«Airport CEO»

In der ersten Ausgabe unserer neuen Videospiel-Reihe Pixelpunkt wirft Quotenmeter einen Blick auf ein Spiel, das auf den ersten Blick eher trocken klingt, sich aber bei genauerem Hinsehen als echter Geheimtipp für Strategen und Management-Fans entpuppt: «Airport CEO» vom schwedischen Indie-Studio Apog Labs. Für rund 24,99 Euro ist der Titel derzeit auf Steam erhältlich und bietet eine tiefgreifende Flughafen-Simulation mit all ihren Chancen und Tücken.

In «Airport CEO» übernimmt man – wie der Name schon verrät – die Kontrolle über einen kompletten Flughafen. Von der ersten Landebahn über Check-in-Schalter und Gepäcksysteme bis hin zu Duty-Free-Shops, Sicherheitskontrollen und Flugzeugparkplätzen ist man für jedes noch so kleine Detail verantwortlich. Spieler entwerfen ihre Terminals, legen Taxiways an, schließen Verträge mit Airlines ab, kümmern sich um das Personal und müssen dabei immer die Finanzen im Auge behalten. Auch komplexere Prozesse wie Flugzeugenteisung, Catering-Logistik oder Notfallmanagement gehören dazu – nichts bleibt dem Zufall überlassen.

Die Präsentation ist dabei bewusst funktional gehalten: Aus der isometrischen Vogelperspektive betrachtet man seinen wachsenden Flughafen, während kleine animierte Passagiere durch die Gänge wuseln. Grafisch bleibt «Airport CEO» eher schlicht, doch das macht die Simulation durch Tiefe und Komplexität mehr als wett. Gerade für Fans klassischer Aufbauspiele wie «Transport Tycoon» oder «SimAirport» ist der Titel ein gefundenes Fressen.

Die Community auf Steam bewertet «Airport CEO» überwiegend positiv. Derzeit liegt die Gesamtwertung bei „Sehr positiv“, rund 84 Prozent der knapp 7.000 Nutzer-Rezensionen sprechen eine Empfehlung aus. Gelobt wird besonders der Umfang des Spiels und die Möglichkeit, hochgradig individuelle Flughäfen zu bauen, die tatsächlich funktionieren. Viele Spieler berichten von einem hohen Suchtfaktor, sobald man die teils steile Lernkurve überwunden hat. Anfangs kann das Spiel überfordernd wirken – Tutorials helfen zwar, doch echtes Verständnis stellt sich erst mit Trial-and-Error ein.

Weniger begeistert zeigen sich einige User von der technischen Stabilität. Auch wenn das Spiel regelmäßig mit Updates versorgt wird, berichten einzelne Nutzer immer wieder von Bugs, fehlerhaftem Pfadfindungsverhalten von Fahrzeugen oder sporadischen Abstürzen beim Laden von Spielständen. Besonders in sehr großen, komplexen Flughäfen kann die Performance nachlassen. Trotzdem überwiegt die Zufriedenheit: Viele Rezensenten loben die Entwickler für ihre Transparenz und den andauernden Support.



«Airport CEO» ist ein Nischenspiel – aber eines mit Charakter. Wer Management-Spiele liebt, Geduld mitbringt und kein Problem mit einer eher nüchternen Optik hat, findet hier ein tiefes, faszinierendes Sandbox-Erlebnis mit hohem Wiederspielwert. Für Einsteiger mag der Titel anfangs etwas sperrig wirken, doch wer sich durchbeißt, wird mit einem herausfordernden, lohnenden Simulationserlebnis belohnt. Und Hand aufs Herz – wer wollte nicht schon immer mal wissen, wie es ist, wenn ein Terminal kollabiert, weil man vergessen hat, die Toiletten zu bauen?