Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Lena Meyer-Landrut (Teil II)

von
Quotenmeter.de-Geschäftsführer Fabian Riedner traf Europastar Lena Meyer-Landrut zum Interview in Köln. Die Siegerin des «Eurovision Song Contests» sprach unter anderem über ihre neue Single.

In wieweit hast du eigentlich den Umgang von Stefan Raab mit den Medien abgeschaut? Du erzählst Nichts von deinem Privatleben, aber das ist ja schließlich deine Einstellung.
Also ich muss sagen, dass mir dort auf jeden Fall der Umgang mit Stefan geholfen hat, dies umzusetzen. Ich glaube nicht, dass es so einfach gewesen wäre, wenn ich bei einem anderen Format gewesen wäre, das auch so umzusetzen. Aber ich muss auch sagen, dass das von vornherein in meinem Kopf klar war. Ich habe mich zum Beispiel mit 15 Jahren beim besagten SchuelerVZ angemeldet und habe einen falschen Namen von mir angegeben, weil ich nicht wollte, dass mein richtiger Name im Internet kursiert. Deswegen kann ich von mir behaupten, dass die Grundeinstellung schon immer so war und ich mir dessen auch ziemlich sicher und bewusst bin, was ich da mache.

Du hast am Anfang unseres Gespräches erwähnt, dass du auch deinen eigenen Willen durchsetzen willst – gerade in deiner Arbeit nach außen – ist es schwer, Leute zu finden, die darauf eingehen?
Überhaupt nicht. Kurz nachdem ich das Finale von «Unser Star für Oslo» gewonnen hatte, sind wir zu Universal nach Berlin gefahren und haben einen Rundgang gemacht, mit den Leuten, die mich seitdem betreuen oder bearbeiten (lacht). Das sind Produktmanager, Presseabteilung, Marketing und der ganze Kram. Und dort habe ich drei bis fünf Ansprechpartner, von denen ich die Nummer und die eMail habe, die ich kontaktieren kann und die sich mit mir in Verbindung setzen. Das sind sehr gute Leute. Von Brainpool ist es natürlich eine einzige Familie, mit den Leuten, mit denen ich zu tun habe, verstehe ich mich so wahnsinnig gut, das sind in erster Linie die, die hier für «TV total» und die ganzen Raab-Produktionen in der Musikredaktion sitzen, denn die haben auch «Unser Star für Oslo» betreut. Diese Personen haben nun auch mein Management übernommen. Das ist alles total familiär, man kennt sich gut. Das ist, wie ich finde, ein echt gutes Gefühl.

Daher: Nach Oslo bist du nicht etwa in eine neue Atmosphäre geschlittert, sondern gewachsen?
Nein, überhaupt nicht. Die erste «Unser Star für Oslo»-Show, die wir hatten, hat hier in diesem Raum angefangen. Danach sind wir in den Nebenraum gegangen und dort ist Stefan dann reingekommen und hat „Hallo“ gesagt.

Du hast jetzt den 3D-Film «Sammy’s Abenteuer» synchronisiert, ist es dir schwer gefallen? Ich habe selbst vor ein paar Jahren für eine Reportage neue deutsche Dialoge von «CSI: Miami» gesprochen, hatte aber meine Probleme.
Ich muss sagen, dass das relativ einfach war. Ich hatte einen sehr engagierten Regisseur an meiner Seite, der mir genau erklärt hat, wie ich das machen soll und mich sehr liebevoll verbessert hat, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Das war echt cool und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich habe das gemacht, nicht etwa weil ich so viel Zeit hatte oder so, sondern weil ich das unbedingt machen wollte. Und ich bin deshalb mit einer riesen Motivation an die Sache heran gegangen, deswegen war das total cool.

So, jetzt möchte ich mit dir noch einmal über „Satellite“ sprechen. Julie Frost und John Gordon haben den Song geschrieben. Hast du die beiden kennen gelernt und wie war es, mit Judie und John den Sieg zu feiern? Was waren die Gefühle der Songwriter?
Julie Frost und John Gordon waren ja beim Song Contest dabei, saßen auch in der Pressekonferenz nach dem Sieg. Julie Frost war total perplex und geschockt, denn die kommt aus Amerika und kennt dieses Spektakel nicht und wusste deshalb überhaupt nichts damit anzufangen. Sie hatte diesen Pokal in der Hand und konnte damit nichts anfangen. Die beiden waren sehr nett, wir haben uns lange unterhalten und sie meinte, dass ihr meine Version total gut gefällt.

