Wirtschaft

Darlehen: ARD-Anstalten helfen dem RBB

von  |  Quelle: ARD
Der klamme RBB bekommt von anderen ARD-Anstalten finanzielle Unterstützung. ARD-Chef Boudgoust warnte unterdessen vor weiteren Ausfällen in der Zukunft.

Der finanziell angeschlagene Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erhält von WDR, SWR, NDR, BR und MDR eine Liquiditätshilfe in Höhe von 20 Millionen Euro. Darauf haben sich die Intendanten verständigt.

Die Hilfe wird zinsfrei gewährt und ist zurückzuzahlen. Die erste Rate von 10 Millionen Euro wird noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt, die zweite im Jahr 2010. Seit vier Jahren sei der RBB überdurchschnittlich stark von Gebührenbefreiungen besonders im Großraum Berlin betroffen, hieß es. Im Zuge der Einnahmerückgänge mussten bereits Einschnitte ins Programm vorgenommen werden.



"Wir sind dem WDR, SWR, NDR, BR und MDR sehr dankbar für das Darlehen. Es sorgt neben unseren eigenen fortgesetzten Sparanstrengungen für den Erhalt unserer Leistungskraft", sagte RBB-Intendantin Dagmar Reim am Mittwoch. ARD-Chef Peter Boudgoust lobte die "Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein innerhalb der Arbeitsgemeinschaft."

Auf der Intendanten-Sitzung in München rechnete Boudgoust mit weiteren Einnahmeausfällen, die die ARD mittelfristig zu verzeichnen hätten. Er sprach von einem zu erwartenden Rückgang um bis zu 15 Prozent in den kommenden zehn Jahren. Gründe seien zum einen die allgemeine demografische Entwicklung in Deutschland, zum anderen die steigende Zahl von Befreiungen aus sozialen Gründen.

"Wir sind mit unserer Finanzausstattung bereits heute im Sinkflug. Ein Sponsoring- und Werbeverbot würde ihn noch beschleunigen und uns dem Absturz näher bringen," so Boudgoust. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann seinen Auftrag nur dann erfüllen, wenn er Gestaltungsspielräume hat. Zusätzliche Ausfälle auf der Einnahmeseite kann auch er mittelfristig nicht verkraften."

Ein vielfach gefordertes Werbe- und Sponsoringverbot für die Öffentlich-Rechtlichen sei keine Medizin für die kommerziellen Anbieter, da ihnen die frei werdenden Anteile nicht eins zu eins zugute kämen, so Boudgoust weiter. Die werbetreibende Wirtschaft sähe sich dagegen mit einem Duopol aus RTL und ProSiebenSat1 konfrontiert. Wettbewerbsverzerrung und Kostenexplosion wären die Folge.

Kurz-URL: qmde.de/34057
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelAuch Griechenland hat nun sein «perfektes Dinner»nächster ArtikelARD: Neuorgansisation bei Sport-Ereignissen

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung