Serie namens «Dummy» geplant, die von einer anstrebenden Autorin und der Sexpuppe ihres festen Freundes handelt sowie «Poundhole», ein Format über einen surrealen Nachtclub. Wie das interaktive Element aussehen soll, will TBS erst demnächst enthüllen.
Comedystar Tracy Morgan spielt noch dieses Jahr in «The Last O.G.» einen Kriminellen, der wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird – und feststellen muss, dass sich die Gesellschaft seit seiner Verurteilung enorm verändert hat. Und auch sein direktes Umfeld ist nicht mehr dasselbe: Seine Freundin Shay (Tiffany Haddish) brachte Zwillinge auf die Welt, die nun aber durch einen weißen Geschäftsmann großgezogen werden, der Shay in der Zwischenzeit heiratete. Cedric The Entertainer spielt einen neuen Freund, bei dem die Hauptfigur Unterschlupf findet. Jordan Peele und John Carcieri sind für das Format verantwortlich.

Im kommenden Jahr startet mit «Miracle Workers» derweil eine Anthologie-Comedyserie. Die siebenteilige erste Staffel spielt im Himmel und handelt von Craig (gespielt von «Harry Potter»-Star Daniel Radcliffe), einem Engel niederen Rangs, der die Gebete der Menschheit bearbeitet, sowie Gott («Midnight in Paris»-Mime Owen Wilson), der nur noch Zeit für seine Hobbys hat – jedenfalls, bis die Zerstörung der Erde droht. «Man Seeking Woman»-Schöpfer Simon Rich zieht bei dem Format die Strippen, gemeinsam mit Lorne Michaels («Saturday Night Live»). Michaels, Rich, Wilson, Radcliffe und Andrew Singer von Broadway Video produzieren gemeinsam mit Studio T.

Darüber hinaus arbeitet TBS an einer Comedyserie mit dem Trio The Dress Up Gang, das mehrere virale Hits gelandet hat. Im noch titellosen Format wird es um eine ungleiche Männer-WG in einem surrealen Los Angeles gehen. Im Laufe des Jahres 2018 soll zudem mit «Close Enough» eine neue Trickserie Zuschauer anlocken. TBS orderte zunächst 13 Folgen der von J.G. Quintel («Regular Show») entwickelten Sendung. Die Serie soll von einem jungen Ehepaar erzählen, das Probleme hat, sich mit dem Übergang von einem Leben als End-20er zum Leben als Anfang-30er zu arrangieren. Und als surreal angehauchte Serie sind daher nicht nur die Suche nach einer Kindertagesstätte und Wegen, Freundschaften wieder zu vitalisieren, Thema – sondern auch Schinkendiebstähle und Clown-Stripper. Studio T und Cartoon Network produzieren.

Rapper Snoop Dogg wiederum führt in naher Zukunft durch eine Neuauflage der Spielshow «The Joker's Wild». TBS verspricht ein aufwändiges Casino-Set und eine Fülle an interessanten Minispielen mit überdimensionalen Würfeln und Spielkarten sowie Aufgaben, die neben Bücherwissen auch Bauernschläue abverlangen. Conan O'Brien wiederum verlängert seinen Vertrag mit TBS bis einschließlich 2022. Der Kultmoderator kündigte an, seine drei Mal die Woche laufende Show «Conan» zukünftig "schlanker" und "unvorhersehbarer" zu gestalten.

