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Die Europa-Müdigkeit

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Heute sind die Deutschen aufgerufen, ein neues Europa-Parlament zu wählen. Geringes Interesse an den TV-Debatten lässt auf keine hohe Wahlbeteiligung hoffen.

Parteienranking

  1. CDU: 36% (5 Gäste)
  2. SPD: 21% (3 Gäste)
  3. FDP: 21% (3 Gäste)
  4. Grüne: 7% (1 Gast)
  5. Linke: 7% (1 Gast)
  6. EVP: 7% (1 Gast)
Ausgewertet wurden alle wichtigen politischen Diskussionsrunden bei ARD, ZDF, n-tv und N24 im Zeitraum 18. bis 23.5.2014
Deutschland geht wählen – oder auch nicht. Abgestimmt wird über das neue Europaparlament und vor allem ARD und ZDF waren in den vergangenen Wochen äußerst aktiv, was eine Vorberichterstattung zur Europa-Wahl anging. Meist aber interessierte das die Menschen überhaupt nicht. Schon am 8. Mai floppte im ZDF das «#tvduell» mit Jean-Claude Juncker und Martin Schulz. Zur besten Sendezeit ausgestrahlt, kam das Format auf gerade einmal 1,79 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und magere 5,8 Prozent Marktanteil. Noch niedriger war das Interesse bei den Menschen zwischen 14 und 49 Jahren; hier belief sich die Quote auf 2,7 Prozent.

Das änderte sich auch in der zurückliegenden Woche nicht, das diesmal Das Erste die letzte große TV-Debatte vor der Wahl sendete. «Die Wahlarena», die am Dienstag um 21.05 Uhr begann, kam immerhin auf leicht bessere 2,25 Millionen Zuschauer und 8,6 Prozent Marktanteil. Sie verblieb somit aber ebenfalls klar unterhalb des Senderschnitts. 2,9 Prozent Marktanteil sprangen beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren heraus.

Mit dem Thema Europa befasste sich schließlich auch «Anne Will» am Mittwoch, in dem sie unter anderem mit CDU-Spitzenkandidat David Mc Allister und Edmund Stoiber besprach, was den Bürgern Europa wirklich gebracht habe. Mit 9,3 Prozent Marktanteil bei allen hielt sich das Interesse aber auch hier ziemlich in Grenzen – beim jungen Publikum kam die Sendung nach 22.45 Uhr auf 4,4 Prozent Marktanteil.

Im Bayerischen Fernsehen befasste sich die am Dienstag um 22.00 Uhr gezeigte «Münchner Runde» mit der Frage, was „wir“ gegen Europa haben. Darin debattierten unter anderem eine BR-Korrespondentin, ein Student und auch Reiner Holznagel vom Bund der deutschen Steuerzahler. Gerade einmal 120.000 Menschen schalteten das dritte Programm für die Talkshow ein, entsprechend unterdurchschnittlich fielen auch die Quoten aus. 0,5 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, 0,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Von der Europawahl werden die deutschen Kanäle, die in Sachen Nachrichten etwas auf sich halten, ausführlich berichten. Das Erste spricht ab 17.45 Uhr über die Zahlen, auch das Zweite steigt am Vorabend um diese Zeit ein. Am späteren Abend folgt im Ersten ab 23.20 Uhr eine Sondersendung, das ZDF ist ab 22.10 Uhr mit «Europawahl 2014» On Air. WDR und SWR verbinden Sondersendungen der dortigen Kommunalwahlen mit Updates zur Europawahl, N24 steigt in die Berichterstattung um 17.55 Uhr ein (Gast: Michel Friedman), n-tv berichtet in einer 30 Minuten langen Sondersendung ab 18.00 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/70896
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