Interview

«Lenßen übernimmt»-Produzentin Nadia Wölfel: ‚Was berührt, ist niemals ein alter Hut‘

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Ingo Lenßen ist zurück in der Sat.1-Daytime – jetzt mit «Lenßen übernimmt», produziert von der UFA. Nadia Wölfel, die einst «Berlin – Tag & Nacht» aus der Taufe hob, spricht mit uns über die Veränderungen, warum Ingo Lenßen so populär ist, aber auch über Presswehen und die 90er Jahre. Warum sie sehr gerne an ihre Zeit bei «Arabella», «taff» und «sam» zurückdenkt…

Frau Wölfel, 17,5 Jahre nach dem Start von «Lenßen & Partner» kommt nun eine neue Ermittler-Serie mit Ingo Lenßen. Augenzwinkernd gefragt: Warum ist das kein alter Hut?

Sendehinweis

«Lenßen übernimmt» ab dem 5. Oktober den 17-Uhr-Sendeplatz von Sat.1
Der Formatansatz von «Lenßen übernimmt» ist ein anderer: es geht nicht mehr um Privatermittlungen, sondern um juristische Soforthilfe für Menschen in Not. Ingo Lenßen kämpft für die Rechte des „kleinen Mannes“: es geht nicht um Verbrechen die „bigger than life“ sind, sondern um alltagsrelevante juristische Probleme aus unser aller Lebenswirklichkeit. Da ist zum Beispiel die Mutter, deren Tochter Hassnachrichten im Netz bekommt und die sich verzweifelt fragt, ob das Internet eigentlich ein straffreier Raum ist und wie sie ihr Kind vor Cybermobbing schützen kann.

Da ist der Vater, der seinen Job verliert, die Miete nicht mehr bezahlen kann und mit seiner Familie vor der Zwangsräumung steht. Da sind überforderte Eltern, die ihre Trennung auf dem Rücken ihrer Kinder austragen und die lernen müssen, eine saubere Umgangsregelung zu vereinbaren. Sie alle fühlen sich ungerecht behandelt, sind verzweifelt, kennen ihre juristischen Möglichkeiten nicht und brauchen Hilfe. Ingo Lenßen ist als Anwalt und als Mensch gefordert: er ermittelt weniger als - juristisch und menschlich - zu beraten und die Probleme wenn möglich außergerichtlich zu lösen. Er leistet Hilfe zur Selbsthilfe und bringt Menschen in die Eigenverantwortung. Dabei vermittelt er nicht nur den Mandanten, sondern auch den Zuschauern eine Message: bleib nicht in der Opferrolle, steh auf, kämpfe für deine Rechte und trage Verantwortung für dein Leben. Ich helfe dir auf die Beine, aber laufen musst du selbst.

Diese Ansprachen tun erstmal weh, letztlich aber gut. Sie berühren. Und was berührt, ist niemals ein alter Hut.

Das einstige Lenßen-Format wurde von Constantin umgesetzt, jetzt ist UFA am Zug. Was ändert sich dadurch?
Ich war 2003 selbst für die erste Staffel «Lenßen & Partner» tätig, habe super Erinnerungen an die Zeit und das Vertrauensverhältnis zu Ingo Lenßen ist geblieben. Es sind aber 17 Jahre vergangen und es war wichtig, sich vor Beginn der «Lenßen übernimmt»-Entwicklung mit Ingo Lenßen und den UFA-Kollegen an einen Tisch zu setzen und die Köpfe nochmal neu aufzusperren. Der Zeitgeist ist ein anderer als 2003 und wir waren uns einig, dass es in der aktuellen gesellschaftlichen Situation wenig zeitgemäß wäre, sich wie in den Courtshows von früher gegenseitig vor Gericht zu zerren. Wir hatten schnell eine gemeinsame Vision, denn es ist heute auch im wahren Leben Ingo Lenßens Anspruch, soweit möglich außergerichtliche Lösungen zu erarbeiten, Solidarität zu zeigen und zu helfen. Entsprechend haben wir Ingo Lenßens echte Motivation zugrunde gelegt und sie zu «Lenßen übernimmt» weiterentwickelt.

