TV-Markt

Der TV-Markt im Januar 2010

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Wintersport und Handball-EM schlugen sich auf die Quoten nieder und auch die Rückkehr von «DSDS» machte sich in den Quoten bemerkbar.

Das neue Jahr hat begonnen, den öffentlich-rechtlichen Sendern durch deren Sportübertragungen ein klares Plus verschafft und sie zurück in den Kampf um die Marktführerschaft gebracht. Auch an anderen Stellen gab es Wendepunkte zu verzeichnen. RTL konnte nach einem schwachen Dezember zurückschlagen und die Verluste in der Zielgruppe musste ein Sender ganz alleine schultern. Quotenmeter.de hat die Ergebnisse des Monats Januar.

Alle Zuschauer (Januar 2010)



Zum ersten Mal in diesem Fernsehjahr haben die öffentlich-rechtlichen Sender die Marktführerschaft bei allen Zuschauern von RTL zurückerobert. Angetrieben von der Handball-Europameisterschaft und jeder Menge Wintersport-Übertragungen gelang es sogar sowohl dem Ersten als auch dem ZDF am Privatsender vorbeizuziehen. Das Erste konnte dabei von 12,5 Prozent im Dezember auf 13,4 Prozent Marktanteil im Januar am deutlichsten zulegen, das ZDF verzeichnete immerhin einen Anstieg von einem halben Prozentpunkt auf 13,1 Prozent und platzierte sich knapp hinter dem Ersten. Für beide Sendeanstalten sind dies die besten Werte seit dem vergangenen Februar.

Immerhin konnte RTL seinen Marktanteil trotz der sportlichen Konkurrenz im Januar fast stabil halten, es ging von 12,9 auf 12,7 Prozent. Den stärkeren Zuspruch älterer Zuschauer für die öffentlich-rechtlichen Programme konnte RTL offenbar gut durch mehr jüngere Zuschauer ausgleichen. Währenddessen blieben die Marktanteile von Sat.1 im Januar stabil. Allerdings muss man bedenken, dass der Dezember-Vergleichswert mit 9,5 enorm niedrig lag und somit auch das neuerliche Ergebnis alles andere als ein Grund zum Feiern ist. Ein Blick auf die Zahlen von ProSieben beantwortet die Frage, auf wessen Kosten die tollen Marktanteile von ARD und ZDF gehen, denn der Münchener Sender verlor satte 0,3 Prozentpunkte und kam im ersten Monat des neuen Jahres nur noch auf 6,3 Prozent - der schlechteste Wert seit Juli.

Auch bei den kleineren Sendern zeigten sich Verluste. Während VOX bei ordentlichen 5,5 Prozent nur 0,1 Prozentpunkte verlor, fielen RTL II und kabel eins beide auf 3,8 Prozent Marktanteil. Für RTL II bedeutet das gegenüber dem Vormonat ein Minus von 0,2 Prozentpunkten, für kabel eins eines von 0,1 Prozentpunkten.

14- bis 49-Jährige (Januar 2010)



Was sich bei den stabilen Gesamtmarktanteilen von RTL bereits andeutete beweist ein Blick auf die Januar-Marktanteile in der werberelevanten Zielgruppe: RTL konnte seinen schweren, aber auf hohem Niveau stattgefundenen Absturz im Dezember wieder einigermaßen wettmachen, steigerte seinen Marktanteil von 17,3 Prozent auf 17,8 Prozent und somit leicht unter dem Wert, mit dem man im September in die Fernsehsaison gestartet war. Hauptverantwortlich für den Aufschwung dürfte «Deutschland sucht den Superstar» sein. Analog zu der Entwicklung von RTL sind die Zahlen von Sat.1 zu lesen. Mit 10,8 Prozent überwand der Sender das Dezembertief mit einem Plus von 0,5 Prozentpunkten.

Der große Verlierer ist auch in dieser Zuschauergruppe ProSieben. Die 11,5 Prozent Marktanteil, die im Januar eingefahren wurden sind genau wie das Ergebnis bei allen Zuschauern das schlechteste seit August und liegen 0,4 Prozentpunkte unter dem Dezemberwert. In nur zwei Monaten verlor ProSieben damit fast zwei Prozentpunkte - ein Kunststück, das nicht einmal Sat.1 in seiner jüngsten Herbstdepression gelang. Das heruntergekommene Nachmittagsprogramm lässt grüßen.

