Die Darstellung des Lebensalltags von Migranten und der Integration von Menschen ausländischer Herkunft "ist ein Querschnittsthema und muss kontinuierlicher Bestandteil unserer gesamten Programmarbeit sein". Zu dieser Einschätzung gelangte ZDF-Intendant Markus Schächter in einer Vorlage an den ZDF-Fernsehrat zur Darstellung von Migration und Integration in den ZDF-Programmen

Der ZDF-Fernsehrat bestärkt den Sender in seinem Vorhaben, seine Programmarbeit auf diesem Feld zu intensivieren. Daher soll die Anzahl der Produktionen, die sich mit Fragen der Migration und Integration beschäftigen, erhöhen. Beispielhaft dafür sei etwa eine dreiteilige Dokumentationsreihe zur Geschichte des Islam, die für das Abendprogramm vorgesehen ist. Neben einer verstärkten Berücksichtigung in Magazinbeiträgen sollen Programm- und Themenschwerpunkte die öffentliche Wahrnehmung von Migrations- und Integrations-Themen fördern.
Um das Mediennutzungsverhalten von Migranten in einer digitalen Medienwelt noch besser zu verstehen, führen ARD und ZDF gegenwärtig eine bundesweite Befragung durch. Ziel ist, die Bedeutung deutscher und ausländischer Medien im Medienbudget der wichtigsten Migrantengruppen sowie die Erwartungshaltung an die einzelnen Medien zu untersuchen. Bisher seien Forschungsergebnisse zur Mediennutzung von Migranten nur lückenhaft vorhanden.

Insbesondere Film- und Serienproduktionen aus den USA bedienten den "Wunsch nach Spektakel und Glamour". Der Erfolg solcher Programme bei Migranten sei indessen nicht mit tatsächlicher Integrationsleistung eines Senders gleichzusetzen, mahnte Schächter. Ein tatsächlicher Beitrag zur Integration im Fernsehen erfordere zwingend, die Gruppen der zugewanderten ebenso wie der einheimischen Bevölkerung zu erreichen und ins Gespräch zu bringen. Dies sei eine "Querschnittsaufgabe" an das Gesamtprogramm.