Von den Machtjahren der Kanzler bis zu persönlichen Therapiesitzungen und digitalen Lebensgeschichten – die Kategorie „Beste Doku-Serie“ beim 22. Quotenmeter-Fernsehpreis deckt ein breites Spektrum ab.
Fünf sehr unterschiedliche Produktionen gehen ins Rennen, die mal politisch, mal intim, mal gesellschaftskritisch und mal unterhaltsam den Nerv der Zeit treffen. Hier stellen wir die Nominierten vor.
«Angela Merkel – Schicksalsjahre einer Kanzlerin» (Das Erste)

Die fünfteilige ARD-Doku beleuchtet zentrale Stationen von Angela Merkels Kanzlerschaft auf unterhaltsame und vielschichtige Weise – von ihrem Aufstieg über Russlandpolitik bis zur Flüchtlingskrise. Mit Stimmen wie Tilo Jung, LeFloid und Wegbegleiter wie Kramp-Karrenbauer und de Maizière wird ihr politisches Erbe reflektiert. Stilistisch modern inszeniert, wirft sie Fragen nach Haltung, Verantwortung und Scheitern auf – und zeigt eine Frau, die trotz männlich dominierter Politiklandschaft zum Symbol wurde.
«Die Paartherapie» (NDR)

In der Doku-Podcast-Kombi begleitet der Paartherapeut Eric Hegmann Paare in therapeutischen Sitzungen, die live miterlebt werden – sowohl als TV-Dokumentation als auch als NDR-Podcast. Die offene und einfühlsame Aufnahme der Konflikte, Streitpunkte und emotionalen Aha-Momente macht die Serie zu einem lehrreichen und berührenden Format: Hier geht es um Beziehung, Verständnis und den Mut zur Veränderung – nah dran an echten Gefühlen und mit einem hohen Mehrwert für alle, die selbst reflektieren wollen.
«Olaf Scholz – Schicksalsjahre eines Kanzlers» (Das Erste)

Die dreiteilige ARD-Doku ist ein politisches Porträt von Olaf Scholz, das ihn als „Technokraten“ zwischen Pandemie, Cum-Ex-Affäre, Desinformation und Krieg in Europa zeigt. Sie begleitet seinen Weg vom Juso-Rebellen zum Kanzler der „Zeitenwende“, beleuchtet Kontroversen und öffentliche Wahrnehmung. Zwischen Bild, Politik und persönlichen Spuren entfaltet sich eine facettenreiche Annäherung an einen Kanzler, der für Rationalität, Offenheit und politisches Kalkül gleichermaßen steht – und dabei stets mit klaren Zielen, aber oft wortkarg auftritt.
«Warum wir immer weiter trinken» (BR)

Die dreiteilige BR-Doku von «Dirty Little Secrets» widmet sich der Alkoholfrage in unserer Gesellschaft. Sie nimmt das scheinbar harmlose Ritual eines Gläschens unter die Lupe und untersucht, warum Menschen – insbesondere Frauen – zu viel trinken. Mit nüchterner Analyse, wissenschaftlichen Fakten und persönlichen Geschichten zeigt die Serie die gesundheitlichen Risiken und sozialen Dynamiken des Trinkverhaltens – sozialkritisch, aufklärend und verstörend zugleich. Ein Spiegel unserer Alltagskultur, der unbequem, aber notwendig ist.
«YouTube changed my life» (NDR)

Diese Mini-Serie des NDR erzählt Geschichten deutscher YouTuber wie Y-Titty, Coldmirror, Dagi Bee oder LeFloid – einst aus dem Kinderzimmer ins Rampenlicht gekommen. Sie schildert Aufstieg, Selbstfindung und digitale Öffentlichkeit in emotionalen Porträts. Zwischen Klickzahlen, Community-Druck und kreativer Freiheit reflektiert die Doku, wie YouTube das Leben, Identität und Karrieren von Creators geprägt hat – intim, unterhaltsam und ein Spiegel der digitalen Ära, in der Reichweite sowohl Chance als auch Belastung bedeutet.
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