Quotencheck

«SOKO Stuttgart»

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Seit 2009 ermitteln die Kommissarinnen und Kommissare der schwäbischen SOKO am ZDF-Vorabend. Im letzten Jahr begann die inzwischen 15. Runde, die bis März 2024 auf Verbrecher- und Publikums-Fang ging.

Es sollte eine besondere Staffel werden, in die die SOKO aus Stuttgart im Oktober 2023 startete. Schließlich handelte es sich nicht bloß um den bereits 15. Durchlauf (was bereits Grund genug zum Feiern gewesen wäre), sondern auch um den Produktionsblock, in dem die 350. Folge der langlebigen Krimiserie begangen werden konnte. Um diesem Anlass gebührend Rechnung zu tragen, ließen sich die Macher*innen der zuständigen Produktionsschmiede «Bavaria Film» einiges einfallen. So konnte direkt für die erste Folge des Staffelauftakts die Lindenstraßen-Legende Marie-Luise Marjan (alias Mutter Beimer) als Gastdarstellerin gewonnen werden. Darüber hinaus trumpfte man im weiteren Verlauf der Ausstrahlungsperiode mit Rapper Smudo auf, der in der ominösen 350. Episode einen Bankräuber spielte. Im Januar 2024 folgte dann noch eine ganz spezielle Retro-Folge, in der die Fans eine Hauptfigur in das Jahr 1988 begleiteten, als diese ihre Polizeikarriere begann. Wurde dieser Aufwand nun von den Zuschauenden belohnt?

Eine Antwort auf diese Frage sollte die erste Episode der Staffel mit dem Titel «Nachtwache» liefern, in der am 5. Oktober 2023 wie erwähnt Marie-Luise Marjan eine Gastrolle übernahm. Und genau diese Entscheidung schien sich direkt mal ausgezahlt zu haben: Folglich kam man mit 3,51 Millionen Zuschauenden und einem dazugehörigen Marktanteil von 22,4 Prozent am Gesamtmarkt ganz hervorragend aus den Startlöchern. Beim jungen Publikum konnte man mit den 0,19 Millionen erreichten Menschen, die zu 7,7 Prozent führten, ebenfalls recht zufrieden sein. Dieses tolle Anfangsniveau wurde Donnertags darauf gehalten, als 3,60 Millionen Zusehende insgesamt sogar einen leichten Anstieg bedeuteten, der allerdings zu einem leicht verringerten Marktanteilswert von immer noch fantastischen 21,8 Prozent führte. Die 0,20 Millionen 14-49-Jährigen beließen die Quoten mit 7,3 Prozent in der Altersklasse ebenfalls in einem soliden Bereich.

Welcher jedoch am 3. Donnerstag, den 19. Oktober, erstmals verlassen wurde. Mit einem Einbruch auf 0,09 Millionen junge Zuschauende, verschlechterte sich die Quote deutlich auf plötzlich miserable 3,4 Prozent. Zur Beruhigung der Verantwortlichen sollte diese Performance den schlechtesten Staffelwert bei den Jungen darstellen, der sich anschließend nicht wiederholte oder gar weiter unterboten wurde. Beim Gesamtpublikum war man ob 3,61 Millionen Fans und 20,9 Prozent so oder so weiter auf der Gewinnerstraße unterwegs, die man auch bis zur 350. Ausgabe mit durchgängigen Werten über 20 Prozent nicht mehr verließ. Besagter Jubiläums-Fall, der dann endlich am 23. November auf dem Plan stand, und in dem Smudo als Bankräuber dem Titel nach «Alte Schulden» begleichen wollte, bestätigte diesen Erfolgslauf in der Gesamtzuschauerschaft dann auf beeindruckende Weise: 3,89 Millionen interessierten sich für die Geschichte und bescherten ihr einen gewohnt üppigen Marktanteil von 21,2 Prozent. Beim jungen Publikum verharrte jedoch auch das Jubiläum mit 0,19 Millionen und 5,8 Prozent ärgerlicherweise unter Senderschnitt, der seit dem Dämpfer vom 19. Oktober nicht mehr gerissen werden konnte.

