Vermischtes

Olympia-Berichterstattung von ARD & ZDF ‚pure Provokation‘

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Der Verband privater Medienanbieter sieht die angekündigte Berichterstattung zu den Olympischen Spielen als „digitales Überlaufbecken“.

Die Pläne der ARD und des ZDF, ergänzend zur Fernsehübertragung im Wechsel eine Onlineberichterstattung über die Olympischen Spiele abzuhalten, stößt auf Kritik seitens privater Medienanbieter. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kündigten vergangene Woche an, das Sportereignis in bis zu sechs parallelen Livestreams abzudecken. Was Fans der Olympischen Spiele freuen dürfte, sieht der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (kurz: VPRT) als Beweis dafür an, „mit welcher Maßlosigkeit die Anstalten ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag interpretieren. “

Für VPRT-Präsident Jürgen Doetz stellt das Vorhaben von ARD und ZDF „eine pure Provokation der Rechtsaufsicht“ dar. Darüber hinaus seien diese Pläne medienrechtlich und medienpolitisch bedenklich. Doetz wirft die Frage auf, ob durch die Livestreams nicht temporär die Anzahl der zulässigen Fernsehprogramme überschritten würde. Außerdem bemängelt er, dass die sechs Webkanäle keinen Drei-Stufen-Test durchlaufen hätten. Zur Erläuterung: Dieser Test dient zur Legitimation öffentlich-rechtlicher Online-Angebote und überprüft, ob diese den demokratischen und sozio-kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen. Nachfolgend wird überprüft, in welchem Umfang sie aus qualitativer Sicht zum publizistischen Wettbewerb beitragen und welcher finanzielle Aufwand für das digitale Angebot erforderlich ist.

Nach Auffassung der privaten Medienanbieter könnte sich das Angebot von ARD und ZDF im angekündigten Umfang von 900 Stunden nicht durch den Drei-Stufen-Test legitimieren. Doetz mutmaßt weiter: „Nun ist für jeden nachvollziehbar, warum trotz der Reduzierung des Personalaufwandes von 700 auf 480 Mitarbeiter im Vergleich zu den letzten Olympischen Spielen diese 2012 trotzdem wieder mit je 10 Millionen Euro bei ARD und ZDF zu Buche schlagen: Die bei den Personalkosten erzielten Einsparungen scheinen nunmehr in die Produktions- und Technikkosten für neue Angebote zu fließen.“

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