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«Wer weiß denn sowas?»

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Gut, besser, Pflaume: Mit oftmals über zweieinhalb Millionen Zuschauern und weit überdurchschnittlichen Marktanteilen zündete das Vorabend-Quiz um 18 Uhr so richtig den Turbo für die ARD.

Fast zweieinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass die Programmverantwortlichen des Ersten Deutschen Fernsehens erstmals eine Folge des «Quizduells» auf Zuschauerjagd schicken - es war der Beginn einer wundersamen Erfolgsgeschichte, die anschließend mit «Gefragt - Gejagt», dem «Paarduell» und insbesondere «Wer weiß denn sowas?» nahtlos weitererzählt wurde. Denn nachdem es Alexander Bommes und Jörg Pilawa in den ersten drei Monaten dieses Kalenderjahres gelungen war, konstant auf Höhe des Senderschnitts zu rangieren - was deshalb so bemerkenswert ist, weil die «Verbotene Liebe» zuvor jahrelang weit unterhalb dieses Niveaus unterwegs war - machte Kai Pflaume seit Ende März nun den entscheidenden nächsten Schritt: Die Erschließung eines Publikums, das für regelmäßig weit überdurchschnittliche Zahlen garantierte.

Dass sich innerhalb der stolze 120 Folgen umfassenden zweiten Staffel durchaus eine Entwicklung auftat, lässt sich ganz gut anhand dessen ablesen, was die Show zunächst bei ihrer Rückkehr auf den angestammten Slot zu leisten imstande war: Mit durchschnittlich 2,13 Millionen Zuschauern und 11,7 Prozent Marktanteil liefen die ersten fünf neuen Folgen zwischen dem 29. März und 1. April "nur" leicht überdurchschnittlich, beim jungen Publikum standen im Mittel lediglich 5,6 Prozent bei 0,28 Millionen auf dem Papier. Doch bereits in der zweiten Woche war eine signifikante Entwicklung nach oben zu erkennen: Einzig die Montagsfolge erreichte mit 2,09 Millionen eine minimal geringere Reichweite, die restlichen Episoden rangierten zwischen 2,36 und 2,69 Millionen - wobei letztgenannter Wert mit der Freitagsfolge um 18:50 Uhr eingefahren wurde und aufgrund der höheren Konkurrenzsituation "nur" für 12,1 Prozent Marktanteil ausreichte. Die restlichen Episoden erzielten starke 13,0 bis 14,8 Prozent, bei den Jüngeren standen bis zu 9,8 Prozent auf dem Papier.

Insgesamt interessierten sich im April bereits 2,41 Millionen für die täglichen Quizduelle zwischen den Teams Hoecker und Elton, was mit sehr guten 13,4 Prozent einherging. Beim jungen Publikum fiel man hingegen immer mal wieder auch unter die Marke von sechs Prozent, weshalb im Durchschnitt noch deutlich moderatere 6,3 Prozent bei 0,32 Millionen erzielt wurden. Da im Mai die Gesamtzahl fernsehender Menschen deutlich nach unten ging, sank die durchschnittliche Zuschauerzahl hier minimal auf 2,38 Millionen - während im Gegenzug die durchschnittlichen Marktanteile weiter auf 15,5 bzw. 6,8 Prozent kletterten. Spätestens jetzt konnte sich das Format auch als ernsthafter Mitbewerber um die Vorabend-Krone beim Gesamtpublikum profilieren, was bis dato stets die Domäne der ZDF-«SOKOs» war.

Ab Mitte Juni befand sich Deutschland dann im EM-Fieber, was die ARD-Verantwortlichen dazu veranlasste, vermehrt auf Wiederholungen zumindest an den Tagen zu setzen, wenn es zeitgleich ein Fußballspiel bei der Konkurrenz zu bestaunen gab. Inmitten des Fußballtrubels fiel es dann gar nicht groß auf, dass die Show am 20. Juni mal eben ihren Allzeit-Rekord einfuhr: Mit herausragenden 3,05 Millionen Fernsehenden gingen großartige 18,3 Prozent Gesamt-Marktanteil einher, während bei den 14- bis 49-Jährigen eher unspetakuläre 6,5 Prozent bei 0,35 Millionen zu Buche standen. Überhaupt zeigte die Formkurve der neuen Folgen ein weiteres Mal klar nach oben: Mit nun 2,45 Millionen Fernsehenden im Schnitt gingen nun sogar 16,4 Prozent aller und 7,0 Prozent der jüngeren Zuschauer einher.

