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Neue Rekorde: «Bares für Rares» scheint unaufhaltsam

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Gleich mehrfach brach die Trödelshow mit Horst Lichter in den vergangenen Tagen ihre bisherigen Topwerte, mehrfach wurden mehr als 20 Prozent Marktanteil erreicht. Ein Ende des Triumphzugs ist derzeit nicht in Sicht.

Quotenvergleich der 15-Uhr-Formate

  • «TGJ»: 0,61 Mio. (6,8% / 3,4%)
  • «inka!»: 0,67 Mio. (6,1% / 3,6%)
  • «DBB»: 1,00 Mio. (8,9% / 5,5%)
  • «BFR»: 2,01 Mio. (19,0% / 8,2%)
Durchschnittliche Werte der jeweils zehn letzten ausgestrahlten Folgen der jeweiligen Formate. Erklärung der Abkürzungen: «TGJ»=«Topfgeldjäger», «DBB»=«Deutschlands bester Bäcker», «BFR»=«Bares für Rares»
Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass der Sendeplatz um 15:05 Uhr beim Zweiten Deutschen Fernsehen brach lag: Die «Topfgeldjäger» hatten ihre besten Zeiten schon lange hinter sich, ein erfolgsversprechender Ersatz schien nicht in Sicht und so darbte die Kochshow lange Zeit vor sich hin, bis sie am Ende sogar auf ähnlicher Flughöhe wie der Megaflop «inka!» lag (siehe Infobox). Mit der Entscheidung, im Juli 2014 dem zuvor am Sonntagmittag eher versendeten Trödelformat «Bares für Rares» zumindest temporär eine Chance in täglicher Ausstrahlung zu geben, verbuchten die Mainzer vornehmlich beim jungen Publikum einige Achtungserfolge - mit zumeist noch einstelligen Gesamtwerten war jedoch nicht davon auszugehen, dass sich die Sendung allzu bald zum größten Daytime-Hit des Senders entwickeln würde. Zwei Staffeln später sieht dies mittlerweile gänzlich anders aus: Von den «Topfgeldjägern» spricht niemand mehr freiwillig, Horst Lichter darf inzwischen seit Ende Dezember durchgängig montags bis freitags auf Zuschauerjagd gehen und scheint dabei unermüdlich auf der Jagd nach neuen Rekorden zu sein.

Bereits am Montag wurde mit 2,47 Millionen beinahe ein neuer Topwert aufgestellt, einzig Mitte Februar ließ sich eine Episode ausfindig machen, die noch ein paar Zuschauer mehr vor den Fernsehgeräten versammelt hatte. Bemerkenswert war auch der Marktanteil in Höhe von 20,4 Prozent, womit nicht nur der Senderschnitt um ein Vielfaches übertroffen wurde, sondern der sogar deutlich höher ausfiel als bei den so erfolgreichen «SOKO»-Serien. Und im Gegensatz zu ihnen gelang es dem Format eben auch, das junge Publikum vor die Geräte zu locken: Sehr gute 9,4 Prozent wurden bei 0,30 Millionen Interessenten verbucht.

Am Dienstag fiel dann eben der erste Rekordwert, da sich die Zuschauerzahl noch minimal auf 2,58 Millionen verbesserte. Der damit verbundene Marktanteil fiel allerdings minimal auf 20,2 Prozent, da generell mehr Menschen nach 15 Uhr fernsahen. Beim jungen Publikum waren die Werte in beiden Fällen rückläufig, bei 0,28 Millionen wurden jedoch noch immer sehr überzeugende 7,6 Prozent generiert. Damit war die Jagd auf neue Höchstwerte allerdings noch längst nicht beendet: Die dritte Folge der letzten Aprilwoche wusste sich auf 2,61 Millionen zu verbessern, was nochmal minimal stärkeren 20,7 Prozent Marktanteil entsprach. Bei den Jüngeren hielt sich das Quotenspektakel in engeren Grenzen, hier wurden erneut 0,28 Millionen Fernsehende und leicht verbesserte 8,1 Prozent ausgewiesen.

