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Sport1.fm: Eine vielversprechende Hinrunde

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Im Gespräch mit den Verantwortlichen von Sport1.fm ziehen wir ein Zwischenfazit bezüglich der Performance des Internet-Radios innerhalb der ersten Bundesliga-Hinrunde.

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Auch Übertragungen von Handball und Basketball bieten einen Mehrwert und sind für Live-Übertragungen vor allem durch ihr schnelles Wesen attraktiv. Durch die Übertragungen aller Spiele der Fußball-Bundesliga, der 2. Fußball-Bundesliga, des DFB-Pokals sowie der Handball und Basketball-Bundesliga erwartet die Hörer eine umfassende Berichterstattung über das deutsche Sportgeschehen, die 90elfs Grundidee nochmal deutlich erweitert. Unter der Woche berichtet zudem «Sport1.fm aktuell» von 11 bis 23 Uhr als Mix aus News-Show und Expertenrunde über allerlei aktuelle Sportnews. Des Weiteren findet sich im «Sportradio 360» eine wechselnde Talkrunde wieder, die ihre Fokus je nach Anlass auf verschiedene Sportarten legt.

Sport1.fm erhält bislang von allen Seiten ein sehr positives Feedback – auch von Fußballfans, die vorher 90elf gehört haben. Es kam auch gut an, dass zahlreiche Moderatoren und Reporter von 90elf zu uns gewechselt sind.
Olaf Schröder
Trotzdem: Viele ehemalige 90elf-Hörer stehen Sport1.fm immer noch skeptisch gegenüber. Der Vorwurf des Ideen-Raubs kommt dabei immer wieder auf. Am 6. Januar fragte Quotenmeter „90elf vs. Sport1.fm – Wer ist der Sieger?“ 52,87 Prozent schlugen sich seitdem auf die Seite von 90elf, nur 15,52 Prozent hielten für Sport1.fm, während 31,61 Prozent bei keinem der beiden deutliche Vorteile sahen. Anders nahm Olaf Schröder die Hörerresonanz auf: „Sport1.fm erhält bislang von allen Seiten ein sehr positives Feedback – auch von Fußballfans, die vorher 90elf gehört haben. Wie viele frühere 90elf-Hörer nun Sport1.fm nutzen, können wir zwar nicht genau beziffern, registrieren diese
Reaktionen aber in Form von Anrufen und E-Mails sowie auf Facebook und Twitter. Es kam auch gut an, dass zahlreiche Moderatoren und Reporter von 90elf zu uns gewechselt sind. Einen Mehrwert bieten wir allen sportinteressierten Hörern vor allem durch den Ausbau der Live-Berichterstattung im Bereich Fußball – zusätzlich mit den WM-Qualifikationsspielen des DFB-Teams und Partien aus der Regionalliga – und die Erweiterung auf andere Sportarten wie Handball und Basketball.“

Was Werbezeiten angeht, muss Sport1.fm allerdings noch aufholen. Von verschiedenen Seiten wurden immer wieder Gerüchte laut, die besagen Sport1.fm habe Schwierigkeiten Werbezeiten zu verkaufen. Thomas Deissenberger räumt gegenüber Quotenmeter.de ein: „Natürlich ist es mit Blick auf den Werbezeitenverkauf generell eine Herausforderung, einen neuen Radiosender mit so kurzem Vorlauf zu starten, angesichts der Bekanntgabe des Rechteerwerbs im März und des Starts im Juli. Das liegt daran, dass die Budgets der werbetreibenden Unternehmen meist jährlich geplant werden und deshalb zu einem großen Teil schon vergeben waren. Hinzu kommt, dass Mediaagenturen und Kunden einen neuen Radiosender in der Regel erst über einen längeren Zeitraum hören wollen, bevor sie dort einbuchen.“

Dennoch zieht der für den Inhalt verantwortliche Schröder nach dem ersten Halbjahr ein positives Zwischenfazit: „Wir sind mit dem Start von Sport1.fm sehr zufrieden – besonders mit der Verbreitung unseres neuen digitalen 24/7-Sportradios und der positiven Resonanz auf Hörerseite, die wir insbesondere über unsere Social-Media-Kanäle erhalten haben. Das Konzept der Sport1.fm- Redaktion um unseren Ressortleiter Audio Netcast, Alexander Ibenhain, kam bei unserer Zielgruppe vom Start weg sehr gut an.“ Nach Zahlen der IDAS und der IVW wurde bis Ende Dezember 2013 die Sport1.fm-App für Android und iOS schon rund 880.000 Mal heruntergeladen. Kumuliert beliefen sich die Abrufe des Sport1.fm-Streams auf über 12 Millionen Abrufe zwischen dem 19. Juli und dem 31. Dezember 2013, so Schröder. Zum Vergleich: Innerhalb von 12 Spieltagen verzeichnete 90elf rund 1,2 Millionen männliche Hörer zwischen 14 und 59 Jahren, durchschnittlich 390.000 männliche Nutzer.

Sport1.fm ist bislang eine sinnige Erweiterung zum Programm des Vorgängers 90elf, bei dem auch Handball- und Basketballfans nicht zu kurz kommen. Die Ablehnung des neuen Radioangebotes von Sport1 seitens vieler ehemaliger 90elf-Hörer liegt dabei wohl Unmut über die zwangsläufige Verdrängung des ehemaligen Fußballradios begründet und nicht in qualitativen Diskrepanzen von Sport1.fm. Insbesondere während der Fußball-Übertragungen zeigen sich große Ähnlichkeiten zu 90elf mit einer Berichterstattung, die kaum zu wünschen übrig lässt. Durch die Radio-Übertragung von Inhalten, die zusätzlich im Fernsehen angeboten werden, besteht bei Sport1.fm allerdings die Gefahr von aufkommender Redundanz. Nach der gut überstandenen Anfangszeit würden sich Überlegungen bezüglich exklusiver Radioformate eventuell lohnen, um die wenig attraktiven Spielwiederholungen zu ersetzen. Für Fans, die es nicht bis zur zu den Zusammenfassungen im Free-TV aushalten, ist das Internetradio die erste Anlaufstelle.


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