Es geht um mehr als nur den Geschmack. Die Wahl der passenden Liquids spielt eine entscheidende Rolle. Nikotingehalt, Inhaltsstoffe, Konsistenz – all das wirkt sich auf das Gerät und den Zug aus. In der Schweiz kommen gesetzliche Vorgaben hinzu. Nicht jedes Liquid passt zu jedem Gerät, und manche sind hier gar nicht zugelassen.
Wer weiß, worauf es ankommt, trifft bessere Entscheidungen. Dieser Artikel zeigt, was wichtig ist – damit der nächste Kauf sitzt.
PG/VG-Verhältnis – was dahintersteckt
Einer der ersten Punkte beim Kauf eines Liquids: das Mischverhältnis von PG (Propylenglykol) und VG (pflanzliches Glycerin). Diese zwei Grundstoffe bestimmen, wie sich das Liquid verhält – geschmacklich, technisch und beim Dampfvolumen.
PG sorgt für den Geschmack und den sogenannten „Throat Hit“ – also das Gefühl im Hals beim Ziehen. Es ist dünnflüssiger und wird schneller vom Coil aufgenommen. Viele Umsteiger vom Rauchen mögen PG-lastige Liquids, weil sie stärker an das klassische Rauchen erinnern.
VG ist dickflüssiger und produziert mehr Dampf. Es schmeckt weicher, süßer, kann aber Coils stärker belasten, besonders bei kleinen Geräten. Wer viel Dampf will, braucht Liquids mit höherem VG-Anteil – aber auch ein Gerät, das damit umgehen kann.
Hier ein grober Überblick:
• 50/50: Ausgewogen – gut für viele Geräte, klarer Geschmack, mittlerer Dampf
• 70 VG / 30 PG: Mehr Dampf, weicher Zug – braucht leistungsfähiges Gerät
• 60 PG / 40 VG oder mehr PG: Weniger Dampf, mehr Geschmack – gut für Pod-Systeme
Das falsche Verhältnis führt schnell zu Problemen: Blubbern, Siffen, Dry Hits oder einfach kein Zuggefühl. Deshalb lohnt es sich, auf diese Angabe zu achten – sie steht auf jeder Flasche.
Nikotinstärke – nicht zu viel, nicht zu wenig
Die passende Nikotinstärke hängt stark davon ab, wie viel du vorher geraucht hast – und was du vom Dampfen erwartest. Nimmst du zu viel Nikotin, kratzt es im Hals und fühlt sich unangenehm an. Nimmst du zu wenig, bleibt das Verlangen.
Für einen groben Einstieg hilft diese Orientierung:
• 3 mg/ml: Sehr mild – geeignet für gelegentliche Raucher oder Sub-Ohm-Dampfer
• 6 mg/ml: Leicht, aber spürbar – für Umsteiger mit mäßigem Konsum
• 12 mg/ml: Deutlich spürbar – passt zu Pod-Systemen und klassischem MTL-Zug
• 20 mg/ml (Salz-Nikotin): Schnell wirkend – für starke Raucher oder intensiven Nikotinbedarf
Salz-Nikotin wirkt sanfter, trotz hoher Konzentration. Es wird schneller aufgenommen und bleibt trotzdem weich im Hals. Ideal für kleine Geräte mit wenig Leistung. Wer allerdings große Dampfmengen produziert, sollte damit vorsichtig sein – sonst wird’s zu viel.
In der Schweiz liegt die gesetzliche Obergrenze bei 20 mg/ml. Mehr darf nicht verkauft werden. Wichtig ist, ehrlich mit sich selbst zu sein: Lieber etwas niedriger einsteigen und bei Bedarf anpassen, statt direkt übertreiben.
Gerät und Liquid müssen zusammenpassen
Nicht jedes Liquid funktioniert mit jedem Gerät. Viele Fehler beim Dampfen entstehen genau hier. Zu dick, zu dünn, falscher Nikotingehalt – und schon läuft’s nicht mehr rund.
Kleine Geräte wie Pod-Systeme brauchen dünnere Liquids mit mehr PG. Die Coils sind kleiner, der Luftzug enger, die Leistung schwächer. Ein dickflüssiges Liquid mit hohem VG-Anteil kommt da schnell an seine Grenzen. Ergebnis: Dry Hits, Siffen oder kein Dampf.
Leistungsstarke Geräte – also Sub-Ohm-Geräte – können mit dickeren Liquids umgehen. Hier darf der VG-Anteil ruhig bei 70 % oder mehr liegen. Diese Kombination produziert dichte Dampfwolken und einen weicheren Zug. Aber: In solchen Geräten wirkt Nikotin stärker, weil mehr Dampf gleichzeitig aufgenommen wird.
Ein kurzes Beispiel:
• Ein 20 mg Salz-Liquid in einem Sub-Ohm-Tank? Viel zu stark – das haut rein.
• Ein 70/30 VG/PG-Liquid in einem einfachen Pod-System? Zu dick – Coil verstopft oder kokelt.
Deshalb: Gerät anschauen, Liquid prüfen, und beides aufeinander abstimmen. Steht meist direkt auf der Verpackung oder in der Anleitung des Geräts.
Achte auf geprüfte Qualität
Bei Liquids zählt, was drin ist – und vor allem, was nicht. In der Schweiz gelten strenge Vorschriften, was verkauft werden darf. Trotzdem lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Gute Hersteller geben alle Inhaltsstoffe an. PG, VG, Nikotin – klar. Aber auch Aromen sollten einzeln aufgeführt sein. Keine vagen Begriffe wie "Lebensmittelaromen" oder "natürliche Stoffe", sondern klare Angaben. Je transparenter das Etikett, desto besser.
Vertrauenswürdige Shops zeigen, wo das Liquid produziert wurde. Schweiz, EU, UK – alles okay, solange es nach anerkannten Standards läuft. ISO-Zertifikate oder Laborberichte sind ein gutes Zeichen. Muss nicht übertrieben technisch sein, aber ein kurzer Hinweis auf die Qualitätskontrolle gibt Sicherheit.
Und: Wenn der Preis zu gut klingt, um wahr zu sein – ist er es oft auch. Billige Liquids sparen meist an der falschen Stelle. Schlechter Geschmack, verunreinigte Inhaltsstoffe oder unausgewogene Mischungen können die Folge sein.
Lieber einmal mehr prüfen als später enttäuscht sein.
Fazit: Weniger raten, mehr wissen
Ein Liquid wählt man nicht nach dem Etikett oder dem coolsten Namen aus. Es geht darum, was wirklich drinsteckt – und ob es zum eigenen Gerät, zur Nikotinstärke und zum Zugverhalten passt.
Wer PG/VG-Verhältnis, Nikotingehalt, Gerätekompatibilität und Qualität im Blick hat, spart sich Frust und Fehlkäufe. Ein kurzer Blick auf die Angaben reicht oft schon, um zu erkennen, ob das Liquid passt oder nicht.
Gerade in der Schweiz, wo klare Regeln gelten, lohnt sich die Auswahl doppelt. Gute Liquids schmecken nicht nur besser – sie funktionieren auch besser.
Am Ende zählt: Wer einmal genau hinschaut, muss später nicht improvisieren.
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