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Faszinierend! Abrechnung mit den «Star Trek»-Filmen: Was war gut? Was richtig schlecht?

von   |  1 Kommentar

Eigentlich unglaublich: Bereits seit 1979 bereist das Raumschiff Enterprise in nie enden wollender Rettungsmission das Weltall. Der dreizehnte Kinofilm «Star Trek Beyond» steht just vor der Tür. Zeit, als Einstimmung einen ehrlichen und humorvollen Blick auf 37 Jahre Trek im Kino zu werfen.

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Einmal schnell das Franchise retten: «Star Trek»



Release: 2009

Die Bedrohung: 0815-Rache-Romulaner mit Riesenschiff

Der Inhalt: Romulaner Nero reist durch die Zeit zurück, um die Zerstörung seines Heimatplaneten zu rächen, an dem seiner Ansicht nach kein geringerer als ein gewisser Botschafter Spock die Schuld trägt. Dabei verändert er jedoch die Zeitlinie und setzt drastische Ereignisse in Gang, die die Geschichte für immer verändern werden.

Produktionskosten: 150 Millionen Dollar

Das sagt das Box-Office: 258 Millionen Dollar in den USA reichen Stand 2016 für Platz 1 (unadjusted und adjusted). Dazu kamen 128 Millionen Dollar im Rest der Welt. Macht ein Gesamtergebnis von 386 Millionen Dollar. Somit ist er in den USA der erfolgreichste und weltweit der zweiterfolgreichste Trek-Film überhaupt.

Das sagen die Fans: Das Urteil der Hardcore-Fans fiel durchaus zwiespältig aus - eine große Gruppe konnte sich zwar an der starken Chemie und den perfekt gewählten Darstellern erfreuen, die uninspirierte und wenig ausgefeilte Rache-Handlung rund um Nero erntete aber in ebenso weiten Teilen Kritik. Auch die üppig eingesetzten Lens-Flares und die krachende Action konnte man vielen Puristen nicht gänzlich mit Erfolg verkaufen.

Das sage ich: Gar keine Frage: Der erste Reboot-Film macht so viel richtig, dass der Rest kaum ins Gewicht fällt. Von den wunderbaren Schauspielern über die vielen Verweise auf den Trek-Canon, den treffsicheren Humor, einen äußerst cleveren Twist mit einer neuen Zeitlinie, die alle Möglichkeiten eröffnet bis hin zur großformatigen Optik und dem brutal guten Score - Abrams hat «Star Trek» wachgeküsst. Die Story raubt sicher den einen oder anderen Prozentpunkt, das Reboot ist jedoch ein Segen für die Filmreihe und machte sie endlich auch (wieder) zugänglicher für den Massenmarkt.

Wenn der Khan doch zweimal klingelt: «Star Trek Into Darkness»



Release: 2013

Die Bedrohung: Horden von Fans, die im Chor “Plagiat” schreien

Der Inhalt: Captain Kirk wird erst degradiert und dann wieder in den Kommandosessel gehievt - schließlich gilt es, einen üblen Terroristen aufzuspüren und auszuschalten. Dieser entpuppt sich jedoch als Khan Noonien Singh - was die Sache für die Crew der Enterprise nicht einfacher macht...

Produktionskosten: 185 Millionen Dollar

Das sagt das Box-Office: 229 Millionen Dollar in den USA reichen Stand 2016 für Platz 2 (unadjusted) und Platz 4 (adjusted). Dazu kamen 238 Millionen Dollar im Rest der Welt - klarer Bestwert bisher. Macht ein Gesamtergebnis von 467 Millionen Dollar. Somit ist er weltweit der erfolgreichste Trek-Film überhaupt. Angesichts der hohen Produktionskosten hielt sich der Gewinn jedoch in Grenzen.

Das sagen die Fans: Hier gibt es eine scheinbar fast einhellige Meinung: Der Film kopiert einen der besten Teile der Reihe («Star Trek II - The Wrath of Khan») in erschreckend naiver und unpassender Weise, zerstört den Charakter des Khan (den im Original Ricardo Montalban gespielt hatte) und treibt die Entfremdung der Fans vom ursprünglichen Franchise im Schweinsgalopp voran. Nur wenige würden dem vermutlich widersprechen.

Das sage ich: Fangen wir mit dem Positiven an: Optik, Score, Opening-Sequenz, Darsteller und einige Handlungselemente rund um Khan und eine Verschwörung innerhalb der Sternenflotte treffen ins Schwarze. Dass die Autoren sich jedoch mit voranschreitender Laufzeit kaum mehr zwischen neuer Story und frechem Remake entscheiden konnten, führt zumindest zu Irritationen. Für eine Hommage ist es zu viel, für ein Remake zu wenig. Am Ende bleibt ein inhaltlich etwas wackliges Konstrukt, das sich jedoch auf seine Schauwerte verlassen kann. Dem einen reicht das, dem anderen nicht. Recht haben meiner Ansicht nach beide.

Ausblick: «Star Trek Beyond» (and beyond)


Release: 21. Juli 2016

Steckbrief

Björn Sülter ist bei Quotenmeter seit 2015 zuständig für Rezensionen, Interviews & Schwerpunkte. Zudem lieferte er die Kolumne Sülters Sendepause und schrieb für Die Experten und Der Sportcheck.
Der Autor, Journalist, Podcaster, Moderator und Hörbuchsprecher ist Fachmann in Sachen Star Trek und schreibt seit 25 Jahren über das langlebige Franchise. Für sein Buch Es lebe Star Trek gewann er 2019 den Deutschen Phantastik Preis.
Er ist Headwriter & Experte bei SYFY sowie freier Mitarbeiter bei Serienjunkies, der GEEK! und dem FedCon Insider und Chefredakteur des Printmagazins TV-Klassiker und des Corona Magazine.
Seine Homepage erreicht ihr hier, seine Veröffentlichungen als Autor auf seiner Autorenseite.
Die Bedrohung: Noch mehr Fans, die inzwischen nicht mehr wissen, was sie sich von «Star Trek» wünschen

Der Inhalt: Die Crew der USS Enterprise wird mitten in ihrer 5-Jahres-Mission von schwarmähnlichen Schiffen angegriffen und zur Notlandung auf einem unbekannten Planeten mit einem düsteren Geheimnis gezwungen...

Produktionskosten: 150 Millionen Dollar

Das denke ich: Die bisherigen infos und Trailer lassen noch keinen eindeutigen Schluss zu. Simon Pegg und Doug Jung ist durchaus zuzutrauen, dass sie ein potentes Skript geschrieben haben. Justin Lins Regie ist angesichts der Trailer offenbar über jeden Zweifel erhaben. Doch besteht auch die Gefahr, dass die angeblich so typische Trek-Story zu viele zu oft abgedeckte Klischees bedient (Rachemotiv des Antagonisten Krall) und somit letztlich nur Hintergrundrauschen für große Effekte darstellt.

Meine Rezension zum neuen Film «Star Trek Beyond» lest ihr bei Quotenmeter ab 20. Juli 2016.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
15.07.2016 10:54 Uhr 1
Ich hatte bis heute nie Interesse an anderen Crews, ausser Kirk und Co!!

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