Die Kritiker

«Hakan Nesser: Moreno und das Schweigen»

von
Inhalt
Kommissarin Moreno nimmt den verzweifelten Notruf der jungen Katharina Swartz entgegen. Ihr Entführer hat sie in einen finsteren Raum gesperrt, und sie weiß nicht, wo sie sich befindet. Über die Peilung ihres Handys nähert Moreno sich dem Versteck, doch sie kommt zu spät. Der Entführer hat sein Opfer kurz zuvor mit einer Plastiktüte erstickt und ist spurlos verschwunden. In der einen Hand hält die Tote ein kleines Kreuz an einer Halskette fest umklammert. In einem angrenzenden Keller findet Moreno die Leiche eines weiteren Mädchens, dessen Identität rätselhaft bleibt. Von Katharina Swartz‘ Freundin Ulla Sommel erfahren Moreno und ihr neuer Kollege Jaan Blauveldt, dass die Mädchen und ihre Eltern der religiösen Sekte „Das reine Leben“ angehören.

Ihr Anführer, der fanatische Prediger Jelinek, lebt mit seinen Gemeindemitgliedern in einer Art Parallelgesellschaft und lehnt die Kooperation mit der Polizei kategorisch ab. Vergeblich versuchen die beiden Polizisten, ihm etwas nachzuweisen, als Moreno überraschend einen Anruf des Mörders erhält, der sein Kreuz zurückfordert. Moreno will ihm eine Falle stellen, doch als die Übergabe scheitert, wird auch Ulla Sommel gekidnappt. Der Entführer schickt Moreno die ausgerissenen Fingernägel seines Opfers und droht damit, Ulla ebenfalls zu töten, falls er sein Kreuz nicht wiederbekommt.

Moreno bittet Van Veeteren um Hilfe, der von einem ausgestiegenen Sektenmitglied erfährt, welche Gehirnwäsche-Praktiken Jelinek einsetzt. Als auch Jelinek ermordet wird, findet Moreno heraus, wer hinter den schrecklichen Verbrechen steckt. Moreno weiß, dass ihr nur wenig Zeit bleibt, um Ulla in ihrem Versteck aufzuspüren. Von panischer Angst getrieben, erneut zu spät zu kommen, beginnt sie einen scheinbar aussichtslosen Wettlauf mit der Zeit...


Darsteller
Sven Wollter ist Van Veeteren
Eva Rexed ist Eva Moreno
Philip Zandén ist Reinhart
Thomas Oredsson ist Rooth
Björn Bengtsson ist Jaan Blauveldt
Peter Engman ist Leo Kuntze
Jan Waldekranz ist Jelinek
Sophie Malmborg ist Ulla Sommel
Gustav Levin ist Benjamin Sommel
Gösta Bredefeldt ist Mathias Hauptman
Julia Högberg ist Katharina Swartz
Tommy Andersson ist Mann mit Kappe
Magnus Reinfeldt ist Mann mit Bart
Caroline Rauf ist Postangestellte
Mattias Malmgren ist Lourens
u.a.


Kritik
Mit «Hakan Nesser: Moreno und das Schweigen» zeigt die ARD den mittlerweile dritten der Reihe. Nachdem sich die Spannung im ersten Fall eher in Grenzen hielt und auch der zweite nur bedingt an Fahrt aufnahm, wäre es vermessen, nun im dritten Teil eine absolute Gradwendung zu erwarten. Auch hier überwiegen die ruhigen, melancholischen und düsteren Momente - untermalt von Stefan Nilssons bezaubernd-schwermütigen Musik.

Im aktuellen Fall geht die Reise in die verstörende Welt einer religiösen Sekte, die von ihrem fanatischen Führer Jelinek von der Außenwelt isoliert wird. Geradezu mysteriös und verworren wirken dabei die Mord- und Entführungsfälle. Die Vielzahl an Personen und Ereignissen lassen dem Zuschauer nicht einen Moment der Ruhe. Passt man in einer Handlungsszene nicht genügend auf, kann es sein, das der Anschluss schon verloren ist.

Sven Wollter alias Kommissar Van Veeteren tritt dieses Mal mehr in den Hintergrund und lässt seiner jungen Kollegin Eva Moreno die Hauptarbeit zukommen. Eva Rexed verleiht ihrer Figur dabei eine glaubhafte Tiefe, die der tragischen und ergreifenden Handlung nur gut tut. Ergänz wird das Team um den neuen Kollegen neuer Kollege Jaan Blauveldt, dargestellt von Björn Bengtsson. Dieser kann mit der Figur des Van Veeteren allerdings wenig anfangen und ist von dessen Beratertätigkeit am aktuellen Fall wenig begeistert. Somit ist für die kommenden Fälle sicherlich auch noch für Zündstoff gesorgt.

Vom handlungstechnischen her gesehen wurde der Fall gewohnt ruhig und glaubhaft inszeniert. Listige Finten bei der Mördersuche sowie tragische Entwicklungen im Verlauf der Ermittlungen lassen ebenso wenig Langeweile aufkommen, wie die schönen Landschaftsaufnahmen, die der Storyline als abrundendes Stilmittel passend zugute kommen.

Insgesamt also eine würdige Fortsetzung der Hakan Nesser-Reihe, die dem Zuschauer einiges an Spannung, Rätselraten und ansprechender Handlung aufbieten kann.

Die ARD zeigt den Film «Hakan Nesser: Moreno und das Schweigen» am Sonntag, den 22. Juli 2007, um 21.45 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/21277
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