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Alle Jahre wieder: «Kevin - Allein zu Haus» & Co.

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«Der kleine Lord» und «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» gehören neben Macaulay Culkin ebenfalls zum Weihnachtsfest. Auch im Streaming gibt es Möglichkeiten.

Es ist inzwischen mehr als dreieinhalb Jahrzehnte her, dass ein kleiner Junge an Weihnachten unfreiwillig zum Alleinunterhalter wurde. Kevin McCallister, gespielt von Macaulay Culkin, bleibt zurück, während seine Großfamilie hektisch in den Winterurlaub startet – ein klassischer Zählfehler sorgt dafür, dass ausgerechnet der Jüngste vergessen wird. Für Kevin zunächst kein Drama: Keine Regeln, keine Eltern, keine Geschwister. Endlich darf er tun, was sonst verboten ist. Wären da nicht zwei ziemlich tollpatschige Einbrecher, die das leere Haus als leichte Beute betrachten.

1990 war Culkin gerade einmal zehn Jahre alt und wurde über Nacht zum bekanntesten Kinderstar der Welt. An diesen riesigen Erfolg konnte er später nicht mehr anknüpfen, stattdessen geriet sein Leben zeitweise aus den Fugen. Doch als Kevin ist er bis heute fest im kollektiven Weihnachtsgedächtnis verankert. Jedes Jahr im Dezember kehrt der Film zurück – an Heiligabend traditionell bei Sat.1. Das jüngere Disney+-Remake «Nicht schon wieder allein zu Haus» hingegen ging nahezu spurlos am Publikum vorbei.

Weihnachtsstimmung ohne Filme? Für viele unvorstellbar. Gerade jene Klassiker, die uns schon als Kinder begleitet haben, entfalten Jahr für Jahr ihre besondere Wirkung. Nostalgie liegt in der Luft, wenn «Der kleine Lord» (am 1. Weihnachtsfeiertag um 16.50 Uhr im Ersten) das Herz seines strengen Großvaters erweicht oder wenn im tschechischen Märchen «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» die gedemütigte Putzmagd doch noch ihr Glück findet. Allein am Heiligabend läuft der Film um 12.50 Uhr im Ersten – und parallel auf zahlreichen dritten Programmen.

Santa Claus – der Dauerbrenner
Kaum eine Figur ist mit dem Fest so eng verbunden wie der Weihnachtsmann. Entsprechend groß ist die Zahl der Filme, in denen er im Mittelpunkt steht. Für viele Schauspieler scheint es fast eine Auszeichnung zu sein, irgendwann einmal den Mann mit dem weißen Bart verkörpern zu dürfen. In den letzten Jahren kamen moderne Varianten wie der animierte Netflix-Film «Klaus», das rabenschwarze Actionmärchen «Fatman» oder Kurt Russells Auftritt in «The Christmas Chronicles 2» hinzu – produziert von Chris Columbus, dem Regisseur von «Kevin – Allein zu Haus». Zu den unsterblichen Klassikern zählt jedoch «Das Wunder von Manhattan» aus dem Jahr 1947. Die Frage eines kleinen Mädchens – ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt – bewegt bis heute Generationen. Aktuell ist der Film im Abo bei Disney+ verfügbar. 1994 entstand eine Neuverfilmung mit Richard Attenborough, der mit seiner warmen Ausstrahlung geradezu prädestiniert für die Rolle war. VOX hatte den Film bereits kürzlich im Programm und wiederholt ihn in diesen Tagen.

Wenn der Weihnachtsmann nicht echt ist
Manche Weihnachtsgeschichten leben gerade davon, dass jemand nur vorgibt, Santa Claus zu sein. In Tim Burtons «Nightmare Before Christmas» entführt der Kürbiskönig den echten Weihnachtsmann, um selbst Geschenke zu verteilen – mit eher verstörendem Ergebnis. Auch der Grinch gehört in diese Kategorie: ein erklärter Weihnachtshasser, der sich verkleidet, um das Fest gleich ganz abzuschaffen. Die Realverfilmung von 2000 mit Jim Carrey läuft an Heiligabend um 22.00 Uhr in Sat.1 sowie am ersten Feiertag am Nachmittag. Die animierte Version von 2018 zeigt RTL am 25. Dezember um 15.55 Uhr.

Die zeitlosen Engel
Schon die frühen Jahre des Kinos brachten Weihnachtsfilme hervor, die bis heute nichts von ihrer Wirkung verloren haben. Allen voran «Ist das Leben nicht schön?» von 1946. James Stewart spielt einen Mann, der an Weihnachten keinen Ausweg mehr sieht – bis ihm ein Engel zeigt, welchen Unterschied ein einzelnes gutes Leben machen kann. Der Film lief bereits im SWR und ist über die ARD Mediathek abrufbar. In eine ähnliche Richtung geht Charles Dickens’ «Eine Weihnachtsgeschichte», die wohl am häufigsten adaptierte Erzählung der Weltliteratur. Ebenezer Scrooge, der von Geistern mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird, ist eine Traumrolle für Schauspieler: George C. Scott, Michael Caine, Albert Finney oder Jim Carrey haben ihr bereits ihren Stempel aufgedrückt. Der animierte Disney-Film von 2009 läuft am Heiligabend um 23.20 Uhr im Disney Channel.

Nicht vergessen werden darf auch «Wir sind keine Engel» aus dem Jahr 1957: Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray spielen entflohene Sträflinge, die wider Willen zu guten Menschen werden. Sky Nostalgie zeigt die warmherzige Komödie an Heiligabend um 20.15 Uhr – ein Film, der ebenso fest zur Weihnachtszeit gehört wie Kevin McCallister. Und das Ende? Natürlich ein glückliches. Gerade an Weihnachten darf – oder muss – alles gut ausgehen.

Dieser Artikel erschien am 23. Dezember 2020 in ähnlicher Form.

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