Quotencheck

«X Factor»

von

Die zweite Staffel der Castingshow verlor deutlich an Zuschauern. Vor allem die Liveshows liefen insgesamt enttäuschend.

Die zweite Staffel der Castingshow verlor deutlich an Zuschauern. Vor allem die Liveshows liefen insgesamt enttäuschend.

Lange Zeit musste man in Deutschland auf eine Umsetzung von «X Factor» warten, denn obwohl die RTL-Gruppe die Rechte bereits Jahre zuvor erworben hatte, ließ man das Konzept sehr lange ungenutzt. Erst im August des vergangenen Jahres startete man die Sendung, die von vornherein auf den vergleichsweise kleinen Sender VOX ausgelegt, allerdings mit den ersten beiden Casting-Ausgaben dennoch bei der großen Schwester zu sehen war, um ein größeres Interesse zu generieren. Dies funktionierte auch sehr gut, die erste Staffel entpuppte sich als voller Erfolg für die Sendeanstalt. Die zweite Staffel, die leicht verändert daherkam und mit Das Bo sogar einen neuen Juror engagierte, konnte in den vergangenen Monaten nicht an diesen Erfolg anknüpfen.

Zum Auftakt am 30. August sahen durchschnittlich 2,04 Millionen Menschen zu, was dem Sender sehr ordentliche 7,0 Prozent bescherte. Auch in der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe konnte man mit dem Start durchaus zufrieden sein, hier führten 1,39 Millionen zu sehr ordentlichen 12,1 Prozent. Weil man insgesamt in diesem Jahr fünf Folgen mehr zeigte als noch 2010, weitete man in der Castingphase die Ausstrahlung auf den Sonntagabend aus. Auch an diesem besonders stark frequentierten Fernsehtag lief es zunächst sehr gut, eine Reichweiten-Steigerung auf 2,33 Millionen hatte 6,9 Prozent Marktanteil zur Folge. Beim jungen Publikum reichten 1,61 Millionen zu durchaus erfreulichen 10,9 Prozent.

In der zweiten Sendewoche sah es insgesamt nicht ganz so gut aus für die Musiksendung, doch vor allem am Dienstag standen dennoch starke 7,2 Prozent bei allen und 11,3 Prozent bei den Jüngeren zu Buche, während man am Sonntagabend erstmals einen einstelligen Marktanteil von 9,6 Prozent generierte. Die Zuschauerzahlen fielen mit 2,21 und 2,05 Millionen jedoch nicht gravierend schwächer aus als zuvor. Dies änderte sich auch mit der dritten Dienstagsausgabe noch nicht, die bei 2,14 Millionen Zuschauern ebenfalls noch 7,1 Prozent erreichte. Bei den Jüngeren gab es angesichts von 1,47 Millionen Interessenten sogar den bis dato besten Marktanteil von 12,2 Prozent zu feiern. Am Sonntagabend folgte jedoch die erste echte Bewährungsprobe, denn im Ersten konnte an diesem Abend ein «Tatort» unglaubliche 10,40 Millionen Menschen erreichen. Dies trieb auch VOX ins Quotenloch: Mit 1,85 Millionen fiel man nicht nur unter die Zwei-Millionenmarke, sondern generierte nur noch bestenfalls durchschnittliche 5,3 Prozent beim Gesamtpublikum und 7,7 Prozent in der Zielgruppe.

