Vermischtes

Streaming im Blick: AGF weist erstmals Sehdauern von Netflix & Co. aus

von   |  3 Kommentare

Überraschende Ergebnisse mit einem großen Aber: Netflix und Amazon Prime werden auf dem Fernseher deutlich weniger pro Tag gesehen als klassische Angebote.

Mit der Integration von Mess-Routern in die klassischen AGF-Panelhaushalte schließen wir sukzessive weitere Messlücken und bauen unseren Single-Source-Ansatz im eigenen Panel konsequent aus. Dies ist ein richtungsweisendes Projekt, im Rahmen dessen wir der immer stärker differenzierenden Bewegtbildnutzung begegnen.
Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung
Es wurde lange angekündigt und wurde noch länger geplant: Die AGF will sich dem wandelnden Fernsehmarkt anpassen und auch die Sehdauer von VOD-Plattformen messen sowie ausweisen. Nun ist ein großer Schritt getan: Die AGF Videoforschung erweitert die Reichweitenmessung und stellt ihr neues Projekt vor: Das AGF Smart Meter. In diesem Rahmen misst das Unternehmen über Router die Nutzung von Streaming-Diensten und -Plattformen via Smart-TV. Die Mess-Router-Technologie wurde von der GfK im Auftrag der AGF entwickelt.

Somit soll fortan die durchschnittliche tägliche Sehdauer ausgewählter Videoplattformen wie Netflix und Amazon Prime Video auf dem Fernseher (dem sogenannten "Big Screen") ermittelt werden. Ein perspektivisch auf dieser Messung aufsetzendes Monats-Reporting wird die Nutzungsdauern für vorerst sieben Zielgruppen darstellen und soll zukünftig um weitere Zielgruppen, Angebote und Endgeräte ausgebaut werden. Der aktuelle Stand des Smart Meter: Die Mess-Router liefern bereits regelmäßig Daten aus rund 590 AGF-Panelhaushalten mit über 1.200 Personen.

Die ersten Ergebnisse liegen auch schon vor – und sie werden die klassischen TV-Anbieter beruhigen: Im ersten Report für den Monat Juni 2020 kommt Netflix bei den ab 14-Jährigen am Smart-TV auf eine durchschnittliche tägliche Sehdauer von 7 Minuten. Amazons Streaming-Dienst Prime Video wurde durchschnittlich 4 Minuten auf dem Big Screen gesehen und YouTube 3 Minuten täglich. Zum Vergleich: Die Nutzung des TV-Contents (linear und non-linear) über alle Endgeräte lag im Juni in dieser Zielgruppe bei durchschnittlich 216 Minuten pro Tag.

Dass auf den klassischen TV-Content immer noch der mit Abstand größte Teil der Nutzung entfällt, sollte man jedoch nicht als zu große Ansage notieren. Denn Netflix und Co. werden zusätzlich häufig via Laptop, Smartphone und Tablet konsumiert. Eine Erhebungslücke, die der AGF bewusst ist. Sie kündigt an, perspektivisch auch die Nutzung der Streaming-Dienste auf weiteren, internetfähigen Endgeräten zu erfassen.

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
23.07.2020 11:43 Uhr 1
Ich gucke Netflix und Amazon NUR per Fernseher... ;)
Vittel
23.07.2020 16:21 Uhr 2
Kommt mir auch komisch vor, wobei der Durchschnitt von Netflix/Amazon am TV schon deutlich niedriger sein wird als der durchschnittliche TV Konsum, denn Netflix und Amazon haben zwar Millionen Kunden in Deutschland, sind aber eben nicht in allen Haushalten vertreten, so wie das noch fast der Fall sein wird bei klassischem TV.



Dann verzerrt sich das natürlich über die Altersklassen, noch spricht VOD vor allem die junge Zielgruppe, die gerne internationale Serien und Filme schaut. Bei älteren Leuten hingegen läuft der TV auch mal 16h am Tag mit klassischem TV, damit es nicht so einsam ist. (traurig, aber wahr)



Bei der jüngeren Zielgruppe verteilt sich die Mediennutzung auch stark auf alle Angebote, TikTok, Twitch, youtube, Instagram, etc. werden natürlich fast ausschließlich auf Handy oder PC konsumiert, VOD wie Netflix werden Kids auch vorzugsweise mit Freunden im eigenen Zimmer schauen statt am Familien TV, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. (vermeidet Fragen der Eltern: Was guckst Du da schon wieder, geh mal raus)



Auch Studenten haben eher keinen TV mehr da teuer und sperrig, das aktuelle Standardmaß 65" kauft man sich erst, wenn man sesshafter geworden ist.



Der Vergleich der Sehdauer scheint mir sehr gefährlich, denn 15 Minuten vs. 216 Minuten lässt nur den Schluss zu, dass VOD komplett irrelevant ist. Aber auch ohne Zahlen weiß jeder, der sich damit beschäftigt und Kontakt zu jüngeren Leuten hat, dass klassisches TV für die so gut wie irrelevant geworden ist abgesehen von einzelnen Sendungen.



Ob man mit ca. 600 Mess-Routern weit kommt, frage ich mich auch. Noch mehr als diese TV Boxen sind Mess-Router ein ziemlicher Eingriff in die Privatspähre. Warum sollte man sich zusätzlich zu allen Datensammeldiensten freiwillig noch eine weitere Wanze in die Bude holen, die nun wirklich gar keinen Mehrwert bietet? Scheint mir die Erhebung gewaltig zu verzerren.
Sentinel2003
24.07.2020 00:15 Uhr 3
Jepp, du sagst es, würde mich auch echt mal interssieren, wie es fernab von der jungen Zielgruppe aussieht, beispielsweise in meiner Generation der Anfang 50 -jährigen... :relieved:

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