Bei den jungen Zuschauern war kein gesteigertes Interesse an Sportübertragungen zu registrieren, denn Das Erste verbesserte sich lediglich von 7,0 auf 7,1 Prozent Marktanteil, das ZDF konnte nur leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent zulegen. Stattdessen schien es diese eher zu den kleinen Sendern zu ziehen. VOX konnte im Januar ein Plus von 0,2 Prozentpunkten verbuchen und steigerte sich auf 7,8 Prozent und auch RTL II legte um ein zehntel Prozentpunkt auf 6,1 Prozent zu und zog an kabel eins vorbei, das eben diese 0,1 Prozentpunkte gegenüber Dezember verlor und auf 6,0 Prozent kam.

Alle Zuschauer (Fernsehjahr)



Einige Wendepunkte brachte der Januar im Bezug auf die Fernsehjahres-Durchschnitte. Das Erste kommt mit den guten Januar-Ergebnissen nun auf einen Jahresschnitt von 12,8 Prozent und liegt damit erstmals über dem Vorjahresergebnis von 12,8 Prozent. Dazu hat es beim ZDF nach dem sehr schwachen Herbst zwar nicht gereicht, aber mit nun 12,4 Prozent sind die Mainzer dem Ergebnis des letzten Fernsehjahres von 12,7 Prozent nicht mehr ganz so weit entfernt wie noch vor zwei Monaten. Obwohl im Januar nur drittstärkste Kraft im deutschen Fernsehen blieb RTL mit 13,3 Prozent klar an der Spitze und immerhin noch einen ganzen Prozentpunkt über dem Vorjahresergebnis.

Beim ProSiebenSat.1-Konzern ist nun der Monat erreicht, an dem die ersten drei Monate des Fernsehjahres die aktuelle Misere nicht mehr aufwiegen können. Nachdem Sat.1 die letzten Monate immer noch über den 10,3 Prozent des Vorjahres lag, rutschte der Jahresschnitt nun auf eben diesen Wert herab und ohne wesentliche Besserungen wird er im nächsten Monat darunter liegen. Das gleiche Bild zeigt sich bei ProSieben. Im Januar lief es so schlecht, dass der Schnitt auf 6,7 Prozent fiel und somit auch hier auf den Wert der vergangenen Saison. Zufrieden sein können die kleinen Sender, die allesamt zulegten. VOX liegt mit aktuell 5,6 Prozent Marktanteil rund 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahr, RTL II verzeichnete ein Plus von 0,1 Prozentpunkten auf 3,9 Prozent und kabel eins verbesserte sich von 3,7 Prozent auf ebenfalls 3,9 Prozent.

14- bis 49-Jährige (Fernsehjahr)



Eigentlich ist es kaum mehr erwähnenswert: RTL steht mit 18 Prozent und einem Plus von 1,4 Prozentpunkten gegenüber der letzten Saison unangefochten an der Spitze und einzig eine sofortige und komplette Abschaltung des Senders könnte wohl noch verhindern, dass dies bei der Endabrechnung Anfang Juni anders aussehen wird. Obwohl beide Sender ihren Saisonschnitt im Januar nach unten zogen, können auch ProSieben und Sat.1 noch jeweils ein Plus aufweisen. ProSieben liegt derzeit bei 12,2 Prozent nach 12,0 Prozent in der Saison 08/09 und Sat.1 kommt auf 10,9 Prozent und damit ein Plus von 0,1 Prozentpunkten.

Auf Platz vier folgt VOX mit 7,8 und einem bemerkenswerten Zuwachs von 0,4 Prozentpunkten in sicherem Abstand vor den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern. Das Erste weist einen stabil gebliebenen Schnitt von 6,7 Prozent auf, das ZDF kommt auf 6,3 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte unter dem letzten Fernsehjahr. Die letzten beiden Plätze unter den acht größten Sendern belegen RTL II und kabel eins, die nun beide auf 6,1 Prozent durchschnittlichen Marktanteil kommen, was besonders kabel eins freuen kann, das 0,3 Prozentpunkte zulegte, während RTL II dieses Ergebnis schon im vergangenen Fernsehjahr erbrachte.

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