Die Kritiker

«Life»

von

Story


12 Jahre saß Charlie Crews im Gefängnis - unschuldig. Durch einen neuen DNA-Test, den seine Anwältin Constanze Griffiths machen lässt, kann sie doch noch seine Unschuld beweisen. Doch die lange Zeit als Polizist unter Schwerverbrechern hat natürlich seine Spuren hinterlassen. Trotz 50 Millionen Dollar Entschädigung entscheidet er sich, weiterhin zu ermitteln, immer mit dem langfristigen Ziel im Kopf, herauszufinden, wer statt ihm eigentlich hätte im Gefängnis sitzen müssen.

Pilotfolge “Dienstbeginn”: Das neue Ermittlerteam, bestehend aus Charlie Crews und Dani Reese, klärt für das LAPD Straftaten auf. Ein Kind wurde umgebracht und nur der verstörte Hund scheint Hinweise auf den Täter geben zu können. Charlies befremdliche und außergewöhnliche Ermittlungsmethoden stoßen nicht bei allen auf Verständnis - auch mit seiner Kollegin bahnt sich der erste große Streit an. Hinzu kommt, dass er in der Zwischenzeit einiges verpasst hat und unter den Polizisten ein absolut bunter Hund ist.

Folge 2 “Die tote Braut”: Eine erstochene Braut wird im Hotel aufgefunden und es ist die Aufgabe des LAPD, den Mörder zu finden. Charlie Crews pendelt derweil zwischen psychologischen Gedanken und Schwelgen im Luxus hin und her. Er kann sich vor willigen Frauen kaum retten und genießt seine Aufmerksamkeit. Auf solch positive Resonanz kann er bei seinen Kollegen lange warten: Manche wollen ihn einfach loswerden und nichts mit diesem skurilen Menschen zu tun haben.

Darsteller


Damian Lewis («Band of Brothers»]) ist Charlie Crews
Sarah Shahid («The L-Word») ist Dani Reese
Adam Armin («Boston Legal») ist Ted Earley
Brent Sexton («Pants on Fire») ist Robert Stark
Brooke Langten («Primeval») ist Constanze Griffiths
Robin Weigert («Things we lost in the Fire») ist Lt. Karen Davis
Donal Logue («The Lodger») ist Captain Tidwell

Kritik


Mit der neuen amerikanischen Hit-Serie «Life» darf man keine gewöhnliche Crime-Serie nach dem Schema F erwarten, die versucht, auf der Welle der erfolgreichen Vorreiter mitzuschwimmen. Schon die Basis der Serie, die Vergangenheit und Antriebskraft der Hauptfigur, ist außergewöhnlich und bietet eine riesige Bandbreite an Potenzial. “Die Verschwörer haben 12 Jahre Vorsprung. Aber er holt auf.”

Rand Ravich kreierte die Serie und feierte am 26. September 2007 in den USA die Weltpremiere seiner eigentümlichen Idee. Die elf Episoden der ersten Staffel stießen in Amerika auf sehr positive Resonanz, wodurch eine zweite Season gesichert werden konnte, die mit 22 Episoden ausgestattet wurde und derzeit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten läuft.

David Semel, Regisseur der Pilotfolge, geht gleich zu Beginn im Bezug auf Charlies Vergangenheit mit einem enormen Tempo an den Start und lässt sie hauptsächlich durch Kommentare von Weggefährten Revue passieren. Dass erfordert eine hohe Aufmerksamkeit des Zuschauers - insbesondere, da das große Rätselraten um die Wahrheit fragmentartig erzählt wird. Dennoch: Überforderung findet zu keinem Zeitpunkt statt und ab der Konzentrierung auf den gegenwärtigen Lauf der Dinge nimmt die Serie einen großen Facettenreichtum an.



Seine befremdlichen und eigenwillig wirkenden Methoden machen den besonderen Charme der Serie aus. Die Zeit im Gefängnis hat ein großes Interesse an der Zen-Philosophie hervorgerufen, dessen Auswirkungen stets zu bemerken sind. Außerdem hat er in den langen Jahren einiges verpasst, was zu seltsamen Situationen führt. Mit dem genauen Achten auf Kleinigkeiten treibt er seine neue Kollegin schon in den ersten Tagen in den Wahnsinn, wobei dies meistens die Dinge sind, die letztendlich zum Ziel führen.

Das besondere Farbkonzept (sehr gesättigte Farben) steht in einem schönen Kontrast zu den Interview-Szenen, die immer wieder in den “normalen” Verlauf eingebettet werden. Drama, Krimi, Komödie - die Drehbuchautoren konnten dem Sujet ein Höchstmaß an Individualität und Vielseitigkeit abgewinnen.

Dawan Lewis ist ebenfalls ein wahrer Glücksgriff. Der “Golden Globe”-Nominierte (für die von Steven Spielberg produzierte Serie «Band of Brothers») spielt Charlie Crews höchst nuanciert und pendelt zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit wunderbar hin und her. So nimmt man ihm die nicht einfache Figur zur hundert Prozent ab. Auch bei den anderen Schauspielern gibt es nichts zu bemängeln.

In der zweiten Episode werden seine Charakterzüge noch vertieft und es gibt zahlreiche skurille Situationen (Stichwort: Apfel), die sich sicherlich durch die gesamte Staffel ziehen werden. Qualitativ gibt es keinerlei Abstriche zu machen, «Life» bietet stets Unterhaltung auf hohem Niveau. Durch die unerbittliche Suche nach dem wahren Täter spannt sich ein übergroßer Spannungsbogen über die gesamte Serie und lockt den Zuschauer an.

Am Mittwoch, den 11. März 2009 beginnt um 21.10 Uhr die Ausstrahlung der ersten Staffel von «Life» mit einer Doppelfolge. Ab der Folgewoche sind Einzelepisoden zu sehen.

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