Von dieser Durchhänger-Phase bei den 14-49-Jährigen erholte sich der Krimi-Dauerbrenner dann aber kurioser Weiser ausgerechnet eine Woche nach dem Jubiläum, als plötzlich richtig erfreuliche 9,4 Prozent der Jüngeren (gesteigerte 0,27 Millionen) erreicht wurden. Die Gesamtreichweite belief in diesem Fall auf konstant erfolgreiche 20,4 Prozent (3,70 Millionen). Nachdem die Serie in den letzten beiden Dezemberwochen mit Gesamtwerten um 18 Prozent auf hohem Niveau etwas nachgab und auch beim jungen Publikum wieder in die mäßige bis unterdurchschnittliche Range zurückfiel, stand die spannende Beobachtung ins Haus, ob sich mit der Retro-Highlight-Folge wieder eine Trendumkehr ergeben würde. Tatsächlich sollte sich diese Hoffnung bestätigen, denn am 11. Januar 2024 mauserte sich das 1988-Spezial mit bärenstarken 4,19 Millionen Zuschauenden zum absoluten Quoten-Höhepunkt der gesamten Staffel, der sich auch in einem strahlenden Marktanteil von 22,2 Prozent abbildete. Doch auch wenn diese Reichweite der 18:00 Uhr-Reihe Primetime-Würdig ist, so kann jene Begeisterung im Großteil der Fälle nicht aufs junge Publikum übertragen werden. So holte auch «1988» in der Alterskategorie 14-49 nur einen allenfalls mäßigen Anteil von 6,6 Prozent (0,21 Millionen).

Einen kleinen Höhenflug erlebte «SOKO Stuttgart» bei der jüngeren Zuschauergruppe dann nochmal gegen Ende der 15. Staffel, als zwischen dem 8. Februar und 7. März 2024 ganze 3 Folgen über 8 Prozent performten (was in den Monaten zuvor nur eine einzige schaffte). «Das Keltengrab» am 7. März stellte demzufolge mit überdurchschnittlichen 8,6 Prozent (0,24 Millionen Zuschauende) die erfolgreichste Folge bei den Jungen seit dem 30. November dar, der ja mit 9,4 Prozent den Staffelrekord in dieser Altersklasse markierte. Insgesamt bewegte sich die vor-vorletzte Episode mit 3,54 Millionen Zusehenden und 20,6 Prozent im etablierten 20-Prozent-Erfolgskorridor, der auch bis zum Staffelfinale am 28. März nicht mehr unterschritten wurde. Bei den 14-49-Jährigen fiel man zum Abschluss aber nochmal auf dürftige 5,5 Prozent ab.

Alles in Allem lässt sich resümieren, dass die 15. Staffel «SOKO Stuttgart», in der zudem die 350. Ausgabe gefeiert wurde, vor allem beim älteren Publikum ab 3 Jahren mit durchschnittlich 20,9 Prozent Marktanteil eine wirklich starke Performance bestätigt hat. Diese bewegt sich weit über Senderschnitt und zeigt darüber hinaus eine bemerkenswerte Konstanz auf, in der nur 2 von 24 Folgen unter der Marke von 20 Prozent lagen. Mit vereinzelten Episoden, die (wohlbemerkt zu einer frühen Zeit um 18:00 Uhr) gar über 4 Millionen Zuschauende erreichten, könnte man der Krimi-Reihe gar Primetime-Tauglichkeit bescheinigen - wären da nicht die arg mäßigen Zahlen bei den jüngeren Zuschauenden von 6,6 Prozent im Mittel, die zwar einige Ausreißer nach oben, aber auch etliche in unbefriedigende Gefilde aufweisen.

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