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Beliebte US-Serien am Abgrund

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«24», «Cold Case», «Heroes»: Die Zukunft zahlreicher beliebter Serien hängt am seidenen Faden. Wie stehen die Chancen auf einen neue Staffel und welchen Serien droht im Mai die Absetzung?

FOX


Wird es einen neunten Tag für Jack Bauer geben? Die Zukunft der Echtzeitserie «24» ist wohl eines der heißesten Themen der diesjährigen Upfronts-Phase. Zwar kommt «24» mit durchschnittlich 11,5 Millionen Zuschauern noch immer auf solide Werte, die steigenden Kosten machen der Serie allerdings zu schaffen, sodass bereits seit Wochen die Beendigung der Kultserie im Raum steht, an die überdies noch ein Kinofilm anschließen soll. Während nach jüngsten Berichten Jack Bauers Tage auf FOX gezählt sein sollen, hat NBC Interesse an einer Übernahme bekundet. Konkrete Aussagen über die Zukunft von «24» werden seit Tagen erwartet, blieben bislang aber aus. Wie es für «24» auch weitergeht, ein Wechsel zu NBC dürfte die unwahrscheinlichste Variante sein.

Auch die Zukunft des in Deutschland gerade erst erfolgreich gestarteten «Lie To Me» hängt noch am seidenen Faden. Seit die Einschaltquoten Mitte der ersten Staffel deutlich nachgaben, trat keine Besserung mehr ein, die zweite Staffel ging im Dezember mit unbefriedigenden Werten in die Pause. Problematisch: «Lie To Me» kehrt erst im Juni mit neuen Folgen zurück, wenn alle Entscheidungen bereits gefallen sind. Eine Chance, sich vorab noch einmal zu beweisen hat die Serie also nicht.

Als FOX-Serie mit den schlechtesten Quoten steht «'Til Death», das in Deutschland als «Ehe ist ...» lief, bereits mit beiden Beinen im Aus. Eine SItuation, die die Sitcom mittlerweile gewohnt ist. Dass FOX die neuen Episoden teils in Doppelfolgen verpulverte, sollte aber als Indiz reichen, dass dieses Mal endgültig Schluss ist. Auch die Zukunft der Comicadaption «Human Target» und der Comedyserie «Sons Of Tucson» ist noch offen, wobei erstere klar bessere Chancen hat. «Brothers» ist quasi abgesetzt, die Einstellung von «Dollhouse» und «Past Life» ist bereits offiziell.

NBC


Mit großen Problemen hatte sich in diesem Jahr NBC herumzuschlagen, die auch einen deutlichen Einfluss auf die Verlängerungen und Absetzungen der Serien des Networks haben werden. Mit der Absetzung der «Jay Leno Show», die unter der Woche gleich fünf Sendeplätze belegte, wurde sehr viel Platz im Programmplan frei, den es nun wieder zu füllen gilt. Dadurch könnte sich quotenschwachen Serien eine einmalige Chance eröffnen, insbesondere «Chuck». Dessen Quoten sind auch in diesem Jahr nicht das Gelbe vom Ei, beachtet man aber die Tatsache, dass NBC viele Serien braucht und in letzter Zeit alles andere als ein glückliches Händchen bei der Etablierung neuer Formate bewies, ist eine erneute Verlängerung von «Chuck» im Mai nicht unwahrscheinlich. Zum Verhängnis werden könnten der Serie aber die in den letzten beiden Wochen äußerst schwachen Quoten.

Etwas anders stellt sich die Situation für «Heroes» dar, das seinen Quotenfall auch in diesem Jahr ungebremst fortsetzte, in den letzten Wochen seiner bereits abgeschlossenen vierten Staffel oftmals ein katastrophales Quotenniveau aufwies und im Schnitt gerade mal noch 6,5 Millionen Zuschauer erreichte. Da «Heroes» zudem teuer zu produzieren ist, dürfte das letzte Stündlein der Superhelden geschlagen haben.

Ganz oben auf der Liste der gefährdeten NBC-Serien stehen indes die beiden neuen Medical-Serien «Mercy» und «Trauma», die beim Publikum durchfielen und wohl nur aufgrund des plötzlichen Bedarfs an Sendematerial bis zum Schluss der Saison mitgeschleift wurden, denn als einziges der großen Networks setzte NBC dieses Mal keine Serie in der laufenden Staffel ab. Für beide dürfte nach der ersten dennoch Schluss sein.

The CW


Nur noch drei Serien befinden sich in der Schwebe beim teenieaffinen kleinsten Network The CW, nachdem zahlreiche Shows bereits frühzeitig verlängert wurden. Düster sieht es aus für «Melrose Place», die Neuauflage der Soap aus den 90ern, die gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor neu gestarteten «90210» für hohe Zuschauerzahlen sorgen sollte. Als derzeit mit Abstand schwächste CW-Serie ist das Aus am Ende der Saison gewiss, sie kam zuletzt nur noch auf einen halben Prozent Marktanteil. Daran konnte auch die Rückkehr von Heather Locklear nichts mehr ändern.

Ungewiss ist hingegen die Zukunft von «One Tree Hill», das sich derzeit in der siebten Staffel befindet und entsprechend hohe Produktions- und Darstellerkosten mit sich bringt. Dem gegenüber steht der Neustart «Life Unexpected», dessen Quoten sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen - beide Serien kommen im Schnitt auf etwa 2,3 Millionen Zuschauer. Auch wenn der Verlängerung von «One Tree Hill», das in Deutschland derzeit auf VOX läuft, nur noch vertragliche Details im Wege stehen sollen, so scheint das kostengünstigere und von Kritikern gelobte «Life Unexpected» eigentlich die bessere Alternative zu sein. Bereits offiziell abgesetzt wurde «The Beautiful Life», bei dem The CW im Herbst bereits nach nur zwei Folgen den Stecker zog.

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