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Biathlon-WM 2015 vs 2016 im Quoten-Showdown & Bad Boys im Quotenloch

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Zwei Wochen Biathlon-WM im Ersten und dem ZDF liegen hinter uns - Zeit für eine Abrechnung in Sachen Medaillenspiegel und Reichweiten. Konnte das starke 2015 getoppt werden? Dazu Handball, Boxen, DEL und Fußball.

Sporthighlights der Woche

  • Mittwoch, 18.55 Uhr: HBL: TVB Stuttgart-RN Löwen (Sport1, live)
  • Mittwoch, 20.25 Uhr: CL, 1/8-Final-Rückspiel: FC Bayern-Juventus (ZDF & Sky, live)
  • Donnerstag, 21.00 Uhr: UEFA Europa League - Tottenham - Dortmund (Sport1 & Sky, live)
  • Freitag-Sonntag: Bundesliga, 27. Spieltag u. a. mit Schalke-Gladbach am Freitag (Sky, live)
  • Samstag, 06.45 Uhr: Formel 1, GP Australien, Qualifying (RTL & Sky, live)
  • Samstag, 20.30 Uhr: BBL: Bayreuth-FC Bayern (Sport1, live)
  • Sonntag, 06.00 Uhr: Formel 1, GP Australien, Rennen (RTL & Sky, live)

Sportspruch der Woche


"München ist wie ein Zahnarztbesuch. Muss jeder mal hin. Kann ziemlich weh tun. Kann aber auch glimpflich ausgehen."
(Bremens ehemaliger Spieler Sebastian Prödl mit seinem Sportspruch des Jahres 2015, der auch am Samstag wieder wie die Faust aufs Auge passte.)

Thema der Woche: Zwei Wochen Oslo


Vom 2. bis zum 13. März fand im norwegischen Oslo die 48. Biathlon-Weltmeisterschaft statt. Ohne Konkurrenten sicherte sich die norwegische Hauptstadt den Zuschlag für die Austragung der WM. Damit wurden nach 1986 und 2000 die Titelkämpfe zum dritten Mal in den Sportstätten am Holmenkollen ausgetragen.

Im Vorjahr landeten übertragende Sender und Sportler große Erfolge - Im finnishen Kontiolahti holte das deutsche Team drei Gold- und 2 Silbermedaillen und erreichte somit am Ende mit fünf Medaillen den zweiten Platz im Medaillenspiegel. Ein überraschend starkes Ergebnis. Würde man diesen Level aus sportlicher Sicht halten können?

Zur Chronologie der Ereignisse aus deutscher Sicht

Am 3. März ging es direkt gut los: Die gemischte Staffel (Staffel 2 x 6 km + 2 x 7,5 km) mit Franziska Preuß, Franziska Hildebrand, Arnd Peiffer und Simon Schempp holte direkt Silber. Am 5. März holte Laura Dahlmeier Bronze im Sprint über die 7,5 km. Am 6. März gelang ihr in der 10 km Verfolgung gar die Sensation: Gold für Deutschland! Am 9. März wiederholte sie Bronze im Einzel über 15 km. Am 11. März holte dann die 4 x 6 km Staffel der Frauen ebenfalls Bronze. Mit dabei: Franziska Preuß, Franziska Hildebrand, Maren Hammerschmidt und - natürlich - Laura Dahlmeier mit ihrer dritten Bronzemedaille. Am 12. März legten die Männer nach und holten Silber in der Staffel über 4 x 7,5 km - mit dabei: Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp. Am 13. März schließlich erreichte Laura Dahlmeier mit Silber ihre insgesamt fünfte Medaille der WM.

Im Medaillenspiegel landete das deutsche Team mit insgesamt sieben Medaillen auf Rang 3 - deutlich hinter Frankreich und Norwegen. Es reichte am Ende zu einer Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen. Ein tolles, wenn auch nicht ganz so goldenes Abschneiden wie im Vorjahr.

