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ZDF plant Doku über ADHS

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Die Dokumentation «Sick Girls» ist so gestaltet, dass das Publikum für einen Moment ein Gefühl dafür bekommen soll, ADHS zu haben, um so mehr Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln.

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der am häufigsten bei Kindern diagnostizierten psychischen Erkrankungen. Doch die Krankheit ist längst nicht nur eine Modeerscheinung bei jungen Menschen, sondern besteht auch im Erwachsenenalter weiter und wird auch dort noch häufig diagnostiziert. Das ZDF widmet sich in einer neuen Dokumentation dem Krankheitsbild und geht Fragen auf den Grund, was es bedeutet, eine ADHS-Diagnose zu haben, welche unterschiedlichen Symptome zeichnet sie aus und wie gestaltet sich der Alltag von Betroffenen.

Der Mainzer Sender zeigt den Film «Sick Girls» von Autorin und Regisseurin Gitti Grüter am Montag, 5. Februar, am späten Abend um 23:55 Uhr. Ab Freitag, 2. Februar, steht die Produktion von kurhaus production, die in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstand, in der ZDFmediathek auf Abruf bereit. Norman Bernien und Luna Selle fungierten als Producer, Christoph Holthof und Daniel Reich waren die Produzenten.

„Als Kind hatte ich viele Schwierigkeiten, mich im sozialen Gefüge zurechtzufinden. Erst als junge Erwachsene wurde bei mir ADHS diagnostiziert. Durch mein ADHS ist meine Impulskontrolle eingeschränkt, Affekte sind schwer steuerbar, eine periphere Wahrnehmung sorgt dafür, dass in meinem Inneren Chaos herrscht, welches sich sofort ausbreitet, sobald die Gelegenheit dazu da ist“, beschreibt die Filmemacherin Gitti Grüter ihre Erkrankung. „Oft werden wir wie Simulant*innen behandelt. Sind Tatsachen, wie mit 35 Jahren noch nie eine Partnerschaft geführt zu haben oder viel mehr Zeit zu brauchen, an dem Punkt zu stehen, wo ich jetzt bin, Folgen fehlenden Selbstvertrauens, Schüben klinischer Depression oder sogar Folgen des nicht Ernstgenommenwerdens als Frau und als neurountypische Person?“, so Grüter. Der Film anhand ihrer 13-jährigen ADHS-Krankheit „mit audiovisueller Wucht ein breites Publikum begeistern und zum Nachdenken bringen“, so die Regisseurin, die in ihrer Doku gemeinsam mit fünf ADHS-betroffenen Frauen nach Antworten.

Welche Folgen hat die Behandlung mit Medikamenten? Wie fühlt es sich an, Symptomen wie Konzentrationsschwäche, Impulsivität, Depressionen, Sucht, Schlaflosigkeit oder Reizüberflutung permanent ausgesetzt zu sein? Grüter schlägt die Brücke zwischen den Nöten und Freuden der betroffenen Frauen und einer Gesellschaft, die ihnen in Form von Stigmatisierungen und Stereotypisierungen entgegengebracht werden. Durch seine filmischen Mittel verspricht das ZDF mit «Sick Girls» dem Publikum für einen Moment ein Gefühl dafür, ADHS zu haben und will so dafür sorgen, dass Betroffene etwas besser verstanden werden.

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