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Das Jüngste Quoten-Gericht: Joko, Klaas und die Probleme von ProSieben

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Jeden Montag blickt Quotenmeter auf die Quotenhighlights und Marktanteil-Flops der zurückliegenden Woche. In dieser Woche: Die Primetime von ProSieben.

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sind fulminant ins ProSieben-Programm zurückgekehrt – und das gleich in mehrfacher Ausführung. Denn, in der vergangenen Woche startete die neue Staffel der Dienstagsshow «Joko & Klaas gegen ProSieben», das mit 1,51 Millionen Zuschauern direkt das meistgesehene Programm der Privatsender war. Mit starken 16,3 Prozent in der klassischen Zielgruppe musste man sich nur König Fußball im Ersten geschlagen geben. Winterscheidt war gemeinsam mit Palina Rojinski dann auch im Anschluss bei «Late Night Berlin» zu Gast, was – angetrieben durch den guten Vorlauf – 13,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und damit das mit Abstand beste Ergebnis des Jahres einfuhr. Da Joko und Klaas das Duell gegen ProSieben gewann, eröffneten sie auch am Mittwoch die Primetime. Ihre voraufgezeichneten 15 Minuten Sendezeit fuhren erneut starke Einschaltquoten von 15,5 Prozent ein. Insgesamt versammelten sich 1,17 Millionen vor dem Fernseher, was jedoch im Sendungsvergleich keinen besonders hohen Wert bedeutet.

Damit waren die wirklich guten Nachrichten für ProSieben zu Wochenbeginn allerdings schon erzählt, denn am Ostermontag kam der Feiertagsfilm «Jojo Rabbit» auf durchschnittliche 9,6 Prozent Marktanteil. «TV Total» sorgte am Mittwoch im Anschluss an die Livesendung dann noch für 11,2 Prozent. Die Reichweite in der Zielgruppe sank nach nur einer Viertelstunde um satte 200.000 Zuschauer, die Quote um mehr als vier Punkte. Erstmals sahen weniger als eine Million Zuschauer die Pufpaff-Sendung. Die Quoten waren zwar weiterhin im grünen Bereich, doch das Abschalten nach Joko und Klaas sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Inwieweit der Stein des Nachdenkens bei «Zervakis & Opdenhövel. Live.» ins Rollen gekommen ist, ist fraglich. Fest steht, dass das Live-Journal einen neuen Negativ-Rekord aufgestellt hat. Um 21:40 Uhr wollten nur noch 0,31 Millionen zuschauen, die Marktanteile lagen bei 1,5 beziehungsweise 4,2 Prozent.

Wenig bis keine Sorgen muss sie Daniel Rosemann und Co. über die großen Flaggschiffe des Senders, denn für «Germany’s Next Topmodel» und «The Masked Singer» lief es besser als zuletzt. Die Heidi-Klum-Sendung sprang wieder über die Zwei-Millionen-Marke und brachte es auf tolle 19,5 Prozent. «The Masked Singer» stellte mit dem Finale einen Staffelbestwert auf, denn insgesamt schalteten 2,48 Millionen Zuschauer ein. Die Einschaltquote kommt im Staffelranking auf Platz zwei, 20,7 Prozent der Umworbenen waren bei ProSieben versammelt. Am Freitag sorgte der Spielfilm «Djanho Unchained» für nicht ganz so hohe Zahlen, mit 10,7 Prozent dürfte man in Unterföhring aber zufrieden sein – zumal es die elfte Ausstrahlung seit 2015 war.

Ein Blick auf die anderen Sender
Ein erfolgreiches Wochenende verlebte der Pay-TV-Sender Sky, das sich mit dem Bundesliga-Topspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund, das um 18:30 Uhr 1,77 Millionen Zuschauer verfolgten, was starke Quoten von 8,2 Prozent bei allen und grandiosen 18,2 Prozent bei den jüngeren Fans nach sich zog. Bereits die Konferenzen der 1. und 2. Bundesliga überzeugten am Samstag-Nachmittag mit 13,3 und 13,5 Prozent Marktanteil. Vom Rasen auf die Rennstrecke und von Sky zu RTL, wo am Sonntag das erste von insgesamt vier Free-TV-Rennen auf dem Plan stand. Die Übertragung aus Imola verfolgten 2,93 Millionen, die Quoten bei Jung und Alt lagen im tollen Bereich von 18,7 (Gesamtmarkt) und 16,5 (Zielgruppe) Prozent. Hinzu kommen noch 11,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen, die sich das Rennen im Pay-TV bei Sky angeschaut hatten. Sportlich ging es auch bei Bild TV zu, denn am Samstagabend boxten dort Tyson Fury und Dillian Whyte, was dem im vergangenen Spätsommer neugestarteten Nachrichtensender 1,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und damit eigenen Angaben zufolge den größten Einzelerfolg eines Live-TV-Events seit der «Kanzlernacht» zum Senderstart einbrachte.

Wir kommen zurück zu RTL, wechseln aber in den roten Bereich, denn «Der König von Palma» konnte sein Auftaktniveau vom Karfreitag nicht halten und rutschte mit den übrigen vier Folgen am Montag und Dienstag in katastrophale Gebiete. Marktanteile zwischen 4,3 und 6,1 Prozent haben sicherlich keine Partystimmung ausgelöst. Wesentlich besser lief es für RTLZWEI mit dem Strandformat «Kampf der Realitystars» am Mittwoch, das über eine Million Zuschauer sahen. Die Quote in der Zielgruppe stieg im Vergleich zur Auftaktwoche von 7,3 auf starke 8,1 Prozent.

Wie lief es beim Öffentlich-Rechtlichen?
Das gebührenfinanzierte Fernsehen war einmal mehr das reichweitenstärkste der Woche, allen voran der am Sonntag gesendete «Polizeiruf 110: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen», den 8,19 Millionen nicht verpassen wollten – das gefragteste Programm der Woche. Mit Marktanteile von 26,3 Prozent bei allen und 22,1 Prozent bei den Jüngeren wandelte der Krimi auf den Spuren des «Tatort». Am Montag wollten den neuesten Fall aus Frankfurt 8,07 Millionen sehen, insgesamt lief es mit 27,6 Prozent Marktanteil noch ein klein wenig besser als für den «Polizeiruf», der aber bei den Jüngeren die Nase vorn hatte. „Finsternis“ kam „nur“ auf 20,0 Prozent.Unter der Woche war Das Erste vor allem mit den Spielen des DFB-Pokal erfolgreich. Die beiden Halbfinals verbuchten 20,6 (Hamburg – Freiburg) und 24,1 (Leipzig – Berlin) Prozent bei den Jüngeren. Insgesamt wurden 21,6 und 24,0 Prozent ausgewiesen.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Stargamer
25.04.2022 13:18 Uhr 1
"Bereits die Konferenzen der 1. und 2. Bundesliga überzeugten am Mittwoch mit 13,3 und 13,5 Prozent Marktanteil."



Blöd nur dass am Mittwoch nur DFB-Pokal am Abend war...

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