Aus Privatermittlung wird Hilfe zur Selbsthilfe. Aus Kampf ums Recht wird Einsatz für Gerechtigkeit. Aus dem Münchner Lehel wird Berlin Kreuzberg. Aus der Kanzlei wird eine Notruf-Hotline und ein mobiles Büro im Auto, aus dem heraus das Lenßen-Team schnell und flexibel auf juristische Hilferufe reagieren kann. Und 2020 heißt auch, die Zuschauer mit einzubinden: über ein 360 Grad- Konzept aus Facebook, TikTok und Instagram geben wir den Zuschauern und Usern die Möglichkeit, mit Ingo Lenßen, Sarah Grüner und John Davis in Kontakt zu treten und auf die Themen der Folgen Einfluss zu nehmen. Wer symbolisch gemeinsam mit Ingo Lenßen für mehr Gerechtigkeit in Deutschland kämpfen will, kann bei Instagram @lenssenuebernimmt jetzt auch mit einem Ingo-Bart-Filter ein Zeichen setzen.

Parallel war es für die Entwicklung von «Lenßen übernimmt» aber genauso wichtig, sich nochmal mit dem Format «Lenßen & Partner» zu beschäftigen und das Grundgefühl von damals wieder aufleben zu lassen. Ich selbst zum Beispiel reagiere noch immer emotional auf Eminems „Lose Yourself“. Spätestens als Eminem den Song im Februar diesen Jahres bei den Oscars wieder performt hat, wir alle uns in diesem Moment ein bisschen gefühlt haben wie vor 17 Jahren und die Presse am nächsten Morgen schrieb „Eminem brought us back to 2003“, war klar: „Lose Yourself“ war 2003 nicht nur Titelsong von «Lenßen & Partner», sondern ist 2020 auch Titelsong von «Lenßen übernimmt».

Ingo Lenßen ist der Kopf der Serie – was zeichnet ihn aus?
Ingo Lenßen ist tatsächlich Kopf, Herz und Seele des Formates. Als passionierter Anwalt mit über 30 Jahren Berufserfahrung ist er maximal glaubwürdig, er ist sehr schnell im Kopf und er brennt für alles, was er anpackt. In einer Welt, die manchmal ein bisschen aus den Fugen zu geraten scheint, ist er ein Ankerpunkt, der mit juristischer Expertise und menschlichem Feingefühl überzeugt und Orientierung schafft. Ingo Lenßen verbiegt sich nicht, um geliebt zu werden - und genau deshalb lieben ihn die Leute.

Mein UFA-Team und ich, wir sind mittlerweile auch alle ein bisschen Lenßen, denn es macht unglaublichen Spaß, mit Ingo Lenßen zu produzieren.
«Lenßen übernimmt»-Produzentin Nadia Wölfel
Er hat Haltung, er hat Stil, er ist zu 100 Prozent authentisch, begeisterungsfähig und er begegnet Menschen auf Augenhöhe. Natürlich spürt das der Zuschauer: ich habe Menschen aller Altersgruppen ohne jede Berührungsangst auf Ingo Lenßen zuspringen sehen und Sätze sagen hören wie „Sie sind meine Jugend“, „Ich habe Sie immer mit meiner Mama geguckt, wenn ich vom Fußballtraining kam“ oder „Ich hab Mist gebaut... Können Sie mir helfen?“ Die Menschen glauben Ingo Lenßen zu kennen und sie vertrauen ihm – zu Recht, weil er trotz allen Erfolgs die Bodenhaftung nicht verloren hat und der grundsympathische und ehrliche Eishockey-Junge aus Krefeld geblieben ist. Mein UFA-Team und ich, wir sind mittlerweile auch alle ein bisschen Lenßen, denn es macht unglaublichen Spaß, mit Ingo Lenßen zu produzieren.