Bevor wir zu den aktuellen Quoten kommen, zuerst ein Rückblick - unser Kollege Dennis Weber analyierte damals: "Die Übertragungen wurden im Schnitt von 3,64 Millionen Zuschauern verfolgt, dabei kam die «Biathlon-WM» auf einen durchschnittlichen Gesamtmarktanteil von 25,2 Prozentt, bei den jungen Leuten wurden 12,5 Prozent ermittelt. Die Übertragungen der Wettkämpfe lagen immer deutlich über dem Schnitt der ausstrahlenden Sender, teilweise mehr als doppelt so hoch. In der Spitze wurden Werte von fast fünfeinhalb Millionen Zuschauern oder 28,2 Prozent erzielt. Selbst die vermeintlich weniger gefragten Disziplinen erreichten noch mehr als drei Millionen Zuschauern. Die «Biathlon-WM» war somit für das Erste und das ZDF ein riesiger Erfolg."

Eine starke Vorlage für das aktuelle Jahr - aber eventuell auch eine zu steile?

Die ersten Woche ging an das Erste. Los ging es am Donnerstag ab 15.28 Uhr Mixed Staffel, bei der Deutschland Silber holte. 3,48 Millionen (24,8%) insgesamt mit 490.000 (12,5%) bei den Umworbenen reichten für Werte um den 2fachen Senderschnitt. Ein guter Start.

Am Samstag folgte ab 11.29 Uhr der Sprint über 10 km bei den Herren. Arnd Pfeiffer wurde als bester Deutscher Siebter. 3,90 Millionen bei allen (grandiose 33,8%) mit 620.000 (15,2%) der Umworbenen sorgten für zufriedene Gesichter.

Ab 14.28 Uhr ging es dann um den 7,5 km Sprint der Damen, den Laura Dahlmeier zu ihrer ersten Bronzemedaille nutzte. Exakt 4,00 Millionen (26,2%) mit 640.000 (13,2%) lieferten erneut Werte um den 2fachen Senderschnitt.

Sonntag waren dann gleich zwei Entscheidungen am Start. Ab 13.28 Uhr startete man mit der 12,5 km Verfolgung der Herren bei der Erik Lesser als bester Deutscher auf Rang 7 landete. Den Quoten wars egal: 4,89 Millionen (27,2%) bei allen und 990.000 (15,7%) bei den 14- bis 49-Jährigen reichten für fast 2,5fachen Senderschnitt.

Um 15.43 Uhr ging es weiter mit der 10 km Verfolgung der Damen, bei der Laura Dahlmeier Gold errang. Angemessenerweise waren die Quoten: 5,38 Millionen (26,7%) beim Gesamtpublikum mit 1,24 Millionen (17,2%) bei den Jüngeren konnten sich mehr als sehen lassen. Bei allen 2,4facher, bei den 14- bis 49-Jährigen 2,6facher Senderschnitt, natürlich die höchste Gesamtreichweite bisher und für das Erste ein perfekter Schlusspunkt für die eigenen Übertragungen.

Das Erste hatte sich also von Wettkampf zu Wettkampf steigern können und ein Momentum aufgebaut, dass man bei den Kollegen nun fortzuführen hatte.

Am Mittwoch übernahm dann das ZDF und machte erstmal große Augen. Die 15 km der Frauen, bei der Laura Dahlmeier ihre zweite Bronzemedaille holte, sahen ab 12.58 Uht nur vergleichsweise schwache 1,94 Millionen bei allen (19,3%) und 220.000 in der Zielgruppe (7,6%). Klar ist jedoch, dass beide Werte über den Senderschnitt sprangen.

Donnerstag standen dann die 20 km der Herren auf dem Plan. Ab 15.30 Uhr schalteten diesmal 3,58 Millionen (27,2%) beim Gesamtpublikum mit 470.000 (13,1%) bei den Jüngeren ein. Somit reichte es zum mehr als 2fachen Senderschnitt. Erik Lesser landete als bester Deutscher übrigens wie schon einige Tage zuvor auf Rang 7.