Doch auf diese Schwäche regierte man mehr als gut, denn nur zwei Tage später durften sich die Macher über die höchste Reichweite der gesamten Staffel freuen. Mit 2,35 Millionen Zuschauern und 7,8 Prozent lief es so gut wie nie zuvor. Bei den 14- bis 49-Jährigen hatten 1,56 Millionen ebenfalls fantastische 12,9 Prozent zur Folge. Mit der ersten Ausgabe des Super-Bootcamp kam man am letzten Ausstrahlungssonntag auf 2,11 Millionen Menschen und zufriedenstellende 6,2 sowie 10,6 Prozent. Am Dienstag sahen noch 1,95 Millionen Menschen zu, aufgrund der geringeren Gesamtfrequentierung stiegen die Anteile an den Gesamtmärkten auf 6,5 und 11,5 Prozent. Die beiden Episoden aus den Juryhäusern liefen anschließend deutlich schwächer, nur noch 1,88 und 1,72 Millionen wollten zuschauen. Vor allem letztere Folge kam damit nur auf wenig überzeugende 5,3 und 8,9 Prozent. Im Gegenprogramm lief allerdings auch ein EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalelf gegen Belgien und erreichte überragende 10,23 Millionen.
Mit Spannung erwartete man den Auftakt in die Liveshows, die gegenüber allen zuvor gesendeten Ausgaben eine Stunde länger liefen. Bis nach 23 Uhr sahen die erste Show 1,96 Millionen Menschen, was 7,2 Prozent beim Gesamtpublikum zur Folge hatte. In der wichtigen Zielgruppe lief es ebenfalls gut, hier konnte man 1,30 Millionen und 9,4 Prozent erzielen. Bereits die zweite Liveausgabe mit Jochen Schropp musste sich aber gegen König Fußball behaupten, immerhin stand der DFB-Pokal an. Dies führte zu einem Reichweitenverlust, doch aus 1,78 Millionen resultierten immerhin noch 6,0 und 9,4 Prozent. Ohne den Fußball als Konkurrenten stieg das Interesse in den beiden Folgewochen wieder an, mit 1,98 und 2,01 Millionen erreichte man sogar wieder rund zwei Millionen Menschen. In der Zielgruppe hatte dies 10,2 und 10,9 Prozent zur Folge, was keineswegs überragend, aber immerhin zufriedenstellend war.

Doch das Blatt wendete sich endgültig mit der fünften Live-Ausgabe, die am 15. November dem übermächtigsten Gegner der gesamten Ausstrahlungsperiode entgegenstand: Das Spiel Deutschland gegen die Niederlande sahen 12,83 Millionen, über ein Drittel des Publikums war damit bereits vergeben. VOX hatte an diesem Abend nicht den Hauch einer Chance und erreichte in jeder Hinsicht die schlechtesten Werte aller Zeiten. Im Schnitt sahen nur noch 1,58 Millionen Menschen zu, unterdurchschnittliche 5,1 Prozent resultierten hieraus. In der besonders bedeutenden werberelevanten Zielgruppe konnten nur noch 0,97 Millionen verbucht werden, mit 7,6 Prozent lief es hier auch so schlecht wie nie zuvor. In den beiden Folgewochen steigerte man sich nur auf jeweils 1,75 Millionen Menschen und 6,2 Prozent Marktanteil, bei den jungen Menschen konnte man ebenfalls nicht glücklich sein: 9,3 und 9,9 Prozent waren gewiss zu wenig für die Ansprüche des Senders. Das Finale erreichte 1,80 Millionen Zuschauer und holte 10,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe – einige Live-Shows liefen erfolgreicher.

Insgesamt sahen die 19 Folgen der zweiten Staffel 1,94 Millionen Menschen, was im Mittel zu 6,5 Prozent aller Fernsehenden reichte. Damit war man natürlich dem Senderschnitt überlegen, der aktuell nur bei 5,6 Prozent liegt. Gegenüber dem ersten Durchgang, der im Schnitt noch 2,20 Millionen und 7,6 Prozent erzielte, musste man jedoch deutlich abgeben. Ähnliches lässt sich auch beim werberelevanten Publikum konstatieren, wo im vergangenen Jahr 1,51 Millionen noch zu sehr guten 12,9 Prozent führten, in diesem Jahr jedoch nur noch 1,27 Millionen und 10,2 Prozent erreicht werden konnten. Für die hohen Kosten dieser Produktion und der großen Promotion ist dies kein wirklich guter Wert, wenngleich auch hier der Senderschnitt von 7,4 Prozent deutlich überschritten werden konnte.

Die Casting-Ausgaben waren den Liveshows im Übrigen deutlich überlegen, denn während die ersten sieben Sendungen noch 2,14 Millionen und 6,8 bzw. 11,0 Prozent erreichten, waren es in den acht Liveausgaben nur noch 1,83 Millionen und Marktanteile in Höhe von 6,4 und 9,8 Prozent. Allerdings konnte ein ähnlicher Trend bereits in der ersten Staffel ausgemacht werden, wenngleich in beiden Fällen auf höherem Niveau. Zieht man nur die VOX-Folgen der ersten Staffel zu Rate, sieht es etwas freundlicher für die Quoten des Jahres aus: Auf diesem Sender erreichte man im vergangenen Jahr nur 7,2 und 11,9 Prozent in den wichtigen Zuschauergruppen.

Mehr zum Thema... Tatort TV-Sender VOX X Factor
Kurz-URL: qmde.de/53675
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelBalladen, Neujahr und besondere Katernächster ArtikelSo teilen ARD und ZDF die EM-Spiele auf

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung