
Der bürgerlich Zelemkhan Arsanov noch vor wenigen Jahren zu den erfolgreichsten und beliebtesten YouTubern Deutschlands. Millionen Menschen klickten seine Videos. Er ist bekannt für seinen Humor und seine Großzügigkeit: Er beschenkt Fans auf der Straße und unterstützt Obdachlose. Gleichzeitig war er mit Szenegrößen wie Xatar, Kollegah oder Pietro Lombardi befreundet. Sein Aufstieg war steil: vom Tschetschenien-Krieg zum YouTube-Star, vom Fan zum Rapper, vom Handyverkäufer zum Millionär.
2024 kippt jedoch plötzlich das Bild. Mois steht erneut im Zentrum der Öffentlichkeit – diesmal jedoch wegen schwerer Vorwürfe. Ihm werden häusliche Gewalt, Drogenmissbrauch und psychische Manipulation vorgeworfen. Seine Ex-Frau Anys macht all das in einem mehrteiligen Statement-Video auf Social Media öffentlich. Der Skandal schlägt hohe Wellen, die weit über die YouTube-Bubble hinausreichen. Die Medien berichten, und Prominente wie Shirin David solidarisieren sich mit Anys. Zeitgleich eskaliert Mois' Online-Auftritt immer mehr. Er postet wirre Storys, spricht nur noch Englisch und hat Wutausbrüche. Er äußert sich frauenverachtend und antisemitisch, bedroht und beschimpft die Mutter seiner Kinder sowie ihren neuen Freund, den Rapper Sun Diego. Es kursieren sogar Gerüchte, dass der einstige Millionär obdachlos sei. Die Welt schaut live dabei zu, wie aus dem Star eine tragische Internetfigur wird.
Die Geschichte von Mois' Aufstieg und Fall prägt die junge Generation im Bereich Rap und Streaming wie kaum eine andere. Der Podcast von Host Selly Kahya zeichnet seinen gesamten Weg nach – von der steilen Karriere über angebliche Millionendeals und vermeintlichen Spendenbetrug bis hin zum Kontrollverlust. Zu Wort kommen enge Wegbegleiter wie der Rapper Sinan-G, ein ehemaliger Cutter und Geschäftspartner. Psycholog:innen, Jurist:innen und Rapjournalist:innen – darunter Rooz und Toxik – helfen dabei, das Phänomen Mois einzuordnen. Archivmaterial und ein besonderes Sounddesign komplettieren die exklusiven Einblicke.
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