Das Konzept ist so verlockend wie naheliegend: In «The Executive» übernimmt man die Leitung eines Filmstudios und steuert alle Entscheidungen, die in der realen Branche täglich zwischen Vision und Kalkül fallen. Zu Beginn steht ein kleines Team mit überschaubarem Budget und dem Ziel, in der gnadenlosen Welt Hollywoods Fuß zu fassen. Schnell wird klar: Nur wer kreative Entscheidungen mit wirtschaftlichem Denken vereint, kann sich dauerhaft behaupten.
Das Spiel gliedert sich in drei Hauptphasen: Entwicklung, Produktion und Vermarktung. In der Entwicklungsphase werden Drehbücher ausgewählt, Talente verpflichtet und Budgets kalkuliert. Die Produktion bringt logistische Herausforderungen – von der Drehlocation über die Arbeitsmoral der Crew bis zu unvorhersehbaren Zwischenfällen. Und schließlich entscheidet die Veröffentlichung, ob sich die Investition lohnt – abhängig von Kritikerstimmen, Marketingstrategie und dem Geschmack des Publikums.
Der Charme von «The Executive» liegt in seiner großen Entscheidungsfreiheit. Will man riskante Arthouse-Filme drehen, die Preise gewinnen, aber kaum Profit abwerfen? Oder Blockbuster mit gigantischen Budgets, die Rekorde an den Kinokassen brechen, aber künstlerisch leer bleiben? Die Simulation belohnt beide Ansätze – wenn sie klug umgesetzt werden. Auch die Themenwahl spielt eine Rolle: Genres, Trends und Zeitgeist wechseln. In den 1980ern dominieren Actionfilme, in den 2000ern Superhelden, später Streamingformate. Wer den Markt richtig liest, kann Hypes ausnutzen – oder neue schaffen. Spieler, die langfristig planen, können sich vom kleinen Independent-Studio zur globalen Entertainment-Macht entwickeln, inklusive Streamingdienst, Merchandising-Sparte und internationaler Expansion.
Ein wichtiger Teil des Spiels ist das Rekrutieren und Managen von Talenten. Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspieler und Produzenten besitzen individuelle Eigenschaften, die sich auf die Qualität und Stimmung am Set auswirken. Ein genialer, aber schwieriger Regisseur kann Meisterwerke schaffen – oder das Studio in den Ruin treiben. Auch interne Dynamiken spielen eine Rolle: Konflikte zwischen Stars, Streiks am Set oder Skandale können Projekte gefährden. Hier zeigt sich, wie sehr «The Executive» die realen Abläufe der Branche verstanden hat. Das Spiel zwingt zur Abwägung: Lohnt es sich, den exzentrischen Star zu halten, der Schlagzeilen produziert, oder sollte man ihn feuern, bevor die Presse Skandale aufdeckt?
Neben Personal- und Projektmanagement spielt technologische Innovation eine zentrale Rolle. Neue Kameras, digitale Effekte, 3D oder Streaming verändern den Markt. Wer früh in Forschung investiert, sichert sich Vorteile: effizientere Produktionen, bessere Qualität oder neue Einnahmequellen. Doch Innovation kostet – und nicht jede Technologie setzt sich durch. Ein Highlight ist das Langzeitgefühl: Über Jahrzehnte begleitet man die Evolution der Filmindustrie. Vom Schwarzweiß-Zeitalter bis zu Virtual-Reality-Blockbustern verändert sich die Landschaft sichtbar – auch in Ästhetik und Marktverhalten. Das Spiel vermittelt so nicht nur Spielspaß, sondern auch ein feines Gespür für filmhistorische Entwicklung.
Optisch bleibt «The Executive» übersichtlich, aber stilvoll. Die Benutzeroberfläche orientiert sich an klassischen Tycoon-Spielen, mit klaren Menüs, Produktionsstatistiken und stimmungsvollen Illustrationen. Kleine Animationen – etwa Kameras, die aufblitzen, oder Preisverleihungen mit rotem Teppich – lockern das Management-Geschehen auf. Der Soundtrack ist passend gewählt: jazzige Klänge und orchestrale Fanfaren begleiten das Geschehen, während Radiostimmen und Nachrichtenmeldungen auf Trends und Erfolge reagieren. Das Spiel vermittelt damit glaubwürdig das Gefühl, mitten in einer pulsierenden Medienwelt zu stehen.
Die Community reagierte begeistert auf den Mix aus Wirtschaftssimulation und Kulturgeschichte. Viele loben, dass «The Executive» die Filmindustrie nicht romantisiert, sondern realistisch zeigt: kreative Triumphe, finanzielle Risiken und die ständige Gratwanderung zwischen Kunst und Kommerz. Kritisch angemerkt werden kleinere Schwächen in der Benutzerführung – besonders bei langen Kampagnen kann die Verwaltung der vielen Projekte unübersichtlich werden. Dennoch dominiert die Begeisterung: Die Community beschreibt das Spiel als „Filmgeschichte zum Mitmachen“ und „bessere Tycoon-Erfahrung als Hollywood Manager je bot“.
«The Executive – Movie Industry Tycoon» ist ein Liebesbrief an das Kino – und gleichzeitig eine nüchterne Abrechnung mit der Realität dahinter. Es verbindet wirtschaftliche Tiefe mit erzählerischem Flair und bietet Fans der Filmbranche ein seltenes Vergnügen: den Traum, Hollywood selbst zu gestalten. Zwischen Kreativität, Kalkül und Chaos entsteht hier eine dynamische Welt, in der jeder Erfolg teuer erkauft ist. «The Executive» ist keine simple Tycoon-Spielerei, sondern ein kluges, humorvolles Porträt einer Industrie, die seit über hundert Jahren zwischen Kunst und Profit oszilliert – und vielleicht nie anders funktionieren wird.







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Rechtsreferendariat im Bereich Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Urheberrecht 




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