Und dann habt ihr noch lange gefeiert?
Ja.

Ich wurde angehalten, dich zu fragen, warum du von Kate Nash nicht mehr „Foundations“ singst, wo doch deine Version bei «Unsere Star für Oslo» sehr gelobt wurde.
Warum sollte ich denn? Wir haben schließlich zwei Cover-Songs auf dem Album, „My Same“ ist irgendwie ein Schlüsselerlebnis gewesen, weil dies der erste Auftritt war. Und schließlich noch „Mr. Curiosity“, weil das so schön war, ruhig und balladig. Für mehr Cover-Songs wollte ich keinen Platz machen.

Und wann kann man mit einem neuen Album rechnen? Glaubst du, dass du jetzt jedes Jahr einen Langspieler auf den Markt wirfst oder lässt du dir ganz viel Zeit?
Jetzt mache ich erst einmal eine neue Platte, weil ich neue Lieder brauche für die Live-Tour im April. Das neue Album wird vor der Tour veröffentlicht, das ist ja auch einer der Gründe, warum wir die Tour so spät geplant haben, damit wir die Aufritte mit zwei Alben füllen können.

Ist das dein Kleidungsstil, den du vertrittst oder bekommst du dies von den Stylisten aufgedrückt? Ist es modemäßig, was du willst?
Ich habe ja beim ersten Auftritt das kurze Kleid angehabt, das ist ja eigentlich nicht mein alltäglicher Stil. So würde ich mich nie anziehen, wenn ich auf die Straße gehe – Niemals! Aber ich habe mir überlegt, Lena, jetzt trittst du bei «Unser Star für Oslo» auf und bist eine von den Top 20, also kannst du dich jetzt auch mal ein bisschen aufbrezeln. Kannst‘ ja auch mal ein wenig Gas geben! Da habe ich mir gedacht, da ziehe ich mir mal ein Kleidchen an. Das habe ich gemacht, fand das cool und habe auch nicht damit gerechnet, dass das immer weiter geht und ich immer weiterkomme. Das sind alles Kleider von mir, die ich mir ausgesucht habe. Die hingen entweder in meinem Kleiderschrank oder ich habe sie mir nachträglich in Geschäften wie z. B. dem bekannten „Hennes und Schnauritz“ kaufe.

Da wir auch bei „Hennes und Schnauritz“ angelangt sind, die sind ja relativ bekannt dafür, dass sie auch viel in den asiatischen Ländern produzieren lassen. Machen mittlerweile ja alle Modelabels. Ist dir da trotzdem der Ökologie-Gedanke wichtig oder ist er derzeit einfach außen vor, weil du in deinem Musikbusiness drin steckst?
Ich glaube schon, dass es wichtig ist, sich darüber Gedanken zu machen. Ich habe neulich erst gelesen, dass in Asien produzierte Kleidung teilweise mit hochgiftigen Mitteln gebleicht wird. Das ist aber leider auch bei vielen hunderttausend Euro teuren Markenklamotten der Fall. Also wenn ich teure Sachen kaufen würde, dann aus ökologischen Gründen, und nicht weil ich teure Klamotten besonders geil finde.

Du gehst dann wohl eher nach dem Augen-Prinzip: Cool, gefällt mir, passt mir, schick. Farben gefallen mir...
Gemütlich.

Weil du jetzt auch diese schweren Fragen beantwortest hast, haben wir auch ein Geschenk für dich dabei.
Ach so.

Ja, klar.
Ne, das ist nicht so klar.

Hier haben wir eine Tasche, zu 100 Prozent aus recycelten Material.
Cool. Mit Anschnallgurt. Und hier sind jetzt Hunderte von Hautschuppen dran?

Nein, alles zwei Mal gewaschen.
Ich bin jetzt zwar nicht so der Taschen-Typ, aber vielen Dank! Wenn ich mir Sachen gönne, dann eher Schuhe.

Vielen Dank für das Interview.

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