
So beginnt die neue Staffel: Verdächtigt wird die Sängerin Jenny Wehran (Jeanette Biedermann), die Poetry-Slammerin Luise Reimann (Elizabeth Churcher) mit ihrem Auto von der Straße abgedrängt und anschließend Fahrerflucht begangen zu haben. Die junge Frau ist mit ihrem E-Roller gestürzt und liegt verletzt im Krankenhaus. Jenny beteuert, von dem Unfall nichts zu wissen, der sich angeblich in der Nähe ihres Aufnahmestudios ereignet haben soll. Doch sie gesteht Romy, dass sie bei der Polizei eine Falschaussage gemacht hat: Sie kennt Luise Reimann. Bei einer Listening-Party war diese in Jennys Garderobe gestürmt und hatte sie mit einem Plagiatsvorwurf konfrontiert. Jenny soll die Texte der jungen Poetry-Slammerin für ihr aktuelles Album gestohlen haben. Der Verdacht liegt nahe, dass Jenny Luise Reimann durch den Unfall zum Schweigen bringen wollte. Vom Erfolg des neuen Albums hängt Jennys Karriere als Solokünstlerin ab. Jennys Ehemann Frank Wehran (Sascha Tschorn), der auch ihr Produzent ist und den Großteil ihrer Kommunikation managt, gibt vor, die E-Mail, mit der Luise Reimann zu einem Treffen eingeladen wurde, nicht mehr zu finden. Für Grit Maurer (Caroline Scholze), die eigens von Jenny und Frank als Managerin engagiert wurde, hängt die berufliche Existenz vom Erfolg des Albums ab. Romy muss sich mit einem «Mandat» ganz anderer Dimension befassen. Die Staatsanwaltschaft lässt ihr Büro und ihre Privatwohnung durchsuchen. Der Vorwurf lautet auf Geldwäsche. Der ermittelnde Oberstaatsanwalt ist für Romy kein Unbekannter. Sie kennt Dr. Tümmler (Bernhard Schir) aus einem früheren Mandat und schätzt ihn als scharfsinnigen, genauen Kollegen. Diese Eigenschaften drohen sich nun jedoch gegen sie zu richten.
Regisseur Christoph Schnee sagt: „Mit «Die Heiland – Wir sind Anwalt» ist es der ARD gelungen, eine bislang einzigartige Hauptfigur im deutschen Fernsehen zu etablieren: Eine blinde Rechtsanwältin, deren Alltag – beruflich wie privat – mit Selbstverständlichkeit erzählt wird. Nicht als Folge eines Traumas, sondern als selbstbewusster, gelebter Zustand. Seit der ersten Staffel, die 2018 ausgestrahlt wurde, begleite ich das Projekt und blicke heute auf eine Entwicklung voller Tiefe, Lernprozesse und kreativer Verantwortung zurück. Zentral für die Entwicklung der Hauptfigur Romy Heiland war und ist die Zusammenarbeit mit Pamela Pabst, der ersten blinden Strafverteidigerin Deutschlands. Sie steht dem Team seit Projektbeginn als Inspirationsquelle, Beraterin und vertrauensvolle Begleiterin zur Seite. Die kontinuierliche Beobachtung und das persönliche Erleben ihres Alltags bilden eine tragende Grundlage für die authentische Darstellung der Figur Romy Heiland. Eine blinde Hauptfigur stellt besondere Anforderungen an Schauspiel und Regie. Blindheit zu spielen heißt, das eigene Sehende permanent zu hinterfragen. Wir beobachten, verfeinern, hinterfragen – in jeder Szene, in jeder Staffel. Kleine unbewusste Gesten – etwa ein spontaner Blick – können die Glaubwürdigkeit sofort unterlaufen. Deshalb wurden in enger Zusammenarbeit mit Schauspielerin Christina Athenstädt spezifische „Verabredungen“ für die Figur entwickelt: Wie reagiert Romy auf akustische Reize? Wie bewegt sie sich durch Räume? Wie orientiert sie sich am Klangumfeld?“
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