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Premiere: Ungenutzte Sportrechte ärgern Funktionäre und Kunden

von  |  Quelle: SZ
Weniger Übertragungen von der DEL, nur noch wenige Spiele aus internationalen Fußball-Ligen. Auch so spart Premiere Geld.

Die Negativschlagzeilen um das Unternehmen Premiere wollen nicht zu Ende gehen. Kaum hat sich der Sturm rund um die geschönten Abozahlen etwas beruhigt, macht die Süddeutsche Zeitung ein anderes Thema auf. Funktionäre und vor allem Kunden ärgern sich schon lange über eine neue Strategie des Senders, in den Medien wurde bislang noch nicht berichtet. Premiere verzichtet seit geraumer Zeit in größerem Umfang auf Ausstrahlung von Sportereignissen, für die man eigentlich die Rechte erworben hat.

Die Golden League (Leichtathletik) ist beispielsweise überhaupt nicht mehr im Programm zu finden, auch Eishockey hat man massiv gekürzt. Anstatt von zwei Spielen pro Woche ist derzeit in der Regel nur ein Spiel pro Woche zu sehen. Premiere zeigt also nur jeden zweiten Spieltag eine Partie aus der DEL. Einmal im Monat macht man eine Ausnahme und berichtet auch sonntags aus der höchsten Spielklasse.

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim internationalen Fußball: Von der englischen Premier League könnte man jedes Spiel übertragen, arena zeigte im vergangenen Jahr aus der spanischen Liga vier Duelle pro Wochenende. Premiere konzentriert sich in Spanien auf die zwei großen Mannschaften Barcelona und Madrid und zeigt auch aus England in der Regel nur drei Spiele. Ein ähnliches Bild zeigt sich zudem im Motorsport-Bereich. Nicht nur die Kunden sind verägert - auch in der Quotenmeter-Redaktion gehen immer wieder Mails von erbosten Sport-Abonnenten ein. Den Sport-Funktionären dürfte die Premiere-Politik ebenfalls nicht sonderlich gut gefallen.



Grund für die Entscheidung könnten die teilweise recht hohen Herstellungskosten sein – zumindest bei Sendungen, die einen eigenen Vorlauf benötigen und somit redaktionelle Inhalte. Laut der Süddeutschen Zeitung belaufen sich die Kosten dann auf 10.000 bis 15.000 Euro pro Übertragung. "Maßgeblich für unsere Programm-Entscheidungen ist der Geschmack der Zuschauer. Sportereignisse, die keine oder wenig Resonanz haben, finden auch bei uns Programmmachern kein Interesse", sagte ein Sendersprecher der "SZ".

Man versuche allerdings permanent die Qualität des Programms zu steigern, versicherte der PR-Manager dem Blatt. Ob sich unter dem neuen Premiere-Chef Mark Williams an dieser Strategie etwas ändert, ist unklar. Fakt ist: Sky Italia, der Pay-TV-Sender, von dem die neue Premiere-Führung kommt, geht weitaus weniger stiefmütterlich mit den erworbenen Rechten um.

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