TNT hinterfragt Weltgeschehen


In der Entwicklungsphase bei TNT

  • «Highland», ein Familiendrama von den Autorinnen/Produzentinnen Liz Sarnoff und Margaret Cho. Lose von Chos eigenen Erfahrungen inspiriert, erzählt die Serie vom Clash zweier koreanisch-amerikanischer Familien. Und ausgerechnet die Vernunftsperson in diesem Geflecht kommt frisch aus dem Drogenentzug ...
  • Ein Sci-Fi-Abend von «Der Marsianer»-Regisseur Ridley Scott. TNT möchte einen Abend in der Woche für einstündige Sci-Fi-Dramaserien, halbstündige Serien und Special-Formate frei räumen, die allesamt von Scott erdacht und produziert werden. Scott Free Productions, Studio T, with Scott und David W. Zucker sind verantwortlich
Der umstrittene Dokumentarfilmer Michael Moore findet wieder Gehör: Seine jüngste Doku «Michael Moore in TrumpLand» ging zwar völlig unter, dennoch sicherte sich die Weinstein Company die weltweiten Rechte an «Fahrenheit 11/9», Moores inoffiziellem Nachfolger zu seiner Hitdoku «Fahrenheit 9/11». Die Ankündigung könnte nicht selbstsicherer sein: Moore versprach der Presse, dass es seine Dokumentation sein wird, die den US-Präsidenten zu Fall bringen wird. Die Weinstein-Brüder wiederum sprachen von einer innovativen Veröffentlichungsstrategie und der Absicht, sämtliche Rekorde im Dokumentargenre zu brechen. Ein konkreter Veröffentlichungstermin ist noch nicht bekannt – was TNT nur recht sein kann. Denn der kleine US-Sender könnte in der neuen TV-Saison auf einer gewaltigen Welle mitschwimmen, sollte «Fahrenheit 11/9» den Erwartungen der Verantwortlichen gerecht werden.

TNT ist nämlich ebenfalls im Michael-Moore-Geschäft: Wie der Sender mitteilte, wird er in der kommenden Fernsehsaison «Michael Moore Live from the Apocalypse» ausstrahlen, eine journalistisch-satirische Primetime-Sendung, in der Moore zusammen mit "Journalisten, Scherzkeksen und bürgerlichen Rebellen furchtlos dorthin gehen wird, wo sich die Mainstreammedien und Versagerpolitiker beider Parteien nicht hin trauen". Los gehen soll es im späten Herbst, als Angriffsziele sind unter anderem Trump und die Wall Street auserkoren. «The Daily Show»-Produzent Nick MyKinney produziert das Format.

Passend dazu gibt TNT zudem grünes Licht für ein neues Projekt von Morgan Spurlock, einem befreundeten Kollegen Moores, der sich mit Filmen wie «Super-Size Me» und «Where in the World is Osama bin Laden?» ebenfalls einen Namen als umstrittener Dokumentarfilmer gemacht hat. Gemeinsam mit «Sex and the City»-Star Sarah Jessica Parker und der Produktionsschmiede Refinery29 verwirklicht Spurlock die Dokuserie «Who Run the World?». Die zum Turner-Konzern gehörige Produktionsfirma Studio T ist ebenfalls Teil des Projekts, das sich ausführlich gesellschaftlichen Fragen widmet, die (nicht nur) Frauen betreffen – egal, ob es um rechtliche Hürden in der Familienfragen geht, ungleiche Bezahlung oder das Problem, dass Frauen viel schneller wegen ihres Körpers verurteilt werden als Männer.

Frisch in der Pilot-Phase angekommen ist derweil «Snowpiercer», eine dystopische Sci-Fi-Serie, die sich am gleichnamigen Kinofilm sowie dessen Comicvorlage orientiert: In einer unter Eis und Schnee begrabenen Welt ist ein den Globus umrundender Zug die letzte Zufluchtsstätte. Dort herrschen jedoch harsche gesellschaftliche Missstände. Die Hauptrolle übernimmt «Hamilton»-Castmitglied Daveed Diggs, «Doctor Strange»-Regisseur Scott Derrickson inszeniert die Auftaktfolge Tomorrow Studios und Studio T produzieren gemeinsam mit Bong Joon Ho, Park Chan-wook, Lee Tae-hun und Dooho Choi sowie CJ Entertainment.



Wie zuvor angekündigt, bringt TNT darüber hinaus in naher Zukunft «The Alienist» raus, eine Adaption des gleichnamigen Thriller-Bestsellers von Caleb Carr über das New York des Jahres 1896, in dem ein Serienmörder Jagd auf männliche Prostituierte macht. Neben Daniel Brühl sind Luke Evans («Die Schöne und das Biest»), Dakota Fanning («Krieg der Welten») und Brian Geraghty («Tödliches Kommando – The Hurt Locker») Teil des Ensembles. Jakob Verbruggen («Black Mirror») inszeniert die unter anderem von Studio T, Paramount Pictures und «True Detective»-Macher Cary Fukunaga produzierte Serie.

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