Interview

‚Der Michi und ich – wir mögen uns immer noch‘ – Max Müller über 25 Jahre «Die Rosenheim-Cops»

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Seit der ersten Folge steht Max Müller als Michael Mohr für «Die Rosenheim-Cops» vor der Kamera – und ist damit längst zum Herzstück der Erfolgsserie geworden. Im Interview spricht der Schauspieler über seine jahrzehntelange Beziehung zu seiner Rolle, den besonderen Charme des bayerischen Lokalkolorits und den „Ritterschlag“, als ihn ein Zuschauer für einen echten Bayern hielt.

‚Der Michi und ich – wir mögen uns immer noch‘ – Max Müller über 25 Jahre «Die Ro-senheim-Cops»
Seit der ersten Folge steht Max Müller als Michael Mohr für «Die Rosenheim-Cops» vor der Kamera – und ist damit längst zum Herzstück der Erfolgsserie geworden. Im Interview spricht der Schauspieler über seine jahrzehntelange Beziehung zu seiner Rolle, den besonderen Charme des bayerischen Lokalkolorits und den „Ritterschlag“, als ihn ein Zuschauer für einen echten Bayern hielt.

Herr Müller, Sie sind seit Beginn bei «Die Rosenheim-Cops» dabei und damit ein echtes Urgestein. Wenn Sie zurückblicken: Was macht für Sie persönlich den Reiz aus, diese Rolle so lange zu spielen?
Der Reiz liegt für mich tatsächlich in der langen „Wegstrecke“. Ich bin „dem Michi“ im Jahr 2000 begegnet. Da war ich 35. Jetzt bin ich 60 und der Michi und ich mögen uns immer noch. Das find ich schön!

Michael Mohr ist über die Jahre für viele Fans eine Kultfigur geworden. Wie erklären Sie sich seine anhaltende Beliebtheit beim Publikum?
Das freut mich natürlich sehr! Erklären kann ich es mir, ehrlich gesagt, nicht so ganz. Manchmal habe ich da schon ein paar Kapriolen geliefert …! Aber die immer mit Überzeugung und Spielfreude!!

In der neuen Staffel gibt es wieder einige personelle Veränderungen – Abgänge und Neuzugänge gehören inzwischen fast schon zum Markenzeichen der Serie. Ihre Kollegin Marisa Burger verabschiedete sich. Wie erleben Sie diese Wechsel aus Ihrer Perspektive?
Ich bin irgendwie immer ein bisschen neugierig auf die neuen Gesichter. Und auf die Menschen dahinter! Und mei, das mit der Marisa ist halt ein Fall für sich. Da gibt es schon eine gewisse Wehmut. Wir sind zwar keine Freunde im klassischen Sinn. Aber wir ticken so ähnlich. Wir lachen über dieselben Dinge, weinen bei derselben Musik, schimpfen über Ähnliches. Und das seit 25 Jahren. So was verbindet …!

Die Serie startete mit einem Fall rund um eine traditionsreiche Bäckerei und einer alteingesessenen Familienfehde. Wie sehr mögen Sie als Schauspieler diese typischen „Rosenheim-Geschichten“ mit Lokalkolorit?
Na, das ist das doch Salz in der Suppe! Wir sind schließlich nicht so weit weg von der „Bauernbühne“. Und ich liebe gutes Bauerntheater! Je regionaler, desto echter wird das Ganze!

In 23 neuen Folgen steht wieder eine Mischung aus Krimi und Humor im Vordergrund. Wie gelingt es dem Team nach so vielen Jahren, immer neue Ideen und Konstellationen zu finden?
Das weiß ich nicht. Ich bin leider kein Drehbuchautor. Aber ich bewundere gute Autoren SEHR!

Michael Mohr hat über die Jahre viele Wandlungen durchgemacht – mal sympathisch tollpatschig, mal ernsthafter. Wo sehen Sie aktuell seine Entwicklung?
Michi ist, wie gesagt, grade 60 geworden - das reicht für die nächste Wandlung.

Neben den Kriminalfällen ist das Zusammenspiel im Kommissariat und mit Figuren wie Miriam Stockl oder Achtziger für viele Zuschauer ein Highlight. Wie wichtig ist für Sie diese „Familie auf Zeit“ am Set?
Ich freue mich wirklich sehr, wenn ich die Kollegen wiedersehe. Aber: beim Drehen hat eigentlich jeder so viel mit sich selbst zu tun (Text können, Inhalt wissen, wann geh ich wo und warum wohin … ?!), dass man diese „Familienbande“ selten wirklich vertiefen kann.

«Die Rosenheim-Cops» sind seit Jahren ein Quotenhit am Vorabend. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum das Format auch nach mehr als zwei Jahrzehnten so erfolgreich ist?
Ich glaube, die Menschen schauen uns gerne zu, weil wir ALLE unsere Aufgabe ernst nehmen. Vor und hinter der Kamera!! Und - weil wir unsere Aufgabe lieben.

Drehs in Rosenheim und Umgebung prägen die Serie stark. Was bedeutet Ihnen persönlich dieser Schauplatz – und wie sehr spüren Sie dort die Fanbindung?
Rosenheim ist eine sehr hübsche und gemütliche Stadt - unbedingt (wieder) mal hinfahren! Und die Stadt hat sich, von Anfang an, für «Die Rosenheim-Cops» und ihre Fans stark gemacht. Und das merken wir, das Team, quasi auf Schritt und Tritt, wenn wir dort drehen dürfen. Das ist schön - und etwas Besonderes in der Fernseh-Branche!

Viele Fans sind mit Ihrer Figur praktisch aufgewachsen. Gibt es Begegnungen mit Zuschauern, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Vor ein paar Jahren in München. Ein älterer Herr spricht mich begeistert an: „Mei, i schau Eich ja so gern ! Und die Frau Stockl. Und der Michi …!“ Und irgendwann klopft er mir auf die Schulter und sagt: „Sie san hoit a richtiger Bayer!“ Da hat sich der Kärntner in mir sehr gefreut. Und das war mein Ritterschlag!

Sie selbst haben in Ihrer Karriere auch andere Rollen gespielt. Gibt es manchmal den Wunsch, etwas ganz anderes zu machen – oder fühlen Sie sich mit Michael Mohr noch lange wohl?
Naja, ich habe, parallel zu «Die Rosenheim-Cops» jedes Jahr ungefähr zwanzig bis dreißig Liederabende gesungen. Das reicht als „Abwechslung“ durchaus. Und wie es mit dem Michi weitergeht, liegt ja nicht nur in meiner Hand. Bis jetzt macht er mir jedenfalls noch viel Freude!

Zum Schluss: Wenn Sie einen Wunsch für die Zukunft von «Die Rosenheim-Cops» äußern dürften – was sollte unbedingt bleiben, und was dürfte sich ruhig verändern?
Ich bin zurzeit was «Die Rosenheim-Cops» angeht, erstaunlich wunschlos!

Vielen Dank für Ihre Zeit!

«Die Rosenheim-Cops» sind dienstags um 19.25 Uhr mit neuen Folgen zu sehen. Diese sind auch in der ZDFmediathek abrufbar. Außerdem laufen Wiederholungen werktags um 16.15 Uhr.

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