Quotencheck

«Sat.1 Nachrichten» vs. «Prominent»

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Welches Format ist erfolgreicher: Die «Sat.1 Nachrichten» oder «Prominent» bei VOX? Wir vergleichen …

Werktags bieten sich VOX und Sat.1 täglich zwischen 20 Uhr und 20.15 Uhr ein direktes Duell. Während der Bällchensender seine «Sat.1 Nachrichten» auf Sendung schickt, sendet VOX im gleichen Zeitrahmen das Boulevardmagazin «Prominent». Doch die beiden Formate laufen sehr unterschiedlich: Denn während bei VOX «Prominent» teilweise die meistgesehene Sendung des Tages darstellt und nicht selten Quoten, die weit über der Norm liegen, einfährt, scheitert Sat.1 mit seinem Nachrichtenformat nach schwachem Vorlauf und gegen die «Tagesschau» immer wieder. Nachfolgend vergleichen wir die beiden Formate, betrachten bei den «Sat.1 Nachrichten» aber nur die Ausstrahlungen an Werktagen. Zwar zeigt Sat.1 seine Nachrichten täglich, da am Wochenende aber «Prominent» pausiert, wäre samstags und sonntags kein Vergleich mit dem Nachrichtenformat möglich.


Der Monat Januar verlief für VOX und «Prominent» ordentlich. Durchschnittlich 8,3 Prozent standen in der Zielgruppe am Ende des Monats zu verbuchen, Höchstwerte von bis zu 9,4 Prozent in der Zielgruppe wurden ermittelt. Aber auch insgesamt war das Magazin ein Hit, mit 2,09 Millionen Zuschauern schlug sich die Sendung gegen die «Tagesschau» sehr ordentlich. Die Folge: Überdurchschnittliche Marktanteile von bis zu 7,4 Prozent bei den Bürgern ab drei. Ein ganz anderes Bild offenbarte indes Sat.1, das mit seinen «Nachrichten» VOX nicht standhalten konnte. Lediglich 7,7 Prozent der Umworbenen standen am Ende des Monats auf dem Papier, die Quoten durchbrachen kein einziges Mal die Neun-Prozent Marke. Einziges Trostpflaster: Wenigstens insgesamt lagen die Münchener mit rund 2,33 Millionen Zuschauern im Schnitt vorne.

Eine deutliche Steigerung konnten beide Formate im Februar hinlegen, «Prominent» legte um 0,3 Prozentpunkte in der Zielgruppe auf nunmehr 8,6 Prozent zu, die «Sat.1 Nachrichten» steigerten sich auf 8,1 Prozent, legten also um 0,4 Prozentpunkte zu. Trotzdem: Der Rückstand zwischen den beiden Formaten blieb damit bei einem halben Prozentpunkt. Den besten Wert fuhren die «Sat.1 Nachrichten» am 6. Februar ein, als zum ersten und vorerst letzten Mal ein zweistelliger Marktanteil von 10,2 Prozent verbucht werden konnte. «Prominent» kam im zweiten Monat des Jahres zwar nicht über 9,7 Prozent hinaus, lief aber alles in allem stabil stärker. Insgesamt lag indes weiter Sat.1 vorn mit 2,45 Millionen (MA: 7,9 Prozent) zu 2,05 Millionen (MA: 6,6 Prozent) Interessenten.

Nun folgten für die zwei Stationen die beiden stärksten Monate des Jahres – für VOX der März, für Sat.1 der April. So legte «Prominent» im dritten Monat des Jahres noch einmal stark zu, und erreichte ganze 9,1 Prozent im Schnitt. Mit Werten von bis zu 10,9 Prozent bei den Umworbenen lag man auf dem Niveau, das häufig die «Tagesschau» unter der Woche bei den jüngeren Zuschauern generiert. Die Nachrichten beim Bällchensender steigerten sich indes nur leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent im Mittel. Beim Gesamtpublikum verkleinerte VOX den Rückstand auf 0,6 Prozentpunkte.


Der April war der stärkste Monat für Sat.1, das 20-Uhr-Nachrichtenformat legte um 0,7 Prozentpunkte zu, während neue Rekorde bei «Prominent» ausblieben und das Magazin um 0,2 Prozent in der Zielgruppe fiel. Das bedeutete, dass beide Formate erstmals in diesem Jahr gleichauf lagen, jeweils im Mittel 8,9 Prozent in der Zielgruppe erreichten. Allerdings sollte das das erste und letzte Mal sein, dass die Nachrichten dem Boulevardmagazin derart nah auf die Pelle rückten, bereits im Mai fiel Sat.1 mit 8,3 Prozent wieder weit hinter VOX zurück, das sich zeitgleich recht stabil bei 8,8 Prozent halten konnte. Dabei lief es für Sat.1 an einigen Tagen im Mai sogar sehr gut, so erreichten die Nachrichten am 17. Mai, dem „Disney Day“, ein Jahreshoch von starken 15,8 Prozent. Es folgte der Fußball-Monat Juni, der bei beiden Sendern mit größeren Verlusten verbunden war. So fiel schon «Prominent» um 1,1 Prozentpunkte in der Zielgruppe auf 7,7 Prozent im Schnitt. Richtig bitter stürzte allerdings Sat.1 ab, das im Vergleich zum Vormonat ganze 2,6 Prozentpunkte einbüßen musste und auf unterirdische 5,7 Prozent fiel.