Erzählen Sie uns bitte noch ein bisschen mehr über das Team neben Ingo Lenßen. Worauf haben Sie beim Cast geachtet?
Ingo Lenßen wird begleitet von seiner top organisierten Assistentin Sarah Grüner (Jessica Mechergui) und seiner „rechten Hand“ John Davis (Peter Lee Brevard). Sarah ist 33 Jahre alt, Berlinerin, alleinerziehende Mama eines 5-jährigen Sohnes, nimmt die Hilferufe der Mandanten an der «Lenßen übernimmt»-Hotline entgegen und liefert den beiden Jungs die Briefings zu den Fällen. Sie hat die Fäden im Backoffice in der Hand und nicht nur Ingos Kalender, sondern auch ihn im Griff… Sarah ist eine Organisationsqueen, ein ziemlicher IT-Nerd, sehr direkt, lösungsorientiert und grundpositiv. John ist 37, kommt aus Frankfurt, ist Vater einer sechsjährigen Tochter, liebt Krav Maga und Tattoos und kam früher selbst mit dem Gesetz in Konflikt.

Dabei stand Ingo ihm als Pflichtverteidiger zur Seite – und heute revanchiert sich John und passt auf seinen Boss auf. John ist aber nicht nur Ingos Mitarbeiter, Beschützer und ständiger Begleiter im Auto, sondern auch ein echter Freund und Ingos Ticket in die Problemkieze: John kennt die Brennpunkte Berlins, die Sprache und die Gesetze der Straße wie kein anderer und er schafft es, selbst bei den Menschen Vertrauen aufzubauen, die eigentlich schon längst das Vertrauen in andere verloren haben…

Wir haben Ingo Lenßen starke Typen an die Seite gestellt, die nicht glatt, sondern im echten Leben verwurzelt sind, Ecken und Kanten und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Ich bin mit der Besetzung von Sarah und John sehr glücklich: die beiden haben uns mit ihrer tollen Energie und Spielfreude von Minute 1 an überzeugt. Sie haben sich nicht nur voll und ganz ins Projekt geworfen, sie bringen auch eine hohe Spielintelligenz und großes Improvisationstalent mit. Gemeinsam mit Ingo Lenßen hat sich ein starkes 3er-Team gefunden, das wir gerne weiter ausbauen wollen, dem ich jedes Wort glaube und das ich sofort beauftragen würde, wenn ich selbst ein juristisches Problem hätte.

Beim Plotten sind wir in den Alltag, die Sorgen und Nöte, die Ziele und das Wertesystem der Sat.1-Zuschauer eingetaucht. Natürlich haben wir versucht die (juristischen) Themen und die Lebenssituationen der Mandanten auf die Zielgruppe zuzuschneiden, um die maximale Identifikationsfläche zu schaffen.
«Lenßen übernimmt»-Produzentin Nadia Wölfel
Die Tonalität einer Sat.1-Sendung ist sicher anders als bei einem Format für RTLZWEI – worauf mussten Sie achten?
Wie bei der Entwicklung jedes Projekts haben wir uns genau angesehen, für wen wir produzieren. Es liegt bereits eine Weile zurück, aber ich habe acht Jahre fast ausschließlich für Sat.1-Formate gearbeitet - im Bereich Scripted, Factual und Show und für die Access wie für die Primetime. Der Sender hat uns außerdem mit aktuellen Analysen zur Zielgruppe versorgt, denen wir uns ausgiebig gewidmet haben. Beim Plotten sind wir in den Alltag, die Sorgen und Nöte, die Ziele und das Wertesystem der Sat.1-Zuschauer eingetaucht. Natürlich haben wir versucht die (juristischen) Themen und die Lebenssituationen der Mandanten auf die Zielgruppe zuzuschneiden, um die maximale Identifikationsfläche zu schaffen.

