Zu verdanken ist dies hauptsächlich der Chemie zwischen den beiden Protagonisten Jared Padalecki als Sam Winchester und Jensen Ackles als Dean Winchester, die der Serie über die komplette Laufzeit unterbrechungsfrei treu blieben. «Supernatural» war eine Geschichte über die Freundschaft zweier Brüder, die komme was wolle zusammen durch dick und dünn gingen. Die übernatürlichen Elemente und Geschehnisse dienten dabei stets mehr als einer Art Rahmenhandlung, die um die Binnenerzählung der beiden Brüder herumgestrickt wurde, was auch der Heimatsender The CW nach mehrfach gescheiterten Spin-off-Versuchen feststellen musste.
Es ist daher auch wenig überraschend, dass dieses Serienfinale sich vollständig auf die Verbindung der beiden Brüder zueinander konzentriert. Wurde die eigentliche Staffel- und Serienhandlung bereits mit der vorletzten Folge "Inherit the Earth" vollständig abgeschlossen, die nach dem fünften Staffelfinale problemlos als zweites Serienfinale hätte fungieren können, so erhält der Zuschauer mit „Carry on“ einen Epilog, der keinen Interpretationsspielraum über die Zukunft der Protagonisten zulässt und deren Geschichte endgültig abschließt. Einem späteren Revival der Serie, wie jüngst bei «Dexter» und vielen anderen eigentlich beendeten Formaten geschehen, scheint hier schon einmal vorsorglich der Riegel vorgeschoben worden zu sein. Die finale Folge ist dabei handlungstechnisch in zwei Hälften aufgesplittet. Beginnt die erste Hälfte noch mit einem allzu gewöhnlich erscheinenden Fall der Woche und überraschenderweise zunächst ohne den bisher zu jedem Finale einleitenden Titelsong „Carry On Wayward Son“ von Kansas, so ist es der Ausgang eben jener letzten Jagd, der die Fangemeinde nachhaltig spalten dürfte. Für die einen voll und ganz sinnstiftend, denn die Prioritäten der beiden Brüder waren über die 15 Staffeln hinweg immer relativ klar definiert und für den Rest der langjährigen Fans enttäuschend, die sich wohl eher eine Art „Riding into the sunset together“ Happy End gewünscht hätten.
Produktionstechnisch ist der Pandemie verschuldet zudem eine Episode entstanden, die zwar sicherlich das bestmögliche aus den zur Verfügung stehenden Mitteln herausgeholt hat, der man allerdings die zugrundeliegende Problematik eines auf den Kern reduzierten Make-Up- und SFX-Teams zu jederzeit ansieht. Dass zudem der Cast auf die beiden Protagonisten und einen einzigen alten Weggefährten heruntergekürzt wurde und damit zahlreiche zu erwartende Cameos ausblieben ist ebenfalls schade, aber den gegebenen Umständen entsprechend nachvollziehbar.
Supernatural war selbst mit den qualitativ kohärentesten ersten fünf Staffeln kein Meilenstein der Fernsehgeschichte, das repetitive Element einer auf über 20 Folgen pro Staffel ausgelegten Procedural-Networkserie immer allgegenwärtig. Trotzdem hat es in den vergangenen Jahrzehnten kaum eine andere Serie geschafft, die Fangemeinde auch über streckenweise schwache Handlungsbogen oder gar ganze Staffeln bei Laune zu halten und immer wieder zum Einschalten zu bewegen. Das Serienfinale gehört durch die äußeren Umstände des Jahres 2020 verursacht und das diskutable Ende sicherlich nicht zu den besten Folgen der Serie, hat diese aber zu einem relativ nachvollziehbaren und insbesondere endgültigen Abschluss gebracht.








Kooperation für Nachwuchsförderung zwischen UFA Serial Drama und Divimove
Neue Folgen «Das Traumschiff»

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