Die Tiefstwerte lagen bis zu 3,7 Prozent bei Jung und Alt und sehr schwachen 0,95 Millionen Zuschauern. Überhaupt erreichte das Format, das im Mai noch des Öfteren über zwei Millionen Zuschauer angesprochen hatte, an keinem Wochentag mehr als rund 1,80 Millionen Interessierte. Zusätzlich bitter für Sat.1: Die Münchener mussten sich beim Gesamtpublikum erstmals von VOX überholen lassen – und das sehr deutlich. Da das Boulevardmagazin vermehrt Frauen anspricht, könnte das den Quotenrückgang während der Fußball-EM gedämpft haben. Während die Nachrichten bei nur fünf Prozent bei allen verharrten, lag VOX mit 6,2 Prozent eindeutig in Front. Der Juli brachte anschließend für VOX eine deutliche Besserung, mit 8,7 Prozent im Mittel landete man wieder im gewohnten Bereich. Nicht so gut erging es hingegen Sat.1, das in dem nachrichtenarmen Sommermonat nur leicht auf 5,9 Prozent in der Zielgruppe zulegen konnte.

Im Olympia-Monat August waren für beide Stationen wie erwartet keine Rekorde zu holen. So verlor VOX leicht auf 8,4 Prozent der Umworbenen – ein Minus um 0,3 Prozentpunkte. Sat.1 legte indes sogar leicht auf 6,1 Prozent zu – ein leicht bessere, aber in Anbetracht von einem Rückstand um 2,3 Prozentpunkte zu VOX noch lange kein guter Wert. Zudem blieb Sat.1 den dritten Monat in Folge auch insgesamt deutlich hinter VOX zurück, was ein Blick auf die absoluten Zuschauerzahlen verdeutlicht: Während VOX teilweise bis zu zwei Millionen Menschen ansprach, kam Sat.1 nicht einmal über 1,50 Millionen Bundesbürger. Doch auch im September konnten sich die Nachrichten nicht aus ihrer ausgesprochenen Schwächephase befreien, vielmehr stürzte das Format nochmals auf den Jahrestiefstwert vom Juli, der 5,7 Prozent betrug. Aber auch insgesamt stand zu oft eine vier vor dem Komma, was den Münchenern zudem bei allen einen Marktanteil von knapp unter desaströsen fünf Prozent bescherte.

In den letzten drei Monaten des Jahres gewannen schließlich beide Stationen an Marktanteilen hinzu. So erreichte VOX im Oktober 8,8, im November leicht schwächere 8,6 und im Dezember 8,2 Prozent der Umworbenen. Die «Sat.1 Nachrichten» begaben sich wieder auf das Niveau der ersten Monate des Jahres 2012 und steigerten sich stetig: Zunächst auf 6,3, dann auf runde sieben und abschließend sogar auf 7,9 Prozent – das bedeutetet den besten Monatsdurchschnitt seit Mai. Zudem kam Sat.1 damit wieder VOX ein gutes Stück näher. Und auch insgesamt holte der Bällchensender deutlich auf, lag im November schon bei 6,6 Prozent und im Dezember bei 6,9 Prozent. Damit verwies das Sat.1-Format VOX zumindest beim Gesamtpublikum wieder auf Platz zwei, nachdem die Kölner über Monate bei allen die Nase vorn gehabt hatten. VOX erreichte im Dezember mit 6,7 Prozent ein um 0,2 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis.

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass sich «Prominent» und die «Sat.1 Nachrichten» in den vergangenen Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Während Sat.1 am Anfang und ganz zum Ende des Jahres bei allen vorne lag, triumphierte VOX in den Sommermonaten, unter anderem gegen Olympia und die EM. Sat.1 hingegen musste zeitgleich eine lange Durststrecke verkraften, erreichte teilweise Marktanteile von unter vier Prozent. In dieser Zeit war der Unterschied zu VOX auch am größten – rund 2,5 Prozentpunkte. Bei den Jüngeren hatte hingegen bis auf einen Monat, in dem beide Formate gleichauf waren, durchgehend VOX die Nase vorn. In der Endabrechnung schließlich liegt VOX bei 1,88 Millionen Zuschauern sowie Marktanteilen von 6,8 bzw. 8,5 Prozent deutlich vor Sat.1, das auf 1,78 Millionen Zuschauer sowie Marktanteile von 6,4 bzw. 7,5 Prozent kommt. Unabhängig von allen Vergleichen bleibt aber zu konstatieren: Gemessen an den jeweiligen Senderschnitten ist und bleibt «Prominent» ein wahrer Garant für gute Quoten, die «Sat.1 Nachrichten» hingegen ein großer Flop.

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