Am Freitag erreichte die 4 x 6 km Staffel der Damen Bronze. Ab 15:27 Uhr waren 4,43 Millionen Zuschaer (phantastische 30,2% und der beste Marktanteil beim ZDF zu diesem Zeitpunkt) mit 630.000 (15,3%) bei den 14- bis 49-Jährigen dabei. Beides deutlich über dem 2fachen Senderschnitt.

Samstag ab 15.28 Uhr startete dann noch die 4 x 7,5 km Staffel der Herren bei der es Silber für Deutschland zu bejubeln gab. Ab 15.28 Uhr schauten 4,95 (erneut tolle 30,0%) mit 870.000 (16,3%) bei den Jungen dabei - der 3fache Senderschnitt kam hier absolut in Sichtweite.

Ab abschließenden Sonntag waren dann noch zwei Massenstarts im Angebot: Ab 12.58 Uhr legten die Damen über 12,5 km vor. Laura Dahlmeier überzeugte erneut und holte sich nach Gold und dreimal Bronze noch eine Silbermedaille. 4,93 Millionen waren dabei und sorgten für 28,9% Marktanteil.

Ab 15.58 Uhr folgten die Herren über die 15 km, wobei das deutsche Team jedoch leer ausging. Dennoch waren 5,22 Millionen Fans bei allen dabei und generierten 27,4% Marktanteil. Bei den Jüngeren verfolgte 940.000 (15,3%) das Event. Bei allen 2facher, bei den Jungen 2,5facher Senderschnitt - beste Einschaltquote beim Gesamtpublikum für das ZDF in der zweiten Woche und ein starker Abschluss der Biathlon-WM insgesamt.

Das Erste erreichte mit der ersten Woche im Schnitt 4,33 Millionen Zuschauer bei einem durchschnittlichen Marktanteil von 27,7 Prozent. Der Marktanteil bei den Jüngeren lag im Schnitt bei 14,8 Prozent. Deutlich über den Gesamtwerten des letzten Jahres also und eine tolle Sache für das Erste.

Das ZDF generierte mit der zweiten Woche im Schnitt 4,18 Millionen Gesamtzuschauer mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 27,2 Prozent. Bei den Jüngeren erreichte man durchschnittlich 13,5 Prozent. Nur leicht unter den Werten der Kollegen und somit auch ein großer Erfolg.

Insgesamt lagen die Einschaltquoten über die gesamte WM bei 4,25 Millionen beim Gesamtpublikum und durschnittlich 27,4 Prozent. Bei den Jüngeren sahen im Schnitt 14,2 Prozent zu. Somit konnten die bereits herausragenden Werten des Vorjahres sogar noch getoppt werden.

Erfolgreichste Sendung beim Gesamtpublikum war die Übertragung des Gold-Laufs von Laura Dahlmeier mit 5,38 Millionen Sportbegeisterten. In Sachen Reichweite erklommem die 10 km der Herren mit 33,8 Prozent den Olymp. Der höchste Zielgruppen-Marktanteil wurde ebenfalls bei Dahlmeiers Gold-Medaillen-Triumph gemessen: 17,2 Prozent gehörten hier zum jüngeren Volk.

Vermischtes in aller Kürze



Wölfe im Viertelfinale

Dienstag gibt es für den VfL Wolfsburg um das erstmalige Erreichen eines Champions-League-Viertelfinals. Ab 20.30 Uhr konnte man das Spiel exklusiv bei Sky erleben. Der VfL gewann knapp mit 1:0 und erreichte somit das große Ziel.

Das ZDF musste sich jedoch einen Tag später mit dem Spiel FC Chelsea gegen Paris St. Germain begnügen, bei dem das Team um Superstart Ibrahimovic 2:1 gewann und ins Viertelfinale einzog. Ab 20.45 Uhr schalteten 4,21 Millionen beim Gesamtpublikum (14,5%) und 1.13 Millionen bei den Jüngeren (10,7%) ein. Gute Werte oberhalb des Senderschnitts.

