Jonas Blane ist Einsatzleiter der Einheit, einer streng geheimen Spezialeinheit, die im In- und Ausland verdeckte Operationen ausführt - ohne dass die US-Regierung offiziell davon weiß! Die Einheit wird gerufen, wenn in China Satelliten abstürzen, Terroristen Flugzeuge entführen, Atombomben ticken, christliche Missionare in Indonesien festsitzen, Kriegsverbrecher verhaftet werden müssen – einfach immer wenn es irgendwo brenzlig wird.
Story:
Jonas Blane ist mit seinen Kollegen in Afghanistan, wo er das Auto eines Waffenhändlers zerstören soll. Unterdessen bekommen die Frauen der Spezialeinheit auf Fort Griffith Zuwachs: Bob ist der Neue, er bringt seine Frau und seine Tochter mit. Doch diese möchte eigentlich viel lieber außerhalb wohnen. Blane, inzwischen wieder in Amerika angekommen, erfährt, dass Terroristen in Idaho ein Flugzeug unter ihre Gewalt gebracht haben. Sie drohen die Geiseln zu ermordern. Ein neuer Auftrag ruft.
Darsteller:
Dennis Haysbert («24») ist Jonas Blane
Scott Foley («Scrubs») ist Bob Brown
Audrey Marie Anderson («Still Life») ist Kim Brown
Robert Patrick («Walk the Line») ist Colonel Tom Ryan
Michael O'Neill («The West Wing») ist Sgt. Ron Cheals
Max Martini («Try to remember») ist Mack Gerhardt
Regina Taylor («In from the Night») ist Molly Blane
Kritik:
Gleich zwei neue Serien startet Sat.1 in dieser Woche. Am Mittwochabend darf «The Unit» zum ersten Mal ran, als Lead-In dient das Champions League-Spiel der Bayern. Am Donnerstag um 20.15 geht die neue deutsche Serie «GSG 9» erstmals über den Sender. Ein Schelm, wer Böses denkt: Aber sowohl die Geschichte, als auch der Aufbau der Pilotepisode beider Formate, ähneln sich extrem. Genaue Vergleiche folgen am Dienstagnachmittag, wenn Quotenmeter.de eine ausführliche Kritik zu «GSG 9» veröffentlicht.
Die US-Serie, in der «24»-Präsident Palmer, also Dennis Haysbert, die Hauptrolle des Jonas Blane spielt, beginnt mit einem Einsatz in Afghanistan. Warum dies gezeigt wurde, erschließt sich nach einer Folge nicht wirklich – möglicherweise wollten die Macher klarstellen, dass die „Unit“ nicht nur in Amerika agiert, sondern weltweit und darüber hinaus auf ihre eigenen Methoden zurückgreift.
Für die richtige Geschichte war dieser erste Einsatz jedoch nicht von Belang – die Specialeffekte, als eine Rakete das Auto eines Waffenhändlers trifft, lassen keinen Zweifel daran, dass dort am Computer gearbeitet wurde. Jerry Bruckheimer konnte im Piloten von «Close to Home» in diesem Punkt weitaus mehr überzeugen. Nach den ersten relativ actionreichen Minuten folgt ein deutlicher Durchhänger.
Alles wird eingeführt, jeder plaudert ein bisschen – schließlich muss der Zuschauer zunächst einige Zusammenhänge verstehen. Neben den eigentlichen Einsätzen spielt auch das Privatleben der „Unit“-Mitglieder eine wichtige Rolle. Die Geschichte um den „Neuen“, Bob, ist durchaus gut gewählt. Im Laufe der Folge wird seine Frau eingeweiht, was Bob wirklich macht und warum sie deswegen auf keinen Fall außerhalb der Base wohnen darf. Dass dies auf wenig Gegenliebe von ihr stößt, sorgt sicherlich in den weiteren Folgen noch für Konfliktpotential.
Die eigentliche Geschichte vegitiert anfangs ein wenig vor sich hin. Die Gespräche gehen um technische Details – um Waffen und anderes. An anderer Stelle wurde hingegen gespart: Wie und warum die Täter das Flugzeug gestürmt haben, wird nicht erwähnt. Für die Truppe an sich mag dies aber in der Tat unerheblich sein. Sie haben lediglich an den Auftrag, die Terroristen unschädlich zu machen. Dennoch: Einige Feinheiten, die eigentlich für Spannung sorgen sollen, wurden relativ platt platziert. Ein erster Versuch des Stürmens scheitert – jedoch scheitert er wohl nur, damit die Autoren einen kleinen Umweg machen konnten und damit auch in der ersten Folge die Nahkampferprobtheit der Unit verdeutlicht werden kann.
Zum Schluss kommt dann aber doch noch wirkliche Spannung auf. Wirklich gelungen sind die Bilder der Stürmung. Mit großem Aufwand und allerlei technischen Aufwand fühlt man sich, als würde man eine teure Hollywood-Kinoproduktion sehen. Die Charaktere, vor allem Jonas Blame und Bob (der Neue), haben Potential. Richtig viel wurde in der ersten Folge noch nicht ausgeschöpft, dennoch hat man erste Vorlagen für interessante Nebenstränge geschaffen. Aufgelockert wurde die Episode durch einige lustige Sprüchs Blanes, die dem Charakter noch mehr menschliche Züge verpassten.
Einer der Kritikpunkte geht jedoch an Sat.1 bzw. an das verantwortliche Synchronstudio. Nun heißt die Serie in Deutschland «The Unit» - wie auch in den USA. Da es offenbar modern ist, solchen Serien noch einen Untertitel zu verpassen, entschied man sich bei Sat.1 für den bekannten Satz „Eine Frage der Ehre“. Ohne Frage – dies ist passend. Etwas unpassend ist allerdings, dass in der Serie der Name der Spezialtruppe stets übersetzt wurde. Ist im Original von „the Unit“ die Rede, sprechen die Figuren in der deutschen Fassung stets von „der Einheit“. Deswegen ist die Frage durch berechtigt, warum man sich nicht für einen einheitlichen Namen entschieden, oder die Bezeichung „Einheit“ nicht wenigstens in den Untertitel aufgenommen hat.
Die Pilotfolge ist damit ein recht guter Zeitvertreib, der eigentlich auch Lust auf mehr macht – aber nur, wenn das Format in Sachen Spannung noch etwas zulegt. Als wirkliches „Must see TV“ kann die Serie jedoch nach dem Auftakt nicht bezeichnet werden.
Sat.1 zeigt die erste Folge „Im toten Winkel“ am Mittwoch, 07. März 2007, um 23.15 Uhr. Zwölf weitere Episoden der ersten Staffel folgen ab Mittwoch, 14. März 2007 – dann immer um 22.15 Uhr.