Die Zehn

Die 10 besten Soundtracks 2018

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Es ist zu einer Tradition geworden, die wir gerne pflegen: Quotenmeter.de blickt auf das Kinojahr zurück und kürt – in chronologischer Reihenfolge – die zehn Filme mit den denkwürdigsten Soundtracks. Dieses Mal mit poppigen Zirkusklängen, einem leisen Mondwalzer und einem packenden Spieleabend.

«Greatest Showman» (Diverse Interpreten)
Das deutsche Kinojahr eröffnete prompt mit einem Paukenschlag: Das Pop-Musical «Greatest Showman» mit Hugh Jackman, Zac Efron, Michelle Williams, Zendaya und Rebecca Ferguson nimmt sich zwar allerhand künstlerische Freiheiten, geht mit seiner poppigen Wohlfühlmission jedoch auch sehr ehrlich und pfiffig um. Dieser Film über die Entstehung des Zirkus will in erster Linie eine Wahnsinnsshow liefern und in zweiter Linie dank einer bunten Botschaft gut unterhalten. Wenn die Historie hier und da mal auch abgedeckt wird, ist das mehr zufälliger Bonus als Absicht. Wer das nach dem wuchtigen, deutlichen Eröffnungssong noch nicht verstanden hat, hat halt Pech. Es folgen kräftige, radiotaugliche Melodien, die trotzdem mit einem Bein in der Musicaltradition stehen und sich so schnell nicht wieder aus den Gehörgängen verabschieden. Klasse!

«Die dunkelste Stunde» (Dario Marianelli)
Komponist Dario Marianelli zauberte bereits einprägsame und stimmungsvolle Instrumentalstücke für Joe Wrights «Abbitte» und «Anna Karenina» (sowie für den Animationsfilm «Kubo – Der tapfere Samurai»), doch seine Arbeit für das Historiendrama «Die dunkelste Stunde» ist womöglich seine beste: Marianelli untermalt das von Gary Oldman gewitzt und inbrünstig gespielte Drama über Winston Churchills erste Wochen als britischer Premierminister mit eindringlichen Arrangements, die trotzdem eine gewisse Verspieltheit mit sich bringen. So, wie der Film die Macht der Worte anfeuert, lodert auch in diesem flammenden Score eine mitreißende Note – und die Abspannsuite gehört zu den prägnantesten musikalischen Momenten des Filmjahres.

«Game Night» (Cliff Martinez)
Es kommt äußerst selten vor, dass Komödien einen erwähnenswerten Instrumentalscore aufweisen – wenn sie mal musikalisch auffallen, dann eher durch ihre Songauswahl. Aber «Game Night» hebelt diese Regel aus: Die Regisseure Jonathan Goldstein und John Francis Daley verpassen ihrem Filmspaß mit Rachel McAdams und Jason Bateman eine stylische, perfekt sitzende Thrillerästhetik. Und dazu gehört nicht nur die galant-dunkle Kamerarbeit von Barry Peterson, sondern auch der eisig-schneidende Score von Cliff Martinez, dessen Synthiestücke normalerweise Filme wie «Drive» oder «Only God Forgives» schmücken.

«Molly's Game – Alles auf eine Karte» (Daniel Pemberton)
Autorenlegende Aaron Sorkin hat sich mit «Molly's Game» auf den Regiestuhl gewagt – und selbst wenn sein temporeiches, witziges und spannendes Drama über die smarte Gründerin der wohl größten illegalen Pokerrunde der Welt an den Kinokassen baden ging, so gelang ihm zumindest qualitativ ein Volltreffer. Passend zur komplexen, dennoch greifbaren, Performance der mehrfach preisgekrönten Schauspielerin Jessica Chastain in der Hauptrolle ist auch der Score dieses flott erzählten Pokerfilms vielseitig: Daniel Pemberton, der sich in den vergangenen Jahren zu einem der findigsten Komponisten Hollywoods hochgearbeitet hat, setzt auf coole Riffs, verletzlich-melodische Zwischeneinschübe und zielstrebige Rhythmen, um so die richtige Klangkulisse für diesen zu Unrecht untergegangenen Film zu erschaffen.

«Mission: Impossible – Fallout» (Lorne Balfe)
Erstmals in der Geschichte der «Mission: Impossible»-Filmreihe gab es mit Teil sechs einen Wiederholungstäter auf dem Regiestuhl. Doch der Komponist hat gewechselt: Hans-Zimmer-Schüler Lorne Balfe («13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi») zeigt in «Mission: Impossible – Fallout» was er drauf hat, und unterlegt die fesselnde, bildgewaltige Action mit schweren, kühlen Orchesterklängen, bei denen sich langsam entfaltende, schneidende Melodien mit stakkatoartigen Rhythmen abwechseln. Derweil sorgt der häufige, spielerische Einsatz von Bongos für etwas Leichtigkeit zwischendurch, während die Streicher von aggressiv-rasch zu eingeschüchtert-schleichend changieren. Vereinzelte, atmosphärische Piano-Einsätze ergänzen dieses mühevoll orchestrierte Amalgam aus den situativen Agentenfilm-Musiken der Hitchcock-Ära, den melodiösen John-Barry-«James Bond»-Tagen und der massiven Hans-Zimmer-Exzentrik von heute.

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