Die Kritiker

«Die Krähen»

von
Story:
Aus einem geheimen Labor in der Nähe Berlins entweichen bei einem Verladeunfall Krähen. Es sind aber keine normalen Wesen, sondern hochintelligente Zuchttiere. Schon kurze Zeit später übernehmen die ungewöhnlich aggressiven Krähen das Kommando am Himmel. Das bekommt auch die schwangere Tierärztin Alexander Werner zu spüren, die gerade erst mit ihrem Mann auf das Land außerhalb Berlins gezogen ist. Zunächst hört sie von Angriffen der Krähen auf Kälber – dann wird sie selbst Opfer: Bei einer Grillparty lenken die Tiere zunächst die Gäste ab, während eine zweite Gruppe das Fleisch vom Grill klaut. Als sich solche Vorfälle häufen und die Tiere sogar Menschen angreifen, die ihr Essen nicht hergeben wollen, wird die Tierärztin noch misstrauischer, als sie ohnehin schon war.

Zunächst will ihr aber niemand glauben, selbst ihre beste Freundin Dani, eine Journalistin, sieht darin keine interessante Story. Doch Alex ist nicht gewillt, das Leben ihrer ungeborenen Tochter so leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Während sich die Vögel zu regelrechten Armeen zusammenschließen, die gezielte Angriffe auf Menschen und ihre Nahrungsquellen durchführen, kommt Alex dem Rätsel ihrer Herkunft auf die Spur…

Darsteller:
Susanna Simon («Geküsst wird vor Gericht») ist Alexandra
Stefan Jürgens («666 – Traue keinem, mit dem du schläfst») ist Marc
Doris Kunstmann («Die Unsterblichen») ist Edith
Nike Fuhrmann («Lulu») ist Dani
Silke Matthias («Abschnitt 40») ist Nadja Uhlmann
Thomas Meinhardt («Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papsts») ist Dr. Udo Rieker
Anton Rattinger («Knockin’ on heavens door») ist Dr. Zellweger

Kritik:
Der Sat.1-Film «Die Krähen» ist ein trauriges Beispiel dafür, wie man einen guten Filmstoff schlecht umsetzen kann. Dabei beginnt allerdings sehr viel versprechend. Scharen von Vögeln, die ihre Kreise am Himmel ziehen, inszenieren ein wahrlich bedrohliches Szenario – auch die Angriffe auf Grillfeste oder Kühe sorgen für reichlich Spannung. Gepaart wird dies mit den üblichen Problemen einer jungen Familie, die ihr erstes Kind erwartet. Im neuen Haus ist beispielsweise die Dusche kaputt, diverse Gebrauchsgegenstände müssen noch ausgepackt werden…

Diese Szenen sind zunächst nicht störend, denn eigentlich erwartet der Zuschauer, dass diese Themen im Film später noch relevant werden. Das ist aber nicht der Fall. Die kaputte Dusche, eine abgebrochene Kachel im Bad und bröckelnde Fugen wurden ohne weitere Hintergedanken eingebaut. Ohnehin bleiben am Ende des Films zu viele Fragen offen. A pro pos Ende: Die finale Szene ist nicht wirklich einfallsreich und nahezu jeder dürfte aufstöhnen, wenn er sie sieht. Es war halt alles schon mehrfach da gewesen.

Positiv hervorzuheben ist die Arbeit der sieben Tiertrainer, die die Krähen dressiert haben. Diese haben ganze Arbeit geleistet und die Krähen zu wahren Monstertieren werden lassen. Alles in allem behandelt der Film ein ähnliches Szenario wie «Die Vögel», kommt an das Original aber nicht heran. Das hätte aber auch anders aussehen können: Hätte die zweite Hälfte das Niveau der ersten Dreiviertelstunde halten können, könnte man auch seine ausdrückliche Empfehlung aussprechen.

Die Tatsache, dass am Ende sogar einige tragende und spannende Fragen nicht aufgelöst werden, ist zwar sicherlich eine Neuerung im deutschen Fernsehen – aber sicherlich keine, die Lob verdient.

Sat.1 zeigt den Thriller «Die Krähen» am Dienstag, den 14. November 2006, um 20.15 Uhr.

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