Bundesliga-Flash

Auch die Bundesliga war mit dem 26. Spieltag am Start. Bereits am Freitag zeigte Sky das Freitagsspiel zwischen den Champions-League-Anwärtern Hertha BSC und Schalke 04, das die Berliner humorlos mit 2:0 für sich entschieden und somit Rang 3 festigten. 510.000 Zuschauer (1,6%) waren dabei. 190.000 (1,8%) davon Werberelevant. Solide Werte, angesichts der Tabellensituation aber eher enttäuschend - besonders bezüglich des Zielgruppenwertes.

Samstag folgte die gewohnte Konferenz mit sechs Spielen. Gladbach zerstörte das Kovac-Debüt für Frankurt mit einem satten 3:0, Ingolstadt und Stuttgart trennten sich mit einem unterhaltsamen 3:3, Köln verkleinerte die Hoffnungen der 96er und gewann in Hannover 2:0, Hoffenheim besiegte die CL-Helden aus Wolfsburg mit 1:0 und rückte näher an die rettende Plätze und Darmstadt und Augsburg trennten sich 2:2.

1,17 Millionen beim Gesamtpublikum wollten dabei sein und generierten 7,1 Prozent Marktanteil. 640.000 waren aus der Gruppe der Umworbenen (starke 12,0%). Die Gesamtreichweite ließ dabei durchaus zu Wünschen übrig, dafür waren die Zielgruppenwerte umso erstaunlicher.

Das Topspiel am Samstag zwischen Bayern München und Werder Bremen geriet zu einer deutlichen Angelegenheit: 5:0 hieß es am Ende für den Tabellenführer. Unterdurchschnittliche 1,11 Millionen sahen den Kantersieg der Münchner und sorgten für 4,3 Prozent bei allen sowie 620.000 Zuschauern in der Zielgruppe (bei 7,6% Marktanteil). Nach dem deutschen Clásico vergangene Woche natürlich ein deutlicher Rückgang.

Für die «Sportschau» im Ersten reichte es ab 18.28 Uhr für 5,69 Millionen Zuschauer (22,8%). Aus den 14- bis 49-Jährigen stammten 1,28 Millionen (16,4%). Die Sendung gab somit ebenfalls leicht nach zu den Reichweiten der letzten Woche.

Sat.1 versuchte es Samstagabend ab 22.30 Uhr wieder mit Boxen. Diesmal mit einem WM-Kampf zwischen Jürgen Brähmer und Eduard Gutknecht. 2,28 Millionen schalteten ein und erbrachten beim Gesamtpublikum gute 10,9 Prozent. Allerdings war bei den 14- bis 49-Jährigen das Interesse erneut dürftig – genau wie beim Kampf von Felix Sturm vor einigen Wochen, der nur 9,6 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen lieferte. Bei den jungen Zuschauern waren dieses Mal sogar nur enttäuschende 8,2 Prozent Marktanteil zu holen.

Die saure Quoten-Gurke der Woche: Handball-Kater für die Bad Boys


Freitagabend waren die deutschen Handball-Helden wieder im Fokus. Bei der EM hatten sich nicht nur sensationell den Titel geholt sondern waren auch für herausragende Einschaltquoten verantwortlich gewesen. 12,98 Millionen Fans fieberten mit, als das Team seinen historischen Sieg einfuhr. Unglaubliche 42,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum standen zu Buche. Bei den Jüngeren waren 4,50 Millionen dabei, was ebenso für wunderbare 40,3 Prozent sorgte.

Nun begann also wieder der Alltag - ab 18.00 Uhr zeigte das Erste das Testspiel gegen Katar und landete krachend in der Realität. Nur 1,47 Millionen beim Gesamtpublikum (schlimme 6,6%) und 200.000 Zuschauer (ebenso furchtbare 3,2%) reichten nur für Reichweiten um und beim halben Senderschnitt. Der starke 32:17-Erfolg gegen den Vize-Weltmeister geriet da ein wenig zur Nebensache. Handball ist eben nicht Fußball. Leider.

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