Am Donnerstag dann fiel die Sehbeteiligung leicht auf 2,47 Millionen zurück, was allerdings eher der geringeren Gesamtzahl an Fernsehzuschauern denn der zurückgehenden Attraktivität der Sendung geschuldet war, schließlich stieg der Marktanteil abermals minimal auf 20,8 Prozent - womit der erst am Montag vergangene Woche aufgestellte Rekordwert reproduziert wurde. Besonders bemerkenswert war aber der Umstand, dass bei den 14- bis 49-Jährigen mit 10,0 Prozent bei 0,33 Millionen erstmals seit knapp drei Wochen wieder ein zweistelliger Wert zu Buche stand. Die Freitagsfolge schließlich war beim Gesamtpublikum schon die schwächste dieser Woche, nach wie vor standen aber tolle 19,6 Prozent bei 2,23 Millionen auf dem Papier. Bei den Jüngeren wurden 9,6 Prozent bei 0,31 Millionen eingefahren.

«Sturm der Liebe» verliert Vorherrschaft

Noch bis vor wenigen Monaten schien die ARD-Telenovela um 15 Uhr unantastbar, mittlerweile zieht sie gegenüber dem ZDF immer öfter den Kürzeren. Da allerdings nach wie vor verlässlich zwischen 16 und 18 Prozent Marktanteil erreicht werden, versammelt sich zu dieser Zeit derzeit nicht selten mehr als ein Drittel aller Konsumenten bei den beiden großen Öffentlich-Rechtlichen.
Bei einem Vergleich mit den restlichen Aprilwerten lässt sich erkennen, dass «Bares für Rares» zum Monatsende hin seine stärkste Woche hinlegte: Bis zum 22. April wurden bestenfalls 2,30 Millionen Menschen mobilisiert, im Durchschnitt standen gut zwei Millionen auf dem Papier - und schon das waren richtig, richtig gute Werte, schließlich gingen damit im Mittel etwa 18 bis 19 Prozent des Gesamtpublikums einher. Weniger deutlich ist der Trend in der Zuschauergruppe zwischen 14 und 49 Jahren, wo die vergangenen Tage nicht unbedingt herausragten - Anfang des Monats hatten nämlich schon einmal zwei Folgen die Zehn-Prozenthürde überschritten, auch höhere Reichweiten als in diesen Tagen waren schon einmal drin.

Das entspricht auch der langfristigen Entwicklung, die beim Gesamtpublikum deutlich steiler bergauf zeigt als bei den Jüngeren: Wurden im Juni 2015 nur rund elf Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren generiert, waren es im August schon rund 14 Prozent und im Februar gar 16 Prozent - im April nun liegt man zwischen 18 und 19 Prozent und scheint sogar durchaus in der Lage zu sein, regelmäßig mehr als ein Fünftel des Publikums zu mobilisieren, blickt man auf die Werte der vergangenen Tage. Beim jungen Publikum dagegen lief bereits der Test im Sommer 2014 respektabel, seit Dezember stagniert man hier bei zumeist rund sieben bis neun Prozent. Gänzlich bewegungsavers ist Lichter allerdings auch bei der Rekrutierung jüngerer Zuschauer nicht: Im April gelangten drei Ausgaben auf zweistellige Werte, im März waren es zwei Folgen - und bis Ende Februar hatten dies insgesamt nur zwei Folgen überhaupt vollbracht.

Es scheint also wirklich, als sei das Maximum des Publikumserfolgs noch nicht zwingend erreicht, denn gerade beim Gesamtpublikum zeigt die Formkurve noch immer steil nach oben. Hätte man den ZDF-Verantwortlichen noch vor einiger Zeit gesagt, dass es um 15 Uhr in direktem Wettbewerb zu «Sturm der Liebe» regelmäßig auf 18 bis 20 Prozent des Gesamtpublikums gelangen könnte, hätten diese wohl ähnlich müde gelächelt wie ihre ARD-Kollegen bei der Konfrontation mit den nun real gewordenen Topwerten im Zuge der Vorabend-Quizschiene. Aber das hätte bei den meisten Medienanalysten ja wohl kaum anders ausgesehen.

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