Wochenquotencheck

«RTL Direkt»: Die Absetzung ist konsequent

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Diese Woche brachte für die Informationssendung nur schlechte Nachrichten - auch bezüglich der Quoten.

Seit August 2021 hat RTL das damals neu geschaffene Nachrichten-Journal «RTL Direkt» am späteren Abend im Programm. Zu Beginn wurde die Sendung von Jan Hofer und Pinar Atalay im Wechsel moderiert, inzwischen ist die ehemalige Tagesthemen-Journalistin alleinige Hauptmoderatorin. Mit Blick auf die Einschaltquoten war die Produktion aus Berlin - abgesehen vereinzelter Lichtblicke - nie ein wirklicher Erfolg. Da erscheint die nun angekündigte Absetzung zum Juli durchaus konsequent, das stellten auch die dieswöchigen Quoten unter Beweis.

Gleich am Montag wurde deutlich, wo der angeschlagene Hase langläuft: Nach einer eh schon schwachen zweiten Folge des neuen Zietlow-Quiz im Vorfeld (7,8 Prozent/0,39 Millionen Zielgruppe), sackte «RTL Direkt» noch weiter ab auf letztlich katastrophale 0,22 Millionen Zuschauende und einen dazugehörigen Anteil von 4,9 Prozent. Zudem liefs mit Bezug zur Gesamtzuschauerschaft kaum besser: 0,83 Millionen ließen die Ausbeute bei ganz mageren 4,1 Prozent stecken.

Aber es sollte tatsächlich noch härtere Schläge in die Magengrube setzen - und zwar am Dienstag. An diesem Tag machte wiederum ein Zietlow-Format zum Primetime-Start einige Probleme, es waren «Die Verräter», die ob dürftiger 7,8 Prozent (0,35 Millionen) ein deutliches Staffeltief einzustecken hatten. Dieser Umstand half auch dem Nachrichten-Magazin erwartungsgemäß nicht, auf die Beine zu kommen. Stattdessen hagelte es mit bloß 0,16 Millionen 14-49-Jährigen und einem entsprechenden Marktwert von völlig desolaten 4,2 Prozent ein neues Wochentief. Insgesamt unterbot man die eh schon kritische Flughöhe vom Vortag ebenfalls - die Größenordnung belief sich lediglich noch auf 0,75 Millionen zu 4,1 Prozent.

Obwohl die Sendung aus Berlin am Mittwoch kein verbessertes Lead-In bekam (Stefan Raabs «Du gewinnst hier nicht die Million» dümpelte bei 7,5 Prozent/0,30 Millionen Jüngeren herum), konnte sie sich immerhin auf den besten Wert der Woche steigern, was aber nicht heißt, dass er auch gut war. Denn die gemessenen 7,3 Prozent der Umworbenen, die aus 0,29 Millionen jener resultierten, sind zwar eine Ecke gesteigert, aber noch lange nicht zufriedenstellend. Der Blick auf die Älteren offenbarte an diesem Ausstrahlungsdatum im Gegenzug gar den schlechtesten Wert der Woche - weiter im Sinkflug befindliche 3,5 Prozent (0,64 Millionen) kristallisierten sich nur heraus. Am Donnerstag gab es schließlich keine Ausgabe wegen des Feiertags.

Am Ende der Woche kann man nur ein Fazit ziehen: Die Einstellung von «RTL Direkt» ist trotz löblicher Informations-Intentionen mehr als konsequent. Das Nachrichten-Journal gleicht die Schwierigkeiten, die RTL teilweise in der Primetime hat nicht aus. Nein, es verschlimmert sie viel mehr. Der Bedarf an einem weiteren News-Magazin zur Late-Prime scheint bei den Bürgerinnen und Bürgern schlicht nicht da zu sein. Das war in Anbetracht von «Heute-Journal» und «Tagesthemen» zur gleichen Zeit eigentlich schon klar, bevor die RTL-Variante an den Start ging...


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