Wir haben uns bei jedem Mandanten gefragt, wie wir ihn so sympathisch erzählen können, dass er Ingo Lenßens Hilfe in der Zuschauerwahrnehmung auch wirklich „verdient“ hat. Das Wichtigste aber war, sich einer noch universelleren, Zielgruppen- und Sender-unabhängigen Sprache zu bedienen: Gefühl. Ich freue mich sehr darüber, dass «Lenßen» übernimmt“ davon jede Menge hat. Und jetzt hoffen wir natürlich, dass der Zuschauer das genauso empfindet…

Wir kommen nicht ganz um die Corona-Thematik herum – ich will sie aber nur ganz kurz ansprechen. Läuft alles einigermaßen glatt, also lässt sich eine Episode in der üblichen Produktionszeit umsetzen?
Die ersten Treatments waren auf Einhaltung des Mindestabstands geschrieben, wir hatten uns – von dreckigen Händen durch Gartenarbeit bis frisch aufgetragenen Nagellack - gefühlte hundert mehr oder weniger einleuchtende Gründe gebaut, warum Mandanten Ingo Lenßen nicht die Hand geben oder ihr eigenes Kind zum Trösten nicht in den Arm nehmen können... bis meine Producerin und ich vor Drehbeginn zeitgleich Zweifel bekommen und uns gefragt haben, ob wir auf diese Weise überhaupt irgendeine authentische Emotion generieren werden.
«Lenßen übernimmt»-Produzentin Nadia Wölfel
Corona verlängert bei uns nicht die Dreh-, aber die Vorbereitungszeit. Was die allgemeinen Corona-Standards betrifft, haben wir zum Produktionsstart von den bereits gesammelten Erfahrungen und Maßnahmenkatalogen der anderen UFA Daily Serien profitiert. Was die spezifischen Zusatzherausforderungen unserer Produktionsweise wie die große Anzahl täglich wechselnden Episodencasts und täglich wechselnder Motive betrifft, hatten aber auch wir vor Drehbeginn schlaflose Nächte…

Inhaltlich gab es einen Schlüsselmoment: die ersten Treatments waren auf Einhaltung des Mindestabstands geschrieben, wir hatten uns – von dreckigen Händen durch Gartenarbeit bis frisch aufgetragenen Nagellack - gefühlte hundert mehr oder weniger einleuchtende Gründe gebaut, warum Mandanten Ingo Lenßen nicht die Hand geben oder ihr eigenes Kind zum Trösten nicht in den Arm nehmen können... bis meine Producerin und ich vor Drehbeginn zeitgleich Zweifel bekommen und uns gefragt haben, ob wir auf diese Weise überhaupt irgendeine authentische Emotion generieren werden und ob diese Folgen am Ende irgendjemand sehen will…

Als wir uns diese Fragen in einem ansonsten sehr schweigsamen Teams-Telefonat ehrlich mit Nein beantwortet hatten, haben wir umgeplant: wir haben echte Familien gecastet und neben dem Festcast auch Teile des Episodenhauptcasts getestet, die für das Projekt in Quarantäne gegangen sind. Wir haben alles gegeben, um auch im scripted - Produktionsmodus unter Einhaltung aller Regeln körperliche Nähe herstellen zu können. Ich bin rückblickend sehr froh, dass es diesen Moment gab, da man den fertigen Folgen tatsächlich nicht ansieht, wann sie entstanden sind. Und ich bin sehr stolz auf ein großartiges Team, das im Hochsommer bei knapp 40 Grad über lange Tage mit Maske und Handschuhen gedreht, Equipment desinfiziert, Motive gereinigt und durch Plexiglasscheiben gecoacht hat.

Die alten «Lenßen»-Folgen funktionieren immer noch sehr gut; Sat.1 Gold fährt damit sehr ordentliche Zuschauerzahlen ein. Ähnliches gilt ja auch für «K11» oder Gerichtsshows – etwa bei RTLplus. Überrascht Sie das eigentlich? Altern solche Stoffe nicht?
Die Deutschen lieben Krimis. Es ist der ewige Kampf Gut gegen Böse, es sind - wenn auch in Daytime-light-Version - die klassischen Erzählschritte aus dem Verbrechen, den Verdächtigen, der Aufklärung. Wir lieben das einfach. Als Zuschauer können wir an der Seite der Ermittler, also der Guten, mitfiebern und miträtseln, quasi selbst mit gegen das Böse vorgehen und am Ende haben wir die Sicherheit, dass die durch das Verbrechen aus den Fugen geratene Ordnung wieder hergestellt ist und das Gute siegt. Dieses Grundprinzip wird seine Faszination immer behalten und daher überraschen mich die starken Quoten bei Sat.1 Gold oder RTLplus überhaupt nicht. Ich freue mich darüber, dass die Formate immer noch so gut laufen. Bei «Lenßen & Partner», «K11» etc. kommt aber noch etwas anderes hinzu: ein Kultfaktor. Ich höre immer wieder von den „Kult-Ermittlern“ oder dem „Kult-Anwalt“.