Hiermit schien nun allerdings dann doch eine Marke erreicht, die sich dem Leistungsmaximum des Formats annähert: Im Juli und August gab es beim Gesamtpublikum nur noch moderate Zuwächse auf 16,5 bzw. 16,7 Prozent zu verzeichnen, bei den Jüngeren verharrte man sogar komplett bei den 7,0 Prozent, die bereits der Juni aufgestellt hatte. Kleinere Sternstunden hatte man aber dennoch immer wieder mal: Etwa die Montagsfolge vom 11. Juli, die mit 10,1 Prozent bei 0,47 Millionen zum ersten und bislang auch einzigen Mal mehr als zehn Prozent des jüngeren Publikums verbuchte. Oder die Mittwochsfolge aus der Woche zuvor, die mit 19,4 Prozent bei 2,98 Millionen den besten Gesamt-Marktanteil überhaupt erzielte. So blieb dann im September nicht mehr viel Raum für neue Rekorde, doch mit durchschnittlich 2,58 Millionen und 17,1 bzw. 7,5 Prozent verbesserten sich hier zumindest die Marktanteile doch noch einmal ein kleines Stück.

Unterm Strich erreichte «Wer weiß denn sowas?» in den zurückliegenden sechs Monaten durchschnittlich 2,47 Millionen Zuschauer, was einem weit überdurchschnittlichen Marktanteil von 15,7 Prozent entsprach. Damit lag man etwa vier Prozentpunkte oberhalb des Senderschnitts des Ersten Deutschen Fernsehens, den zuvor die zweite «Gefragt - Gejagt»-Staffel mit 11,4 Prozent etwa erreicht hatte. Auch beim jungen Publikum steigerte sich Kai Pflaume noch einmal deutlich gegenüber dem Turbo-Quiz mit Alexander Bommes: Von mäßigen 5,8 Prozent auf gute 6,8 Prozent bei 0,32 Millionen. Dass die Jäger zuvor mit 2,40 bzw. 0,36 Millionen hinsichtlich der Reichweiten allerdings bereits auf Höhe des «Wwds?»-Niveaus rangierten, lässt sich damit erklären, dass sie im deutlich härter umkämpften Winter-Halbjahr ins Rennen gingen, wo traditionell deutlich mehr Menschen fernsehen. Das «Paarduell» war zwischen den beiden Formaten übrigens auf 11,3 und 4,9 Prozent bei 2,25 Millionen gelangt.

Eine kurze Randbemerkung sei zudem noch in Bezug auf die erst seit Anfang Mai verfolgte Ausrichtung gestattet, am Freitag mit zwei unterschiedlichen Quizshows auf Sendung zu gehen. Denn der hier um 18:50 Uhr immerhin 16 Wochen lang gezeigte «Quizduell-Olymp» kam zu keinem Zeitpunkt an die Erfolge des Vorprogramms heran und hatte sich im Schnitt mit unspektakulären 2,03 Millionen Zuschauern sowie 10,9 und 5,7 Prozent Marktanteil zu begnügen - während «Wer weiß denn sowas?» mit einer zweiten Ausgabe bereits Ende April für deutlich stärkere Zahlen zu haben war. Stellt sich also die Frage, ob das Olymp-Konzept die Zuschauer einfach nicht durchweg begeisterte oder ob es aus Sicht der Quoten vielleicht doch klüger wäre, schlicht zwei Folgen derselben Show zu zeigen. Ab dieser Woche wird das neue Doppel bestehend aus «Quizduell» und «Gefragt - Gejagt» Aufschluss darüber geben.

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