Vermischtes

'Es geht bloß um Macht!'

von

ARD-Reporter Christoph Maria Fröhder übt scharfe Kritik an seinem Arbeitgeber und dem gewandelten journalistischen Klima.

Bei diesem sinnlosen Herausnehmen von Material läuft man ständig Gefahr, sich instrumentalisieren zu lassen.
Christoph Maria Fröhder über die mangelnde Prüfung fremden Bildmaterials
Handwerkliche Mängel, internes Machtgehabe und unzulängliche Prüfung von Fakten und Bildmaterialien: In den Augen des ARD-Reporters Christoph Maria Fröhder hat sich die Qualität der journalistischen Arbeit innerhalb der öffentlich-rechtlichen Anstalt massiv verschlechtert. Im Gespräch mit dem 'Spiegel' erklärt der 72-Jährige daher, zwar weiterhin für die ARD recherchieren zu wollen, sein Material würde er aber nicht weiter der «Tagesschau» und den «Tagesthemen» anbieten. „Das ist kein journalistisches Umfeld mehr für mich. Ich stoße da auf Leute, denen die Administration wichtiger ist als guter Journalismus“, so Fröhder, der befindet, dass dieses Strukturdenken den Journalismus zu ersticken droht.

Dies äußere sich vor allem dadurch, dass es Korrespondenten nicht weiter an qualitativ hochwertigen Berichten gelegen sei. „[E]s geht bloß um Macht“, klagt der Reporter. „Oft genug musste ich den Korrespondenten vor Ort um Zustimmung fragen, ob ich sein Gebiet im Namen der ARD überhaupt betreten darf – und oft genug wurde mir die Zustimmung verweigert.“

Darüber hinaus befindet Fröhder, dass es bei der «Tagesschau» vermehrt zu professionellen Mängeln käme, vor allem erachtet er den Umgang mit Bildmaterial als „nicht mehr besonders souverän“. Exemplarisch nennt er im Gespräch mit dem 'Spiegel' das Foto des angeblich einsamen, verlassenen Putins beim G-20-Gipfel, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmte. Doch auch an sprachlichen Veränderungen nimmt der Reporter Anstoß. Er betrachtet es als „sprachliche Verlotterung“, dass Korrespondenten nunmehr in den ARD-Nachrichtensendungen geduzt werden.

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