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Das Florian-Silbereisen-Problem

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Das Quotengericht: «Das Traumschiff» schippert weiter um die Welt, allerdings sind die Quoten mit Kapitän Max Parger deutlich gesunken.

Seit dem Jahr 1981 sticht «Das Traumschiff» in See. Anfangs waren die Episoden nur 57 Minuten lang, inzwischen dauern sie üblicherweise 90 Minuten. Mit Siegfried Rauch als Jakob Paulsen und Sascha Hehn als Victor Burger verzeichnete die ZDF-Reihe über viele Jahre hinweg Top-Reichweiten. Doch seitdem Florian Silbereisen als Max Parger das Kommando übernommen hat, haben sich die Quoten spürbar verändert.

Am vergangenen Sonntag strahlte das ZDF erneut eine Folge mit Sascha Hehn aus. Diese Wiederholung erreichte 3,96 Millionen Fernsehzuschauer und fuhr einen Marktanteil von 18,2 Prozent ein. Bei den jungen Erwachsenen wurden 0,41 Millionen gezählt, was einem Marktanteil von 9,9 Prozent entspricht. Im Gegenprogramm liefen die Frauen-Europameisterschaft und das Finale der FIFA Klub-WM. Dennoch war «Das Traumschiff» nicht nur die stärkste Sendung der Primetime, sondern ließ auch die aktuelle Ostersonntagsfolge mit Florian Silbereisen alt aussehen. Diese hatte zuletzt nur 4,46 Millionen Menschen erreicht, holte aber immerhin 19,2 Prozent Marktanteil. In der jungen Zielgruppe kam sie auf 0,63 Millionen und 14,1 Prozent.

Die Hawaii-Ausgabe lief am 26. Dezember 2018 und gehörte damals zu den schwächeren Folgen. Nur 5,27 Millionen Zuschauer schalteten am Zweiten Weihnachtsfeiertag ein und bescherten dem ZDF lediglich 16,3 Prozent Marktanteil. Da damals noch mehr Menschen das lineare Fernsehen nutzten, fiel der Marktanteil trotz höherer Reichweite vergleichsweise gering aus. Das zeigt sich auch bei den 14- bis 49-Jährigen: Um 12,2 Prozent Marktanteil zu erreichen, waren 1,29 Millionen Zuschauer aus dieser Altersgruppe nötig.

Florian Silbereisen startete einst stark: 7,49 Millionen Zuschauer sahen seine erste Folge auf dem «Traumschiff». Im Dezember 2019 ging es nach Antigua, die Kolumbien-Folge am 1. Januar 2020 steigerte sich sogar auf 7,80 Millionen Zuschauer. Obwohl die Corona-Beschränkungen danach vor allem die Weihnachts- und Osterfeste erschwerten, sanken die Werte. Die Osterfolge aus Marokko kam auf 6,30 Millionen, die Weihnachtsausgabe erreichte 6,56 Millionen. Nur die Seychellen-Folge überzeugte mit 7,29 Millionen. Spätestens ab 2021 ließ das Interesse spürbar nach – trotz der anhaltenden Pandemie: Die Malediven-Episode sahen 6,25 Millionen Menschen, an Weihnachten waren bei der Schweden-Folge noch 5,76 Millionen dabei. Die Namibia-Ausgabe brachte es immerhin wieder auf 6,46 Millionen – aber das war eben auch Weihnachten.

Zur Winter-WM strahlte das ZDF am 20. November 2022 den Ausflug nach Lappland aus, der noch 6,14 Millionen Menschen anlockte. Seither erreichte keine Folge mehr über sechs Millionen Zuschauer. Zieht man die Neujahrsfolgen ab, kam Florian Silbereisen mit seinem Team nur ein einziges Mal über fünf Millionen Zuschauer. Florian Silbereisen als Schauspieler könnte dabei nicht das einzige Problem von «Das Traumschiff» sein. Das ZDF hat die Produktionsfrequenz mit Beginn der Silbereisen-Ära deutlich erhöht: Seit 2017 sticht die Reihe drei Mal pro Jahr in See, seit 2022 sogar vier Mal jährlich. Zudem erhöhte das ZDF die Wiederholungsrate im Fernsehen. Neben den Primetime-Slots laufen zahlreiche Ausgaben auch in den Nachtstunden regelmäßig im Programm.

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