Für eine ganze Generation war es über viele Jahre ein festes Ritual, mit Ingo Lenßen, Sandra Nitka und Christian Storm zu Abend zu essen und nach dem Zähneputzen noch Michael Naseband und Alex Rietz gucken zu dürfen - bevor es ins Bett ging, weil am nächsten Tag Schule war. Die Köpfe dieser Formate haben viele Menschen über Jahre begleitet und sind zu Konstanten und einem Teil ihres Lebens geworden.

Sie haben früher für filmpool und RTLZWEI gearbeitet, unter anderem an Formaten wie «X-Diaries», «Schmiede 21» und und und. Welche Produktion ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Da gibt es einige, aber mit ganz oben steht sicher «Berlin – Tag & Nacht». Den Piloten habe ich damals noch von Senderseite betreut, ab Folge eins war ich dann sechs Jahre lang auf Produzentenseite für «Berlin – Tag & Nacht» und «Köln 50667» in charge. In den Launch von #BTN 2011 habe ich - tatsächlich vergleichbar mit lange andauernden Presswehen (lacht) - sehr viel Zeit, Kraft und Seele gegeben und entsprechend hatte ich zu diesem Format auch eine ganz besondere Verbindung. Im Titelsong „Kick Ass“ singt Mika „we are young, we are strong“ und genau so war das Gefühl, das ich transportieren wollte: ich bin 20, ich habe das ganze Leben vor mir, ich bin frei, ich lebe im Hier und Jetzt, ich ziehe in eine WG in die geilste Stadt der Welt, meine Freunde sind meine Familie und mit ihnen kann ich alles schaffen. Die RTLZWEI-Dokusoap-DNA hatte ich nach drei Jahren beim Sender auf allen Ebenen verinnerlicht, was für den Aufbau des Formates sehr geholfen hat. Die positive Energie und der unbedingte Wille des Anfangsteams hatten etwas Elektrisierendes. Und da war der Cast, der sich geöffnet und dem Format seine Seele geschenkt hat, der aus allen Bundesländern angereist kam und schon damals gespürt hat, dass etwas Besonderes entsteht. «Berlin – Tag & Nacht» hat sich - was auch oder gerade bei gescripteten Formaten immer mein oberstes Ziel ist - echt angefühlt. Damals zumindest.

Ihre TV-Karriere, Frau Wölfel, begann unter anderem bei «Arabella». Welche Gedanken gehen Ihnen bei der Erinnerung an diese Zeit durch den Kopf?
Bei dieser Frage habe ich sofort ein Lächeln im Gesicht. Mitte der 90er bei ProSieben zu volontieren, hieß den Fuß aufs Gas zu setzen – in jeder Hinsicht… «Arabella», «taff», «sam» und die News waren ProSieben in house-Redaktionen, durch die wir als Volontäre rotiert sind. Die Tage bei «Arabella» bestanden aus Themenfindung, Recherche, Akquise von Gästen, Casting, Moderationstexten, Briefing, Dreh, Schnitt und allem von vorne in Dauerschleife – und zwischendurch habe ich im Service gearbeitet, weil das Volontärs-Gehalt zum Leben in München nicht gereicht hat. Tatsächlich war die Zeit bei ProSieben wichtig für mich, weil ich alle Genres und Arbeitsschritte kennen gelernt, viel mitgenommen und über Gespräche mit hunderten von Talkgästen und Protagonisten viel darüber gelernt habe, was Menschen bewegt. Trotz Stress war in der Medienallee in Unterföhring immer Aufbruchsstimmung und Riesenspaß. Man hat sich privilegiert gefühlt, Unterhaltung machen zu dürfen, was in meinen Augen in unserem Job nach wie vor die richtige Haltung ist.

Danke für das Gespräch.

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