Die Zehn

Die 10 dümmsten Sendungen 2009

von
Das Jahr neigt sich dem Ende zu - Zeit, zurückzublicken. Quotenmeter.de erinnert an zehn TV-Sendungen, die es besser nicht gegeben hätte.

«Reality Affairs»

Eigentlich hätte das gegenwärtige Nachmittagsprogramm der drei größten Privatsender diese Liste allein füllen können. Schlechte Imitationen von Laiendarstellern präsentieren erfundene Geschichten, für die sich das wahre Leben schämen würde. Dass man sogar das Niveau von «Familien im Brennpunkt» und «Verdachtsfälle» noch unterbieten kann, bewies ProSieben mit der Erfindung der sogenannten Dokunovela. Die talentfreien Realityopfer nervten die Zuschauer nun nicht mehr nur in einzelnen Episoden, sondern in fortlaufenden Wochenserien. Allen voran Edelhure Trixie Hübschmann, die endlich aus dem Rotlicht-Mileu heraus wollte, um Fernsehmoderatorin zu werden.

«Ossi meets Wessi» (ProSieben)


Im Rahmen seines nachmittäglichen Dokuformates «We are Family!» strahlte der Sender ProSieben die Reihe «Ossi meets Wessi» aus, in der fünf ledige Ost-Männer jeweils drei West-Frauen trafen. Die dreiste Kopie von «Bauer sucht Frau» arbeitete jedes noch so dumme Klischee ohne Hemmungen ab und spuckte damit auf den 20. Jahrestag des Mauerfalls. Gesteigert wurde die öffentliche Vorführung der offensichtlich verzweifelten Kandidaten durch die Wahl der Moderatorin. Die Prostituierte Trixie Hübschmann, selbst Gegenstand zahlreicher Ausgaben der Dokureihe, sollte als Expertin in Liebesfragen helfen.

«Frauenzimmer» (VOX)
Als Wiederbelebung der täglichen Talkshow pries der Sender die neue Show an und wurde nicht müde auf die renommierten, englischen und amerikanischen Vorlagen zu verweisen. Von den Vorbildern war jedoch nichts zu erkennen. Die fünf Frauen plapperten wild und konzeptlos durcheinander und gaben zu jedem Thema von A wie Ausschabung bis Z wie Cellulite ihren unqualifizierten Senf dazu. Die unfreiwillige Ähnlichkeit zu «7 Tage, 7 Köpfe» provozierte den Griff zur Fernbedienung zusätzlich.

«taff.» (ProSieben)


Seit Mai 1995 strahlt der Sender ProSieben sein tägliches Magazin am Vorabend aus. Doch in den vergangenen Monaten entwickelte sich das Format mehr und mehr zu einer Aneinanderreihung von längeren Dokustrecken. Mit Themen wie der Wahl nach der schlausten Solariumsangestellten Deutschlands versuchte man die Sendezeit möglichst billig zu füllen und griff dabei Inhalte auf, die nicht einmal die Redaktion der Bild-Zeitung mit der Kneifzange anfassen würde.

«Giulia in Love?!» (ProSieben)


Getragen durch den zweifelhaften Ruhm von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!» begleitete ProSieben Möchtegern-Promi Giulia Siegel auf ihrer inszenierten Suche nach dem Traummann. Also dem Mann, der nicht sofort schreiend davon läuft. Wer einer Frau, die so interessant ist wie die Wettervorhersage in der Sahara, eine eigene Dokusoap gibt, braucht sich am Ende über einen Misserfolg nicht wundern.

«Die Promi-Singles» (Sat.1)
Dass die Verantwortlichen bei Sat.1 nicht aus den Fehlern von ProSieben gelernt haben, bewiesen sie eindrucksvoll als sie nach dem Flop von «Giulia in Love?!» mit Desirée Nick bereits die zweite Dschungelkandidatin verkuppeln ließen. Damit die Einfallslosigkeit nicht zu sehr auffällt, gesellten sich Ex-Rapperin Sabrina Setlur und Maja von Hohenzollern dazu. Das peinliche Schmierentheater vergraulte sogar die schmerzerprobten Zuschauer von Sat.1. Denn wer will schon in Großaufnahme sehen, wie Desirée Nicks Zunge gründlich die Mandeln ihrer Bewerber untersucht?

«Sommermädchen 2009» (ProSieben)


Anders als bei sonstigen Castingshows mussten die Bewerber bei der Wahl zum «Sommermädchen» überhaupt keine Voraussetzungen mitbringen, außer ein Mädchen zu sein. Im Gegenteil. Talent und Intelligenz waren eher hinderlich. Die Kandidatinnen der Sendung ließen sogar Giulia Siegel sympathisch erscheinen und machten die Show zur ultimativen Quälerei für jeden Zuschauer. Da der sadistische Sender wirklich jeden Zuschauer mit dem abstoßenden Format foltern wollte, versteckte er die Wiederholungen mehrfach im Nachmittagsprogramm. Selten hat man sich das Ende der Sommerpause so sehr herbei gewünscht wie in diesem Jahr.

«Top Cut» (VOX)


Nach Schauspielerinnen, Mentalisten und sogar Superhunden begab sich der Sender VOX auf die Suche nach Deutschlands bestem Friseur. Warum ausgerechnet ein Friseur, wusste niemand so richtig. Die Auswahl der Berufsgruppe war wohl sehr beliebig und nur den damit verbundenen Klischees geschuldet. Für den Glamourfaktor der Show sollte kurz nach ihrer spektakulären Trennung von Boris Becker das Blondchen Sandy Meyer Wölden sorgen. Damals ahnte noch niemand, dass sie das dortige Niveau mit ihrer späteren Beziehung zu Oliver Pocher noch unterbieten würde.

«Die schrecklichste... Deutschlands» (ProSieben)


Dankenswerter Weise versteckten die Macher die Qualität der Sendung bereits im Titel. So waren selbst die unachtsamsten Zuschauer vor der miserablen Show gewarnt. Giovanni Zarella präsentierte in vier Ausgaben die schlechtesten Autofahrer, Köche und Heimwerker des Landes. Leider fehlte jedoch die Ausgabe über die furchtbarsten Moderatoren.

«K11: Kommissare im Einsatz - Primetimespecial» (Sat.1)
Seit mehreren Jahren quält Sat.1 seine Zuschauer am Vorabend mit gestellten Ermittlerdokus. Doch diese Folter reichte den Verantwortlichen offensichtlich nicht, denn sie hetzten ihr Horror-Ensemble im Hauptabendprogramm auf die ahnungslosen Zuschauer. Was schon als halbe Stunde am Vorabend fürchterlich ist, wird auf eine volle Stunde ausgewalzt unerträglich. Die Programmverantwortlichen bewiesen einmal mehr, dass ihnen der Zuschauer völlig egal ist, solange durch die geringen Produktionskosten der Gewinn nur groß genug ist.

Mehr zum Thema... Giulia in Love Sommermädchen
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