Fernsehfriedhof

Der Fernsehfriedhof: „Boah, ist die hässlich...“

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Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 152: Der Beginn der Karriere von Christoph Maria Herbst.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir eines weiteren Beweises dafür, dass manche Formate einfach ihre eigene Zeit haben.

«Sketchup – The Next Generation» wurde am 29. April 1997 im Ersten geboren und war eine Neuauflage der gleichnamigen Sketch-Reihe, die ab 1984 für Rekordquoten sorgte. Bis zu 16 Millionen Menschen verfolgten am Montagabend gegen 22.00 Uhr die gespielten Witze mit Diether Krebs («Ein Herz und eine Seele»). An seiner Seite bekam er anfangs Unterstützung von Beatrice Richter, die später durch Iris Berben ersetzt wurde. Insgesamt entstanden bis 1987 vom Original 23 Folgen mit rund 400 Sketchen, die neben absurden Situationen insbesondere von übertriebenen Kostümen lebten, denn große Hornbrillen mit dicken Gläsern und schiefe Zahnprothesen gehörten zu den wiederkehrenden Elementen der Reihe. Auf welchem Niveau sich die Witze bewegten, wurde schon im Titelsong deutlich, der die eingängige Zeile „Hut ab, Knopf ab, Kopf ab – Sketchup!“ beinhaltete.

Obwohl das Konzept nicht neu war und nur wenige Episoden entstanden, wurde die Serie zum Inbegriff des Genres „Sketch-Comedy“ und derart beliebt, dass sie Mitte der 90er Jahre auch in der x-ten Wiederholung bessere Quoten als manches Premierenprogramm erreichte. Was lag daher näher, als die bekannte Marke wiederzubeleben?

Da von der Originalbesetzung weder Diether Krebs, Iris Berben noch Beatrice Richter wegen anderen Verpflichtungen für eine Neuauflage zur Verfügung standen, setzte man auf gänzlich neue Gesichter. Fündig wurde man in Johanna Christine Gehlen, Thomas Limpinsel und Christoph Maria Herbst, die zuvor eher in kleineren TV-Movie- oder Serienrollen zu sehen waren. Anders als in der Vorlage wurden die rund 20 Witze pro Folge also nun von einem Trio dargeboten. Abseits dieser Tatsache versuchten sich die Macher weitestgehend am Original zu orientieren und übernahmen daher neben dem Titel auch die skurrilen Kostüme. Passend dazu wurde der wiederkehrende Dialog „Boah, ist die hässlich.“ - „Aber schöne Zähne hat sie.“ konsequent in jede Ausgabe eingebaut.

Doch so sehr sich die neue Generation auch bemühte, es vermochte ihr nicht gelingen, den Charme der alten Folgen zu reaktivieren. Zumindest schienen dieser Ansicht die Zuschauer gewesen zu sein. Mit Reichweiten von etwa dreieinhalb Millionen Zuschauern kam das Remake am Dienstagabend nicht einmal an Wiederholungswerte des Originals heran. Dennoch sendete der Kanal tapfer alle produzierten Ausgaben zu Ende und wurde dafür immerhin mit nicht sinkenden Zuschauerzahlen belohnt.

«Sketchup – The Next Generation» wurde am 29. Juli 1997 beerdigt und erreichte ein Alter von zwölf Folgen. Die Reihe hinterließ den Darsteller Thomas Limpinsel, der später eine wiederkehrende Rolle in der RTL-Comedy «Schulmädchen» hatte, viermal in einem «Tatort» auftauchte und dann als Theater-und Operndarsteller zu erleben war. Johanna Christine Gehlen blieb dem Fernsehen treu und spielte in unzähligen TV-Movies sowie in der Serie «Küstenwache» mit. Am bekanntesten von den dreien dürfte wohl Christoph Maria Herbst geworden sein, der ab 2001 zum Ensemble von «Ladykracher» stieß und damit in einem weiteren Sketch-Format mitwirkte. Noch berühmter wurde er mit seiner Hauptrolle als Chef in der Büro-Serie «Stromberg». Zudem war er als Filmschauspieler, Synchronsprecher und Hörbuchleser tätig. Während das Remake von «Sketchup» in den Archiven verschwand, wird das Original übrigens bis heute immer mal wieder aufgeführt.

Möge die Reihe in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs erscheint am kommenden Donnerstag und widmet sich dann dem größten Flop von «Sketchup»-Urgestein Diether Krebs.

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