Wirtschaft

DAZN stellt Zahlungen an Ligen ein und prüft weitere Maßnahmen

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Während unter anderem die Bundesliga versucht, auch in der spielfreien Zeit an TV-Gelder zu kommen, stellt DAZN klar, dass es keine Zahlung geben wird. Auch in Deutschland sind Maßnahmen geplant.

Eigentlich wollte DAZN in diesem Jahr maximal expandieren; in über 200 Ländern wollte der Sportstreamer aktiv werden – dann kam Corona. Der Virus sorgt dafür, dass Sportevents weltweit ausfallen und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die fehlenden TV-Gebühren stellen zahlreiche Ligen vor ein Problem. Die Bundesliga etwa sei auf dem Weg, eine „kreative Lösung“ mit seinem Haupt-TV-Partner Sky zu finden. Gegenüber Sky Sport News HD sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, sinngemäß, dass sich eine gute Partnerschaft erst in schweren Zeiten zeige. Angeblich wird verhandelt, ob Sky der Bundesliga eine Art Vorschuss gibt und diese Summe dann später weniger zahlen muss. Sollten keine TV-Einnahmen fließen, dann wären nach Medienberichten im Mai erste Bundesliga-Clubs von einer Insolvenz bedroht.

DAZN, der global agierende Streamingdienst, hat derweil Gespräche mit den Ligen aufgenommen, deren Inhalt es ist, dass Rechtezahlungen so lange gestoppt sind, bis wieder Sportevents stattfinden. Dass DAZN dies auch in den USA durchsetzt, ist durchaus ungewöhnlich. DAZN soll das erste Medienunternehmen mit US-Verbindungen sein, das Rechtegebühren einbehält; die meisten Verträge sehen vor, dass die Netzwerke auch dann weiter Zahlungen leisten, wenn keine Spiele gespielt werden. In der Vergangenheit sind diese Zahlungen bei verschiedenen Arbeitsunterbrechungen erfolgt. In einem Sportbusinessdaily-Artikel heißt es, dass DAZN selbstverständlich für in der Tat gestreamte Events bezahlen werde. DAZN teilte zudem angeblich mit, dass auch Zahlungen für künftige Spielzeiten so lange aufgeschoben sind, bis die Ligen genau wissen, wann sie starten.

Die DAZN-Maßnahmen gehen auch noch weiter. Am Dienstag soll DAZNs oberster CEO Simon Denyer mitgeteilt haben, dass das Unternehmen Mitarbeiter beurlauben wolle. Die Mitarbeiter erwarten, dass die Arbeit in den Abteilungen, die wegen des Mangels an Spielen derzeit wenig oder gar nicht mehr ausgelastet sind, eingestellt wird. Denyer teilte aber auch mit, dass die jeweiligen Jobs nach dem Ende der Krisenzeit wieder angeboten werden. Laut Denyer sei die Corona-bedingte Sport-Pause „die größte Katastrophe in der Sportwelt seit 75 Jahren und die größte Herausforderung ist, der sich unser Unternehmen jemals gestellt hat".

Welche Auswirkungen diese Entscheidungen genau auf das Geschäft von DAZN in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben, ist unklar. In Deutschland hat die Regierung unter anderem umfangreiche Möglichkeiten zur Kurzarbeit geschaffen. Gegenüber Quotenmeter.de erklärte DAZN aber, dass man über Maßnahmen berät. „Aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 auf den Sport prüft DAZN eine Reihe von Maßnahmen, um es dem Unternehmen zu ermöglichen, diese schwierige Zeit zu überstehen und durchstarten zu können, sobald es wieder Live-Sport gibt“, heißt es seitens DAZN in Deutschland.

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