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Neuer «Tagesthemen»-Anchor mag es amerikanisch

von  |  Quelle: TV Digital
Am 01. September wird es für Tom Buhrow mit Sicherheit spannend werden, denn dann wird der langjährige ARD-Korrespondent die Nachfolge von Ulrich Wickert bei den «Tagesthemen» antreten. Für die Zuschauer soll sich - neben dem Gesicht - zudem noch etwas anderes ändern, wie Buhrow im gemeinsamen Interview mit Ulrich Wickert in der "TV Digital" verriet.

Sein Vorbild findet Buhrow (Foto) in den USA: "Obwohl ich keine Katastrophe kleinreden werde, halte ich es wie die Amerikaner: Deren Credo lautet, daß die Leute immer wissen möchten, was am Tage passiert ist - aber auch hören möchten, dass die Welt sich weiter dreht." Außerdem seien "längere Erklärstücke" geplant, sagte der 47-Jährige. "Allerdings ist das ein schwieriger Spagat. Einerseits darf man nicht den Aufbau der Dampfmaschine von Anfang an erzählen, andererseits nicht zu viel Wissen voraussetzen. Ersteres spricht gegen längere Erzählungen, Letztes dafür."

Auch sonst findet Buhrow seine Vorbilder in Amerika: Seine journalistische Vorbilder sind ABC-Anchorman Peter Jennings, der "tadellose Interviews" führe und Ted Koppel, dessen Stil er als "souverän, nie inquisitorisch, aber auch nie lockerlassend" bezeichnet.




Doch der neue "Mr. Tagesthemen" will auch manches beibehalten: So verzichte man auch künftig bewusst auf "Sensationsmeldungen." Buhrow: "Wenn uns Kritiker Biederkeit vorwerfen, dann kann ich nur sagen, da kann man auch stolz drauf sein! Schrilles entspricht nicht meinem Naturell."

Die Moderation einer Polittalks à la «Sabine Christiansen» reizt den neuen Anchorman dagegen nicht. Dafür verrät er seine politische Haltung: "Ich bin politisch konservativ und liberal. Als Familienmensch - ich habe zwei Töchter - wird man automatisch ein bißchen konservativ, ist etwa mehr für Sicherheit. Andererseits soll jeder so leben, wie er will, egal wie er angezogen oder sexuell orientiert ist." Bohrows Schwäche: "Ich habe eine Rot-Grün-Sehschwäche. Erdbeerrot und saftiges Grün kann ich zwar erkennen, aber im Dunkeln verschwimmen sie. Eigentlich ein Wunder, dass ich damit beim TV gelandet bin", sagt er.

Noch-«Tagesthemen»-Moderator Ulrich Wickert verrät in "TV Digital", dass er neben seiner neuen Literatursendung, die erstmals am 07. September in der ARD zu sehen sein werde auch als Reporter für ARD-Dokumentationen unterwegs sein wird: "Da kann es um Porträts von Künstlern gehen oder um politische Sendungen". Der Ex-Anchorman verrät, dass er Hamburg treu bleiben wird: "Da meine Frau hier arbeitet."

Die Abschiedsworte der letzten Wickert-Sendung stehen bereits fest: "Der Wunsch einer geruhsamen Nacht". Buhrow, der allmählich "ein bisschen Flattern" vor der neuen Herausforderung hat, legt sich dagegen noch nicht auf eine Floskel fest: "Nur soviel: Die Verabschiedung am 1.9. wird nicht dieselbe sein wie am 2.9." Eine Lieblings-Meldung hätte Tom Buhrow auch schon gefunden: "Bob Dylan hat den Nobelpreis für Literatur bekommen."

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